AIDA Cruises mit neuem Problem -
Erst Corona und jetzt wird der Neustart bei AIDA Cruises schon wieder ausgebremst. Lange lagen die Kreuzfahrtschiffe wegen dem COVID-19 Virus am Haken und jetzt sorgt wieder ein Virus für Stillstand.
Das komplette IT System der Reederei wurde lahmgelegt. Wahrscheinlich ist ein Computer Virus die Ursache.
Nach Meldungen wurde bereits die Rostocker Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern eingeschaltet. Ein interner IT-Fehler dürfte damit auszuschließen sein.
Begonnen hat das Drama am 25. Dezember 2020 auf der AIDAmar, die an diesem Tag im Hafen von La Palma lag. Keine Bordkarte der Gäste, keine Kartenzahlungen an der Bar oder das Internet funktionierten. Das gesamte Kommunikations und IT-System war zusammen gebrochen. Auch die Suche nach eventuellen Störsendern, die das Kreuzfahrtschiff AIDAmar abschirmten, konnte schnell als Ursache ausgeschlossen werden.
Auf den anderen Schiffen von AIDA Cruises und der Firmenzentrale in Rostock trat fast zeitgleich das gleiche Problem auf. Das elektronische Hirn- und IT-Steuerungssystem des Konzernes war ausgefallen. Es konnte keine Buchung oder Kontakt mit an- und abreisenden Gästen auf dem normal üblichen Weg mehr aufgenommen werden.
Da der reine Schiffsbetrieb (Motor, Steuerung, Navigation) noch funktionierte, lief die AIDAmar direkt und ohne weiteren Zwischenstopp den Basishafen Las Palmas de Gran Canaria an. Dort liegt sie zusammen mit dem Schwesternschiff AIDAperla bis heute im Hafen. Alle AIDA Cruises Kreuzfahrtouren wurden zunächst einmal bis zum 17. Januar 2021 abgesagt. Auf ihrer Webseite teilt AIDA dazu mit:
AKTUELLE INFORMATIONEN von AIDA Cruises
„Wir sind derzeit von IT-technischen Einschränkungen betroffen. Daher sind wir für unsere Kunden telefonisch und per E‑Mail nicht zu erreichen. Bei AIDA Cruises hat die Sicherheit unserer Gäste und Crew stets oberste Priorität. Der sichere Schiffsbetrieb ist nicht beeinträchtigt.“
Ein Sabotageverdacht liegt nahe
Da sich AIDA Cruises sehr bedeckt hält und aus Ermittlungs- und Imagegründen sparsam mit Auskünften umgeht, bleibt nur die Spekulation.
Vermutlich erfolgte ein Hacker- und Ransomware-Angriff von außen auf das IT-System, wie es der amerikanische Mutterkonzern Carnival bereits im August 2020 erlebt und bestätigt hat.
Damals wurde auf einen Teil der Informationstechnologie- Systeme zugriffen und diese verschlüsselt. Der unbefugte Zugriff beinhaltete auch das Herunterladen einiger brisanter Kunden Datendateien, teilte das Unternehmen mit.
Nach Angaben des Cybersicherheitsdienstleisters Bad Packets nutzt Carnival anfällige Gateway-Geräte, die es einem Angreifer ermöglichen, Zugang zu einem Unternehmensnetzwerk zu erlangen. Schwachstellen im Citrix ADC NetScaler und in den Firewalls von Palo Alto Networks. Genauso könnte es nun auch bei AIDA Cruises passiert sein.
Was bezweckt der Cyber-Angreifer
Die Frage nach dem Motiv und Nutzen für den Angreifer ist meist, die eigene Bereicherung oder Rache. Erst nach Zahlung eines „Lösegeldes“ wird das IT-System wieder entschlüsselt und ist nutzbar. Alternativ könnte AIDA natürlich das alte System löschen und ein neues Update aufspielen. Viele Daten, vor allem die Kundenkontakte, wären allerdings verloren. Das ganze benötigt viel Zeit und würde eine große Summe verschlingen.
Auch die Konkurrenz könnte ein Interesse daran haben oder Rachegelüste eines ehemaligen geschassten und gefeuerten IT-Mitarbeiters. Es muss kein Geheimdienst oder eine Gruppe sein. Eine Person mit den nötigen internen Kenntnissen und dem entsprechenden Computerwissen ist dazu in der Lage.
Genau werden wir es sicher nie erfahren, was das „IT-Problem“ ausgelöst hat. Während das Covid-19 Virus an Bord bisher abgehalten und vermieden werden konnte, hatte das Computer-Virus anscheinend leichteren Zugang. Zumindest scheinen die Abwehrmaßnahmen nicht ausgereicht zu haben.
Je mehr digitale Informationstechnik und Internet Zugänge eingesetzt werden, desto mehr bösartige Cyberangriffe sind möglich. Bleibt zu hoffen, dass Aida Cruises bald ihr IT-System wieder einsetzen kann und es hoffentlich in Zukunft besser schützt um einen Stillstand der ganzen Flotte und Imageschäden zu vermeiden.
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