Projekt Canaris – Künstler schickt Ei nach Kuba

Projekt Canaris

Monster-Ei als Flaschenpost über den Atlantik -

Projekt CanarisDas Pro­jekt Cana­ris hat­te 1970 welt­weit für Schlag­zei­len gesorgt. Es war der Schwei­zer Künst­ler Her­bert Dis­tel der von Puer­to de Taza­cor­te auf La Pal­ma ein auf­fal­lend über­gro­ßes Ei auf eine Atlan­tik­über­que­rung schick­te. Drei Meter lang und zwei Meter hoch soll­te es nach einer lan­gen See­rei­se an der Küs­te von Kuba ankom­men (Fotos: W. Häsler).

Eine moder­ne Fla­schen­post ange­trie­ben durch die bestän­dig aus Nord­os­ten wehen­den Pas­sat­win­de. Ein Weg den auch schon die Emi­gran­ten aus La Pal­ma Rich­tung „Neue Welt“ gewählt hat­ten. Selbst Colum­bus kann­te die Vor­zü­ge der Pas­sat­win­de als er 1492 von den Kana­ren ins Meer stach um Indi­en auf dem See­weg zu finden.

Das Kunst Pro­jekt Cana­ris aus­ge­rüs­tet mit einer modi­fi­zier­ten Kame­ra die durch ein win­zi­ges Loch alle 20 Minu­ten ein Foto macht und die Rei­se doku­men­tie­ren soll­te. Hand­li­che Navi­ga­ti­ons­ge­rä­te gab es damals noch nicht. Im Poly­es­ter- Ei war aber ein Sen­der instal­liert der ein Signal und die Wind­ge­schwin­dig­keit mel­de­te. Vom Deut­schen See­wet­ter­amt  in Ham­burg wur­den täg­lich die Daten abge­ru­fen und über ihren Groß­rech­ner der einen gan­zen Raum füll­te, die genaue Posi­ti­on bestimmt.

Das Atlantik-Experiment wird gestartet

Am 10. Juni 1970 um 15.00 Uhr wur­de das Rie­sen-Ei vor Taza­cor­te ins Meer gesetzt. Das Pro­jekt Cana­ris konn­te unter Medi­en­rum­mel star­ten. Spon­so­ren wie die Schwei­zer Uhren­mar­ke Cer­ti­na oder die Volks­bank Schweiz finan­zier­ten das Pro­jekt Cana­ris. Chro­nis­ten auf La Pal­ma berich­te­ten damals, dass das Ei sehr schnell am Hori­zont ver­schwand. In ca. drei Mona­ten soll­te es an der Küs­te von Kuba ankommen.

Nach weni­gen Wochen riss jedoch die Funk­ver­bin­dung ab. Nie­mand wuss­te mehr wo sich das Ei genau befand. Durch die öffent­li­che Such­mel­dung wur­de auch die kuba­ni­sche Regie­rung auf das Expe­ri­ment auf­merk­sam. Fidel Cas­tro ver­mu­te­te einen Spio­na­ge Atta­cke durch die ame­ri­ka­ni­schen CIA.

Er schick­te Hub­schrau­ber vor die Küs­te um Aus­schau nach dem feind­li­chen Ei zu hal­ten. Der neu­tra­le Schwei­zer Bot­schaf­ter in Washing­ton muss­te Kuba erklä­ren, dass es sich nur um ein künst­le­ri­sches Objekt ohne geheim­dienst­li­chen Hin­ter­grund han­delt. Es wird berich­tet dass aus Kuba nach eini­ger Zeit ein Tele­gramm zurück kam mit dem lako­ni­schen Text „Kein Ei gefun­den“.

Das Projekt Canaris geht noch weiter

Erst gerau­me Zeit spä­ter erschien auf der Titel­sei­te der Sun­day Times ein gro­ßes Bild mit dem Ei und ein fet­ter Text „May­day for Miss­ing Egg“.  Der Kapi­tän des hol­län­di­schen Ölfrach­ters „The­ron“, der von Para­ma­ri­bo nach Houston/Texas unter­wegs war hat­te das Ei gesichtet.

6. Dezem­ber 1970, 17.50 GMT, ca. 100 km öst­lich vor der Insel Tri­ni­dad. Posi­ti­on: 10 Grad 22′ Nord 60 Grad 00′ West.

Das Ei wur­de also wie­der gefun­den. Abge­trie­ben vom vor­aus berech­ne­ten Kurs um 1.154 nau­ti­sche Mei­len oder 2.137  km. Das Ei war beschä­digt und wur­de nicht gebor­gen. Heu­te dürf­te es irgend­wo vor der Küs­te von Tri­ni­dad auf dem Mee­res­grund lie­gen. Damit ist die Geschich­te um das Pro­jekt Cana­ris aber immer noch nicht ganz beendet.

Projekt CanarisDie Schweiz errich­te­te ein Denk­mal. Aus Gott­hard-Gra­nit in einem Tes­si­ner Stein­bruch wur­de ein 3 Meter lan­ger Find­ling gebro­chen und mit „Denk­mal Cana­ris“ beti­telt.

Die­ser 22 Ton­nen schwe­re Find­ling ( Foto: Dis­tel) wur­de vom Kan­ton Solo­thurn dann gekauft und an der Auto­bahn vor dem Bel­chen­tun­nel Rich­tung Basel aufgestellt.

Meh­re­re Jahr­zehn­te lag er dort, bis er als Dau­er­leih­ga­be dem Skulp­tu­ren­gar­ten von Dani­el Spoer­ri in Seg­gi­a­no in der Tos­ka­na ver­macht wur­de …und da dürf­te er heu­te noch zu bewun­dern sein.

 

Mädel mit Flasche als Image Kampagne

Gro­ßes Spek­ta­kel ver­ur­sach­te im März 2013 ein nor­we­gi­scher Limo­na­den­her­stel­ler. Als Wer­be­gag mit technisch/ wis­sen­schaft­li­chem Hin­ter­grund wur­de eine Rie­sen-Limo­na­den Fla­sche dem Atlan­tik übergeben.

Projekt CanarisEine 8 Meter lan­ge und 2,5 Ton­nen schwe­re High­tech-Behäl­ter mit GPS Ortung und Live Kame­ra ver­baut in die­ser Mons­ter­fla­sche. Medi­en­wirk­sam wur­de Mit­te März 2013 süd­lich vor Tene­rif­fa das Objekt (als Boot regis­triert) von der Miss Tene­rif­fa ausgesetzt.

Hier nähe­res in mei­nem dama­li­gen Bei­trag „Rie­si­ge Fla­schen­post wie­der auf­ge­taucht“ nach­zu­le­sen. Auch die­se Fla­sche ist nach 5 Mona­ten weit ab vom Kurs erst wie­der auf Land getroffen.

Es scheint gar nicht so ein­fach ohne genaue Navi­ga­ti­on und Steue­rung Kuba auch zu tref­fen. Alle kom­men aber auf einer Insel in der Kari­bik oder an der Ost­küs­te von Süd­ame­ri­ka an. Es sei denn sie wur­den unter­wegs bereits vom Meer ver­schluckt oder von einem Hai gefres­sen. Viel­leicht erin­nert sich noch einer an die gewag­te Atlan­tik­über­que­rung im Tret­boot von Rüdi­ger Neh­berg in den 1980-er Jah­ren. Auch er kam an – in Brasilien.


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