Deutscher Tourist ist mit Coronavirus infiziert -
Kurz nach 22.00 Uhr am Freitagabend bestätigt das Nationale Zentrum für Mikrobiologie, das El Instituto de Salud Carlos III in Madrid, den ersten Fall von Coronavirus in Spanien.
Der Infizierte gehört zu einer Gruppe von fünf Deutschen, die bereits am Mittwoch nach einem Hinweis von deutschen Behörden in Quarantäne genommen wurden. Zwei Personen der Gruppe hatten vor ihrer Abreise in Deutschland Kontakt mit bereits bekannten Coronavirus Patienten in Bayern.
Anfang der Woche waren die Touristen mit dem Flugzeug nach Teneriffa gereist. Von dort weiter mit der Fähre nach La Gomera.
Dank der inzwischen schnellen Nachrichtenübermittlung war es der spanischen Gesundheitsbehörde rasch möglich den Aufenthaltsort aufzuspüren. Die beiden Touristen befanden sich in der Gemeinde Hermigua, wo sie sich mit anderen Landsleuten ein Haus teilten. Es wird nun geprüft, mit welchen weiteren Personen sie in Kontakt standen.
Die Patienten befinden sich im einzigen Inselhospital de La Gomera in Isolation. Das Gesundheitsministerium der Regierung der Kanarischen Inseln hat mitgeteilt, dass sie nicht in ein anderes Krankenhaus verlegt werden. Das Hospital auf La Gomera sei auch für ansteckende Krankheiten gut gerüstet.
Zudem sei das Krankheitsbild bislang gut und der Gesundheitszustand dieser fünf Personen nicht dramatisch. Nach Aussage der zuständigen Teresa Cruz des Hospitals, sei es daher für die Patienten die beste Option hier weiter behandelt zu werden.
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Update:
4. Februar 2020 – 19.00 Uhr – bei vier der fünf Corona Patienten fiel der 2. Test jetzt auch negativ aus. Sie können unter Quarantäne Bedingungen in ihr Ferienhaus in Hermigua zurückkehren und müssen allerdings die 14 Tagefrist unter ärztlicher Überwachung dort verbringen. Der infizierte Patient bleibt weiter im Hospital von La Gomera, auch wenn keine großen Krankheitsanzeichen vorhanden sind.
3. Februar 2020 – 9.00 Uhr - wie die Gesundheitsministerin der Kanaren mitteilt, sind alle Patienten wohl auf. In den nächsten Tagen soll der zweite Test sowohl für die positiven als auch für die negativen Corona-Fälle durchgeführt werden.
2. Februar 2020 – 15.00 Uhr – Dem Corona-Patienten geht es gut. Auch die Personen, die er auf seiner Reise kontaktiert hat, wurden laut dem Direktor des Zentrums für die Koordinierung von Gesundheitswarnungen und Notfällen inzwischen identifiziert.
Einer dieser Kontakte befindet sich zu Hause in einer Art Selbstisolierung. Der Rest seien nur „kurze“ Kontakte gewesen und stehen unter Beobachtung.
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Auch die Kanarischen Inseln, ob Teneriffa, La Palma oder wie jetzt La Gomera, sind nicht immun gegen ansteckende Krankheiten. Durch den globalen Tourismus werden auch gefährliche Viren auf die Inseln eingeschleust. Noch gibt es nach meinen Beobachtungen keine besonderen Kontrollen an den Flughäfen oder Schifffahrtshäfen. Das dürfte sich aber nach dem ersten bestätigten Fall jetzt schnell ändern.
Wie gefährlich ist der Virus?
Wie gefährlich überhaupt das Coronavirus ist, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen. Wenn es nach den bereits getroffenen Maßnahmen geht, anscheinend sehr gefährlich. Nicht umsonst werden ganze Städte und Regionen in China abgeriegelt, Flugverbindungen gekappt und in den Nachrichten und der Presse Horrorszenarien ausgemalt. Ein riesiger Aufwand der Milliardensummen verschlingt.
Das alljährlich immer wieder auftretende Influenza Grippevirus erfasst viele Menschen und führt allein in Europa alle Jahre zu tausenden Todesfällen. Hier gibt es keine große Aufregung oder besonderen Quarantäne Maßnahmen.
Vielleicht wissen wir nur noch nicht alles und dürfen an der Zahl der 10.000 Coronavirus Infizierten und bislang 230 Todesfällen noch nicht diese Epidemie richtig einzuschätzen.
Hellhörig wurde ich durch die Aussage eines in Spanien bekannten Virologen. Der Mikrobiologe der Universität Alicante (UA) Francis Mojica, Vater des genetischen Editierwerkzeugs CRISPR, hat am gestrigen Freitag darauf hingewiesen, dass das Coronavirus ein mutiertes Virus sein kann und aus einem Labor in Wuhan (China) „geflohen“ ist (Hinweis: in Wuhan befindet sich eines der größten Bio-Laboratorien Chinas).
Sind wir also auf der Hut und unterschätzen lieber nicht die vielleicht noch kommenden Konsequenzen und möglichen Auswirkungen.
Wer sich angesteckt fühlt, kann sich untersuchen lassen. Die deutschen Krankenkassen zahlen seit heute Tests auf Coronavirus. Ab Samstag greift auch eine bereits angekündigte neue Meldepflicht für Ärzte, Krankenhäuser und Labore. Sie müssen nun schon begründete Verdachtsfälle auf das Coronavirus an das Robert-Koch-Institut melden und nicht wie bisher nur bestätigte Fälle.
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