Insel der Glückseligen in Makaronesien
Viele Geheimnisse und Mythen umranken die rätselhafte Insel Benahoare. Schon der Name dürfte nur wenigen geläufig sein.
Mit 12 Königreichen und jenseits der bewohnbaren Welt im Westen, beschrieb schon 120 v. Chr. Marinus von Tyrus, diese glückliche Insel.
Bei den Fortunate Islands am westlichen Rand der bekannten Welt fertigte Claudius Ptolemäus (90−168 v. Chr.) seine klassische Karte an.
Mit den Koordinaten: 28° 41’N 17° 46’W ist auch heute die Insel Benahoare auf jeder Landkarte zu finden.
Bis zum Jahre 1492 trug die Guanchen-Insel diesen Namen, bevor die spanischen Eroberer das Archipel umtauften. Aus Benahoare (mein Land) wurde La Palma (der Palmwedel). So sollte die Insel fortan jetzt heißen.
…und sie liegt tatsächlich in Makaronesien. Eine biogeographische Bezeichnung die mehrere Inselgruppen von den Azoren bis zu den Kapverdischen Inseln umfasst.
Außer dem Stadtteil Benahoare, in der am 3. Mai 1493 gegründeten Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma, erinnern heute nur wenige Dinge und Reminiszenzen an den alten Namen Benahoare. Die Spanier hatten einfach nicht das Bedürfnis alte Erinnerungen an ein ungläubiges und für sie primitives Volk weiterleben zu lassen.
Fährten und Überreste der Insel Benahoare
Die bekannteste Spur aus der vergangenen Epoche der Guanchen kann heute jeder Besucher mit einem Amulett, Anhänger oder gedruckt auf einem T‑Shirt erwerben. Eine Kopie der kreisrunden Felsritzungen die vor den Wohnhöhlen, an Kultstätten oder heute noch vereinzelt in der freien Natur zu finden sind. Die so genannten Petroglyphen – ein in Stein gearbeitetes Felsbild aus dieser prähistorischen Zeit.
Der Kreislauf des Lebens, eine Galaxie im Kosmos oder nur die Vitalität des Wassers – bis jetzt noch nicht gedeutet und weiter ein ungelöstes Geheimnis.
Rätselhaft sind auch die mächtigen Pyramiden die nach der Sonnenwende ausgerichtet sind. Aufgeschichtete Steinblöcke, mit einer akribisch erbauten Treppe die nur von Westen zur Plattform auf der Spitze führt. Frühere Kultstätte oder ein Ort zur Krönung der Guanchen Könige?
Ob auf der Ostseite bei Los Cancajos und Mazo oder im Norden bei Santa Domingo de Garafia sind Pyramiden zu finden. Vorgeschichtliche Zeugnisse oder doch nur einfache Steinhaufen?
Die Archäologie hat sich bisher wenig darum gekümmert und noch keine plausiblen Antworten geliefert.
Oder das Bildnis eines Guanchen – Totenmaske, vielleicht auch das Antlitz eines Gottes?
Nur mit einem Auge und ganze 122 cm groß schlummerte der Kopf über viele Jahrhunderte unentdeckt in einem Barranco.
Aufgrund der Größe eigentlich nicht zu übersehen. Aber kein Archäologe ist bisher darüber gestolpert. Ein bisher unbekanntes Portrait, das neue Gedanken und Rückschlüsse auf das Leben und die Bräuche der Guanchen zulässt.
Bei meiner Buch-Recherche im Jahre 2015 zufällig im Norden der Insel …und gar nicht so versteckt – gefunden.
Aber auch alltägliche Fragen – Wo befindet sich diese Plakette mit dem 0‑Meridian von #La Palma?
Für viele Besucher der Insel die mit einem Fahrzeug unterwegs sind stellt sich diese Frage. Von welchem Punkt der Insel berechnet sich eigentlich die Kilometer Entfernung.
Rund um die Insel zeigen die Schilder aufsteigende oder abnehmende Kilometerangaben. Auf La Palma‚s höchstem Berg, dem Roque de Los Muchachos, stehen wir am Kilometerstein 36. Nicht vom letzten großeren Ort, sondern nur von dieser Tafel erfolgen die Kilometerangaben auf den Hauptstrecken …und dieser „0‑Meridian“ befindet sich kurz vor dem alten Hafeneingang von Santa Cruz de La Palma.
Dies und noch viel mehr ausführlich in meinem Buch: La Palma: Rätselhafte Insel
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