Noch kommt Regenerative Energie auf La Palma nicht an -
Zum Thema Regenerative Energie auf La Palma brauche ich eure Mithilfe. Alternative Energiegewinnung ist zwar kein Fremdwort, aber auf der Insel eine bisher kaum genutzte Energieform. Rund 8 Prozent der erzeugten Strommenge kommt aus Wind- oder Solaranlagen.
Diesel- und Schweröl bilden die Grundlage für das Endesa Stromkraftwerk in Santa Cruz de La Palma. Der italienische Enel-Konzern hat kein großes Interesse, von Öl auf eine umweltfreundliche Energieform umzusteigen. Wahrscheinlich sind die Gewinne mit fossilen Brennstoffen immer noch größer als fast kostenlose Energie zu nutzen.
Natürlich sind auch hier Investitionen in Windräder oder Solarzellen und Speichermedien zu tätigen. Wenn aber kein Wille bei der derzeitigen PSOE (Sozialistisch) und PP (Konservativ) Regierung von La Palma erkennbar ist, wird es bei den bisherigen Zuständen bleiben. Keine Privatfirma und schon kein internationaler Konzern wird Mittel ohne politischen Druck locker machen, um seine Energieerzeugung umzustellen.
Die Umweltbelastung durch immense Abgase sind täglich zu beobachten. Anscheinend stört sich niemand, außer ein paar Ausländer an den zu beobachtenden Rauch- und Gasschwaden. Jeder Besucher oder Kreuzfahrer in der Hauptstadt kann die dampfenden und stinkenden Kamine unseres Kraftwerkes riechen oder beobachten. Das muss ein Ende haben.
Energieerzeugung aus der Natur
Natürlich muss auch La Palma Strom haben. Es gibt vielfältige Möglichkeiten in anderer Form Elektrizität zu erzeugen. Aber auch der politische Willen muss vorhanden sein. Es gibt hier weit bessere Möglichkeiten als in Deutschland, den Wind oder die Sonne zur Stromerzeugung zu nutzen. Auch die Gezeiten oder Wellenkraft oder die thermische Energie wäre nutzbar. Dinge, die bisher kaum erforscht, geschweige denn von der Politik oder Institutionen überhaupt näher betrachtet werden.
Noch fehlt der öffentliche Druck und das Interesse überhaupt etwas an dem alten System ändern zu wollen. Ich kann hier nur eine Plattform zur Verfügung stellen, um lauthals dagegen zu protestieren und zu kommentieren. Diese Seite wird auch von palmerischen Partei- und Entscheidungsträgern gelesen.
Also äußert euere Meinung und postet kräftig, damit auch die politischen Köpfe die Windrichtung hören und verstehen lernen. Es ist ein Thema, das nicht nur die Industrienationen in Nordeuropa oder den USA, sondern auch kleine Inseln westlich von Afrika betreffen.
Die Windräder am Flughafen Mazo stehen seit Monaten still. Die Solaranlage auf der Sporthalle in Santa Cruz de La Palma ist schon seit Jahren außer Betrieb. Das Solarfeld bei La Laguna wurde teilweise durch den Lavastrom zerstört. Es ist im Moment mehr ein Rückschritt als ein Fortschritt, was die regenerative Energie auf La Palma erlebt. Auch diese Anlagen müssen unterhalten, erneuert und gewartet werden.
Paradebeispiel El Hierro
Vorbildliche Beispiele für umweltfreundlichen Strom kann ich bis jetzt nur auf der kleinen Nachbarinsel El Hierro sehen. Hier wird durch das Gorona-Projekt, einer Mischung zwischen Wind- und Wasserkraft, immerhin rund 60 Prozent des benötigten Stroms erzeugt. Dieses Projekt habe ich jahrelang begleitet und unzählige Beiträge in meinem El Hierro-Blog bis zur Inbetriebnahme 2014 veröffentlicht.
Es war die Initiative meines alten Bekannten Javier Morales, damals Vizepräsident des Cabildos von El Hierro, der mit aller Kraft und vollem Einsatz gewirkt hat.
Eine vergleichbare Person gibt es leider auf La Palma nicht. Man muss dazu nicht Mitglied einer „Grünen Partei“ sein oder sich ein grünes Deckmäntelchen umhängen.
Auch Nationalisten wie Morales, die zu ihrer Insel stehen und die Entwicklung vorantreiben wollen, könnten den Gedanken zu Regenerative Energie auf La Palma wirkungsvoller und schneller auf den Punkt bringen.
