Massiver Stromausfall war nur vereinzelt auf den Kanaren zu spüren – Justiz prüft „Sabotage“ als Ursache für Stromausfall
Blackout: Die Gründe für den großflächigen Stromausfall, der gegen 12.40 Uhr spanischer Zeit auftrat, werden weiter untersucht. Betroffen sind Spanien, Portugal und Teile von Frankreich. Derzeit gibt es keine Beweise dafür, dass der Ausfall auf eine Sabotage oder einen Cyberangriff zurückzuführen sei, so die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Teresa Ribera. Die Kanarischen Inseln als auch Ceuta und Melilla hatten nur vereinzelt Stromprobleme.
Die Kanarischen Inseln, die Balearen sowie die autonomen Städte Ceuta und Melilla in Marokko sind von dem Blackout auf dem spanischen und portugiesischen Festland verschont geblieben, vermutlich weil ihre Stromversorgung aus elektrischen Systemen erfolgt, die durch den Vorfall nicht gestört wurden.
Das Stromnetz der Kanarischen Inseln besteht aus sechs kleineren Systemen, nämlich einem auf jeder Insel und dem Stromverbund von Lanzarote und Fuerteventura. Trotzdem kam es aufgrund technischer Störungen schon zu einem komplette Blackout auf der Insel La Gomera im Jahr 2023. Auch wenn das stinkende Endesa- Kraftwerk am Hafen von Santa Cruz de La Palma viele stört, hat es gestern seinen Dienst normal verrichtet.
Die Regierung der Kanarischen Inseln rief trotzdem den regionalen Notstand aus. An diesem Montag fiel der Telefondienst aus, der dazu führte, dass die Bewohner die CECOES-Hotline 112 drei Stunden lang nicht wie gewohnt erreichen konnten. Auch die Internetverbindungen waren stundenlang unterbrochen.
Die Häfen und Flughäfen der Kanarischen Inseln und somit auch La Palma waren am Montag normal in Betrieb. Der einzige nennenswerte Zwischenfall war bislang der Ausfall der Informations-Hotline 012 der Regionalregierung, die jetzt wieder vollständig erreichbar ist.
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Ruhe zu bewahren und den Umgang mit Mobiltelefonen maßvoll zu gestalten, um eine Überlastung der Netze zu vermeiden.
Im Laufe des Abends funktionierte auf La Palma wieder alles reibungslos.
Ursachenforschung und was hat Grönland mit den Kanaren zu tun
13.00 Uhr - Keine Cyberattacke: Nach dem massiven Stromausfall auf der iberischen Halbinsel hat der spanische Netzbetreiber eine Cyberattacke als Ursache ausgeschlossen. „Mit Blick auf die Analysen, die wir bislang vornehmen konnten, können wir einen Cybersicherheitsvorfall in der Infrastruktur des Stromnetzes ausschließen“, sagte der Chef für den Systembetrieb des Netzbetreibers Red Eléctrica Española, Eduardo Prieto, am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
13.30 Uhr - Ebenso wenig habe ein „seltsames meteorologisches oder atmosphärisches Phänomen“ den Ausfall ausgelöst. Entsprechende Spekulationen kursierten am Montag in sozialen Netzwerken. Es sei um 12:32 Uhr zu zwei Ausfällen bei der Stromerzeugung gekommen, die nur eineinhalb Sekunden nacheinander auftraten, berichtet Prieto am Dienstagmittag. Vom ersten Ausfall habe sich das Netz noch erholen können, den zweiten habe das System nicht mehr kompensieren können. Die Ursachen würden aber noch untersucht. Es sei aber noch zu früh, ob es menschliches Versagen gegeben habe.

Blackout Festland-Spanien
14.00 Uhr - Interessantes aus der FAZ: „Ausfälle in Grönland – Auch auf der tausende Kilometer entfernten Arktis-Insel Grönland hat es einen womöglich damit zusammenhängenden Ausfall des Kommunikationsnetzes gegeben. Sowohl Telefonate und SMS als auch die Nutzung des Internets seien am Montagabend in Teilen Grönlands nicht mehr möglich gewesen, teilte der örtliche Kommunikationsanbieter Tusass mit. Besonders stark betroffen waren demnach der Norden und der Süden der riesigen, zu Dänemark gehörenden Insel.
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