In 128 Tagen über den Atlantik -
Sein Fass-Abenteuer hat der Franzose Jean-Jacques Savin erfolgreich zu Ende gebracht.
Am 27. April 2019 erreichte er die karibischen Gewässer und am 2. Mai 2019 hatte er erstmals wieder festen Boden unter den Füßen. Es wurde die niederländischen Karibikinsel St. Eustatius, wo er an Bord eines Tankschiffes die letzten Seemeilen zurücklegen konnte.
Sein Experiment und Traum als Flaschenpost über den weiten Atlantik zu dümpeln, ging somit in Erfüllung.
Gestartet am 26. Dezember 2018 auf unserer Kanaren Nachbarinsel El Hierro sollte das Fass-Abenteuer doch etwas länger als geplant verlaufen. Mit rund drei Monaten auf hoher See hatte Savin gerechnet (Foto: Savin).
Widrige Strömungen trieben ihn, aber immer weiter nach Norden bis er nach Wochen endlich in den gewünschten Passat Strom kam.
Von nun an ging es ohne Segel oder Antrieb immer weiter Richtung Amerika. Wie eine Flaschenpost die den gleichen Weg nimmt, landete er nun nach 3125 Seemeilen (=5787,5 Kilometer) auf der kleinen Insel St. Eustatius.
Ich hatte vom Verlauf mehrfach berichtet – „Im Holzfass von den Kanaren nach Amerika“ oder „Bemannte Flaschenpost seit 45 Tagen unterwegs“ – einfach oben bei Suche „Savin“ eingeben.
Fass-Abenteuer als Beweis?
Für die einen „Verrückt“ für die anderen ein „Abenteurer“ in einem Holzfass den Atlantik überqueren zu wollen. Auf jeden Fall gehört viel Mut, Ausdauer und noch mehr Überzeugung dazu, solch ein Projekt zu wagen. Unzählige Menschen sind selbst in einem Segelboot niemals an ihrem Ziel angekommen. Hurrikans, Stürme und haushohe Wellen haben bereits auf halber Strecke ein nasses Grab bereitet.
Nur unbemannte Riesen-Flaschen und ein Monster-Ei hatten bereits von La Palma und Teneriffa Amerika erreicht. Cristóbal Columbus ist damals übrigens von La Gomera gestartet.
Alles ging gut und Jean-Jacques Savin hat den Beweis erbracht, dass nicht nur ein Flugzeug oder ein Schiff den Atlantik überqueren kann. Auch in einem Holzfass kann die Atlantiküberquerung gelingen. Nicht ganz so bequem und auch etwas länger, dafür aber um einige Erfahrungen und außergewöhnliche Erlebnisse sicher reicher.
Das Fass-Abenteuer ist nun Geschichte und er kann auf einen Eintrag im Guinessbuch hoffen. Sein Fass wird zum Museumsstück und in Frankreich bald von den Menschen zu bewundern sein.
Im Grunde ist es paradox, dass die Menschen auf den Mond oder bald zum Mars fliegen. Es existieren genaue Karten auf denen jeder größerer Felsen oder Hügel verzeichnet ist. Was aber genau in und unter dem Atlantik oder den Meeren überhaupt los ist, bleibt ein Rätsel und ist weitgehendst unerforscht. Immerhin bedecken 70 Prozent Meer die Erdoberfläche. Etwas zum Nachdenken!
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