Ich würde gern positives zu diesem Thema berichten, aber bedauerlicherweise sehe ich im Moment keine Lichtblitze auf La Palma, die eine andere Berichterstattung wahrheitsgemäß wiedergeben könnten. Trotz EU-Millionen wird lieber in andere Dinge investiert, die nicht unbedingt mit den Erneuerungsmaßnahmen durch den Vulkanausbruch zu tun haben.
Donnerstag, der 1. Dezember 2022
9.00 Uhr - Ein Meteor löste am Nachmittag dieses Mittwochs gegen 15.37 Uhr alle Alarme auf der Insel Gran Canaria aus. Offiziellen Quellen zufolge hätte der Himmelskörper La Palma, El Hierro, La Gomera und den Süden von Teneriffa überquert, bevor er die Nordküste von Gran Canaria passierte, wo seine Flugbahn über dem Meer bei der Gemeinden Arucas endete.
Der laute Lärm, der durch den Weg des Meteors und seinen möglichen Einschlag auf das Meer erzeugt wurde, löste bei der Bevölkerung in verschiedenen Teilen der Insel Alarm aus. Diese „mächtige akustische Welle“ wurde von einigen Menschen als ein Geräusch beschrieben, das einer riesigen Explosion ähnelt, die sogar „Fenster und Jalousien erschütterte“.
20.00 Uhr - Das Cabildo öffnet die Strecke La Laguna-Las Norias 24 Stunden am Tag. Der Präsident und der Vizepräsident erklärten, dass ab diesem Donnerstag die vollständige Öffnung in Betrieb genommen werde, und erinnerten daran, dass sich die Straße noch im Bau befinde, sodass das Halteverbot auf der Straße und das Nutzungsverbot für Fußgängern und Fahrräder aufrechterhalten bleibt.
Freitag, der 2. Dezember 2022
8.05 Uhr - INVOLCAN führt wöchentliche Flüge auf der Insel La Palma mit einer Drohne durch, die mit einem Lidar-Instrument ausgestattet ist, um Variationen in der Morphologie des Tajogaite-Kraters zu überwachen. LIDAR ist ein Akronym für Laser Imaging Detection and Ranging.
El INVOLCAN está realizando semanalmente vuelos en la isla de La Palma con un dron equipado con un instrumento lidar para monitorizar variaciones en la morfología del cráter de Tajogaite. LIDAR es el acrónimo del inglés Laser Imaging Detection and Ranging), pic.twitter.com/ccArrwZCjV
— INVOLCAN (@involcan) December 1, 2022
12.30 Uhr – Die Arbeitslosigkeit steigt auf La Palma im November um 156 Personen und liegt bei 6.034 Arbeitslosen.
Der Artikel spricht mir aus dem Herzen und den meisten Kommentaren kann ich mich nur anschließen. Wir hatten vor ein paar Jahren eine wunderschöne Fewo, die leider im Windschatten des Kraftwerks lag und erträglich abercpermanent die Abgase zu spüren waren. Die Vermieter waren sich der Problematik durchaus bewusst, sehen aber auch keine Einflußmöglichkeiten. Es ist schade, denn man könnte auf einer überschaubaren Fläche lernen und zeigen, wie La Palma zu einer wirklich grünen Insel wird und damit zum Modell. Es ist nachweisbar, dass es in Nachbarschaften Nachahmungseffekte gibt, wenn der erste mal mit Solar angefangen hat. Derzeit wird ja viel über Wasserstoff gesprochen und die Westsahara ist ja nicht weit. Das wird sich allerdings noch hinziehen. Da es ganz ohne Spitzenlastkraftwerk absehbar nicht gehen wird, wäre der Umbau auf Erdgas mit H2 option ein erster Schritt. Eine weitere Hoffnung liegt m.E. auf den zunehmend beliebten Balkonkraftwerken, die in D. freilich kaum Sinn machen. Damit kann man ohne weiteres ein kleines E‑Auto betreiben das für die Kurzstrecken auf der Insel ideal ist. Letzlich sind es viele Puzzlesteine die zu einem Bild werden könnten.
Es scheint sich doch was zu tun:
https://www.zeit.de/news/2022–12/05/vulkan-insel-la-palma-setzt-auf-erneuerbare-energien
Hallo Michael,
Lippenbekenntnisse, die ich schon seit 20 Jahren so höre. In der Tat ist bisher leider nicht viel geschehen.
