Könnte ein Wellenkraftwerk für La Palma saubere Energie erzeugen

Wellenkraftwerk: Was ist Wellenkrafttechnologie?

Wel­len­kraft­wer­ke sind inno­va­ti­ve Anla­gen, die die Ener­gie der Mee­res­wel­len nut­zen, um sau­be­re und erneu­er­ba­re Elek­tri­zi­tät zu erzeu­gen. In einem frü­he­ren Bei­trag hat­te ich ver­spro­chen, mich die­sem The­ma anzu­neh­men. Ähn­lich wie Wind­kraft­wer­ke wan­deln sie die Bewe­gung der Wel­len in elek­tri­sche Ener­gie um. Beson­ders im stür­mi­schen Atlan­tik rund um die Kana­ri­schen Inseln, ein­schließ­lich La Pal­ma, könn­te die­se Tech­no­lo­gie eine viel­ver­spre­chen­de Lösung zur Ener­gie­ge­win­nung darstellen.

Funktionsweise eines Wellenkraftwerks

Die Funk­ti­ons­wei­se ist rela­tiv ein­fach: Die Wel­len­be­we­gung drückt Was­ser durch spe­zi­el­le Tur­bi­nen, die einen Gene­ra­tor antrei­ben und so Strom erzeu­gen. Die­se Ener­gie kann direkt ins Strom­netz ein­ge­speist oder in Bat­te­rien gespei­chert werden.

Vorteile von Wellenkraftwerken

Wel­len­kraft­wer­ke bie­ten zahl­rei­che Vorteile:

  • Umwelt­freund­lich: Sie ver­ur­sa­chen kei­ne schäd­li­chen Emis­sio­nen und nut­zen eine uner­schöpf­li­che Ressource.
  • Zuver­läs­sig­keit: Die kon­stan­te Bewe­gung der Wel­len sorgt für eine ste­ti­ge Energiequelle.
  • Hohe Ener­gie­dich­te: Wel­len kön­nen signi­fi­kan­te Men­gen an Strom auf rela­tiv klei­ner Flä­che erzeugen.

Globale Beispiele und Potenzial

Welt­weit gibt es bereits eini­ge erfolg­rei­che Wel­len­kraft­wer­ke, wie das Lim­pet in Schott­land und das Mutri­ku in Nord­spa­ni­en. Geplan­te Pro­jek­te in Por­tu­gal und der Tür­kei zei­gen das wach­sen­de Inter­es­se an die­ser Technologie.

Herausforderungen bei der Implementierung

Trotz des Poten­zi­als ste­hen Wel­len­kraft­wer­ke vor meh­re­ren Herausforderungen:

  1. Tech­no­lo­gi­sche Kom­ple­xi­tät: Unre­gel­mä­ßi­ge Wel­len­be­we­gun­gen erschwe­ren die effi­zi­en­te Energieumwandlung.
  2. Mate­ri­al­be­stän­dig­keit: Kor­ro­si­on und Ver­schleiß durch Meer­was­ser erfor­dern spe­zi­el­le Materialien.
  3. Hohe Inves­ti­ti­ons­kos­ten: Die Ent­wick­lung und Instal­la­ti­on sind kostenintensiv.
  4. Umwelt­ver­träg­lich­keit: Mög­li­che Aus­wir­kun­gen auf mari­ne Öko­sys­te­me müs­sen berück­sich­tigt werden.

Schwimmendes Wellenkraftwerk liefert 600 kW

Eine Alter­na­ti­ve zu den star­ren Wel­len­kraft­wer­ken könn­te die­ses Modell bie­ten. Der schwe­di­sche Her­stel­ler Cor­Power (Foto) hat mit sei­nem auto­no­men C4-Gerät, eine Art über­gro­ße Boje, über­ra­schend viel Strom erzeugt. Im por­tu­gie­si­schen Test­ge­län­de im Atlan­tik hat sich das Gerät bewährt und sei­ne ein­zig­ar­ti­ge Fähig­keit bewie­sen, sich je nach See­gang anzu­pas­sen. Selbst die Reak­ti­on auf extre­me Sturm­wel­len (bis zu 18,5 m) zu begren­zen und gleich­zei­tig die Bewe­gung und die Leis­tungs­auf­nah­me zu ver­stär­ken und regel­mä­ßi­ge Wel­len mit neu­ar­ti­ger Pha­sen­steue­rungs­tech­no­lo­gie zu meistern.

CorPower - Wellenkraftwerk

600 Kilo­watt haben die Inge­nieu­re maxi­mal gemes­sen. Im Nor­mal­be­trieb sol­len es sogar mehr als 800 Kilo­watt sein. Wobei die Leis­tung durch­schnitt­lich bei etwa 100 Kilo­watt lie­gen soll. Jede ein­zel­ne Boje wür­de also knapp 900.000 kWh im Jahr erzeu­gen und so 200 bis 300 Haus­hal­te ver­sor­gen können.

Die Plä­ne von Cor­Power rei­chen natür­lich wei­ter. Dem­nächst soll ein Netz­werk die­ser Bojen in Betrieb genom­men wer­den. Das Ziel für die fer­ne­re Zukunft sind beein­dru­cken­de 20.000 Bojen, die dann eine typi­sche Leis­tung von 20 Giga­watt hätten.

Eine nachhaltige Zukunft für La Palma?

Ein Wel­len­kraft­werk könn­te für La Pal­ma eine nach­hal­ti­ge Ener­gie­quel­le dar­stel­len, vor­aus­ge­setzt, dass tech­no­lo­gi­sche Her­aus­for­de­run­gen gemeis­tert wer­den. Mit wei­te­ren Inves­ti­tio­nen in For­schung und Ent­wick­lung könn­te die­se Tech­no­lo­gie einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Redu­zie­rung der Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen leis­ten und gleich­zei­tig den glo­ba­len Bedarf an sau­be­rer Ener­gie decken.

Es wird end­lich Zeit, das stin­ken­de Ende­sa Die­sel­kraft­werk in San­ta Cruz de La Pal­ma zu erset­zen und der rege­ne­ra­ti­ven Ener­gie (zur­zeit kei­ne 10 %) mehr Prio­ri­tät ein­zu­räu­men. Als Nächs­tes soll noch ergän­zend ein Bei­trag zur Nut­zung der Geo­ther­mie kommen.

 

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