Das Potenzial ist sicher vorhanden, nur die Trägheit der palmerischen Politik und der mangelnde öffentliche Druck lässt vieles im Sande verlaufen. Man könnte, wenn man wollte … nur mit diesen Personen an der Spitze wird das auch jetzt nicht funktionieren.
Im Auftrag:
La Palma hat auch das Potenzial, mit Wasserkraft an Land Strom zu erzeugen. Es gibt bereits Staustufen, z.B. im Barranco de las Angustias, an denen permanent Wasser in Kanäle abgeleitet wird. In/an diesen Kanälen könnte man kleine Turbinen montieren und so Strom erzeugen. Neue Staustufen müssten dafür nicht errichtet werden.
Viele Grüße aus dem heute verschneiten Dortmund
Alwin Mücher
Kommentar im Auftrag eingestellt, da es technische Probleme gab:
Ohne Experte für Energieerzeugung oder Tourismus zu sein, scheint es mir doch auf der Hand zu liegen, dass La Palma die Interessen von Stromverbrauchern, Landwirtschaft und Tourismus unter einen Hut bekommen muss. Für mich zumindest scheidet damit der weitere Einsatz von Windturbinen aus ästhetischen Gründen aus. Ob Geothermie funktionieren kann, mag ich nicht beurteilen. Wellenkraftwerke würde ich befürworten. Mehr Photovoltaik auf Gebäuden sollte ein Selbstläufer sein, wenn die regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen stimmen. Auch hier kenne ich mich nicht aus.
Eine Option wäre Agri-PV, d.h. die teilweise Überbauung von Landwirtschaftsflächen mit halbtransparenten Zellen. Dies würde den Landwirten zusätzliche Gewinne ermöglichen und kann positive Effekte für den Anbau haben. Vielleicht könnte man die Erlaubnis regulatorisch mit Umwelt-Auflagen verknüpfen. Angesichts der (aus meiner Sicht) hässlichen invernaderos ist auch diese weitere Überbauung der Landschaft kritisch zu betrachten und müsste wohl streng limitiert werden.
Das Problem der Verfügbarkeit (Strom nur, wenn die Sonne scheint) ist damit alleine natürlich nicht gelöst.
Eine Option, über die ich seit Ewigkeiten sinniere, ist die Gewinnung von Energie auf See, weil es kein NIMBY-Problem gibt. Die TH Regensburg hat vor 10 Jahren zum Thema Segelenergie geforscht und es gibt eine eigene Website dazu (VORSICHT, die scheint Trojaner-verseucht zu sein). Die Idee: windbetriebene Schiffe (Segel, Zugdrachen, Flettner-Rotoren) werden in windreiche Gebiete gesteuert und wandeln dort die Bewegungsenergie mittels Wasserturbinen in Strom um. Damit werden Elektrolyseure betrieben und es wird Wasserstoff erzeugt . An Land wird der Wasserstoff in Strom zurückverwandelt. Hat natürlich hohe Wandlungsverluste und dürfte auch je kWh deutlich teurer sein als Windturbinen plus Speicher, dafür entfällt die Pacht, die Landschaftszerstörung und ein paar Leute finden Jobs.
Vielleicht könnte man das Wandlungsproblem dadurch umgehen, dass man den Strom direkt auf den Schiffen speichert und diese als große Batterien im Hafen liegen lässt. Der ansonsten ziemlich sinnlose Hafen von Tazacorte z.B. hätte dann eine nützliche Funktion. Die Frage ist, mit welcher Speichertechnologie das zu vertretbaren Kosten zu machen wäre. Mein Halbwissen lässt mich die Salzbatterie ins Spiel bringen, da Platzbedarf und Gewicht auf den Windenergie-Schiffen keine entscheidenden limitierenden Faktoren sein sollten.
Wenn das auf La Palma funktioniert, könnte man das Modell gleich exportieren.
Viele Grüße,
Rainer Bürgin
Paradebeispiel Gorona.… mmm, nicht wirklich… https://www.eldiario.es/canariasahora/energia/gorona-viento-autosuficiencia-energetica-hierro-queda-medio-camino-produccion-renovables_1_7958779.html
Nun, der Vulkan ist ja da. In der Tiefe ist es heiß, warum kein Geothermiekraftwerk nach italienischem Vorbild?
Meiner Meinung nach wird sich nie etwas ändern, so lange Lobbyisten das Sagen haben und in der Politik bis auf die unterste kommunale Ebene Vetternwirtschaft betrieben wird!!! Das ist jedoch nicht nur auf La Palma ein Problem, sondern gerade in südlichen Ländern stark verbreitet. Egal ob es um saubere Energie, weniger Pestizide oder EU Subventionen geht, man könnte so viel erreichen wenn der Wille wirklich da wäre.….nur der fehlt leider! Und so lange die Palmeros das auch ohne großen Widerstand mitmachen, wird sich auf der Isla Bonita auch in den nächsten 10 Jahren nichts ändern. Alleine der Verzicht auf diesen unsäglichen, subventionierten und Pestizid belasteten Bananenanbau würde der Insel so gut tun, aber ohne eine vernünftige Alternative für die betroffenen Bauern geht es auch nicht. Daher wird wohl alles so bleiben wie es ist, traurig und leider wahr.
Für mich ist die Vorstellung, aus Wind und Sonnenlicht kostenlos Energie gewinnen zu können, ein Wunschtraum, den ich auch eine Zeit lang mitgeträumt habe. Inzwischen habe ich gelernt, daß die Produktion von Strom über Windräder und Photovoltaikanlagen die wohl teuerste Form der Produktion ist. Wir hatten in Deutschland noch unter Angela Merkel bereits die höchsten Energiekosten in ganz Europa. Und unter der aktuellen Regierung explodieren die Kosten geradezu. Ohne die riesigen Subventionen aus Steuermitteln von allen Bürgern hätte kein Mensch in Deutschland Photovoltaik aufs Dach gebaut, wenn er dafür anschließend den jeweiligen Marktpreis für Strom bekommen hätte. Insofern scheint mir die Entscheidung der spanischen Regierung, die Subventionen abzuschaffen, sehr viel sinnvoller zu sein. Die für die Umwelt am allerwenigsten belastende Herstellung von Strom ist und bleibt die Atomenergie. Warum nutzt eine Vulkaninsel nicht in viel größerem Ausmaß die Wärme seiner Vulkane? Island soll da ja schon viel weiter sein.
Seit 56 Jahren bin ich oft und länger auf la Palma. Vieleicht kann man einen jüngeren Palmero mit Ansehen und Reichtum dazu bringen für eine Energiewende zu kämpfen. Residente und auch Nonresidente können dies bei diesem festverankerten eigenem Provitdenken auf der Insel nichts ausrichten. Leider bin ich zu alt,80J. um mich mit zu angagieren. Es lohnt sich für dieses Paradies.
Nun ja , Herr Mustermann ist hoffentlich kein Muster für alle.
Seien wir doch froh, dass La Palma eine relativ sichere Stromversorgung hat. Wer allerdings Lust auf Chaos und Elend hat, sollte sich an den deutschen Weltuntergangsgläubigen orientieren.
Ja, es gibt Förderprogramme für ganz Spanien. Allerdings sind die Einspeisevergütungen in das öffentliche Netz fast auf 0 heruntergefahren worden. In Tigarafe auf der Westseite sollte eine riesige Solaranlage entstehen. Grundstücke wurden erworben und auch die ersten Baumaßnahmen wurden begonnen. Es war ein österreichischer Investor, der dann doch Abstand genommen hat und später pleite ging. Es lohnt sich eigentlich nur noch für den Eigenbedarf Strom zu produzieren.
Hallo , das Kraftwerk in Santa Cruz ist ein echter Stinker. Das muss sich ändern. Wenn nicht auf einer Insel wie La Palma, wo dann ? Auch ohne Fördermittel muss jedem Hausbesitzer klar sein , dass mit Diesel erzeugter Strom nie wieder so billig werden wird wie es mal war. Den Hinweis von Michael bezüglich deutscher Immobilienbesitzer finde ich gut. Vielleicht ist auch der Hinweis für potentielle Mieter hilfreich „ dieses Objekt wird mit nachhaltiger Energie versorgt „. Es gibt bestimmt Urlauber die das als entscheidendes Merkmal sehen.
Danke für diese Einblicke. Ja, eine trostlose Bilanz. Gibt es ein Förderprogramm (Zuschüsse) für private Solaranlagen? Es gibt doch eine ganze Reihe deutscher Immobilienbesitzer auf der Insel, die dem Thema gegenüber aufgeschlossen sein müssten (vielleicht auch ohne Förderprogramme).
Wie ist es auf den anderen Inseln (außer El Hierro)? Die Kanaren bieten doch das Potential für eine Modellregion in Sachen regenerative Energien.