Kein Strom und Blackout über mehrere Tage -
Seit der Nacht von Samstag auf Sonntag herrscht auf der Nachbarinsel La Gomera ein vollkommener Blackout. Nichts geht mehr. Nur die wenigen Einrichtungen wie das Hospital, der Hafen und Flugplatz, die eigene Ersatzstromgeneratoren besitzen, haben Strom.
Der Rest sitzt im Dunkeln. In der Nacht auf Sonntag gegen 2.43 Uhr hat ein Feuer im Stromwerk in der El Palmar-Anlage in Nähe der Hauptstadt San Sebastian die gesamte Stromversorgung für die Insel lahmgelegt.
Bis Dienstag konnte laut Endesa (Stromversorger) rund 70 Prozent der Stromversorgung wieder hergestellt werden. Ein Stromausfall kann zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen, da die meisten Haushalte und Unternehmen heutzutage stark von einer zuverlässigen Stromversorgung abhängig sind. Ohne Strom können elektrische Geräte nicht betrieben werden, was zu Einschränkungen im Alltag führt. Dies betrifft unter anderem die Beleuchtung, die Kühlung von Lebensmitteln, die Nutzung von elektronischen Geräten wie Computern und Fernsehern sowie die Versorgung mit warmem Wasser.
Auch die Touristengebiete sind betroffen. Kalt Duschen mag bei den sommerlich heißen Tagen noch angenehm sein. Das Abtauen des Kühlschranks oder die abendliche Benutzung von Kerzen oder der Taschenlampe dürfte die Gäste weniger erfreuen. Kalte Küche, sofern nicht auf einen Gasherd zurückgegriffen werden kann, heizt die Stimmung auch nicht an. Ein leerer Benzintank am Kraftfahrzeug oder leere Batterien des E‑Autos schränken gravierend die Bewegungsfreiheit ein. Auch die Supermarktkassen stellen ihren Betrieb ein. Vom Strom sind alle abhängig, ob der aus Diesel oder alternative Energiequellen erzeugt wird.
Ich kenne das aus La Palma, wo es vor mehr als 20 Jahren gebietsweise oft für 2 Tage keinen Strom gab. Hier hat man sich darauf eingestellt und die Erzeugung von Warmwasser oder das Kochen immer hauseigenen Gasflaschen überlassen. An den kalten Winternächten wurde mit leña madera (Brennholz) der Kamin oder Ofen befeuert.
Abwarten bis ein Kurzschluss alle Lichter auspustet
Die Inbetriebnahme von drei neuen Generatorsätzen in dieser Anlage hat zusammen mit den dreißig bereits angeschlossenen Generatoren die Wiederherstellung des Betriebs ermöglicht. Die Anlagen wurden von allen Nachbarinseln eingesammelt und nach La Gomera gebracht. Mehrere dringend benötigte Generatoren aus dem Festland Spaniens sind noch auf dem Seeweg unterwegs und dürften bis Donnerstag eintreffen.
Das Unternehmen berichtet, dass mehr als hundert eigene Mitarbeiter und Kooperationsunternehmen seit mehr als 48 Stunden an Austausch- und Reparaturarbeiten beteiligt sind.
Casimiro Curbelo, Präsident des Cabildo de La Gomera, hat sich an diesem Montag sehr kritisch gegenüber Endesa geäußert, weil im Werk El Palmar Geräte vorhanden seien, deren Lebenszyklus vor zehn Jahren abgelaufen sei.
„Was seit dem frühen Sonntagmorgen erlebt wurde, liegt außerhalb dessen, was im 21. Jahrhundert erlaubt sein kann.“ „Jetzt ist es an der Zeit, eine Diagnose zu stellen, was passiert ist, und die Verantwortung zu übernehmen, die die Versorgung zu gewährleisten haben, nämlich Endesa “, sagte Curbelo, bevor er erklärte, dass es bedauerlich ist, dass acht der verbrannten Generatoren betroffen sind die über 35 Jahre alt sind und längst erneuert werden mussten.
Einige Haushalte werden wohl noch bis zum Wochenende auf ihren Strom warten müssen. Dann kann erst langsam die Kühltruhe geöffnet und die ganze Bescherung begutachtet werden.
Mittwoch, der 2. August 2023
9.00 Uhr - Wut über Stromversorger Endesa
„Das Leben der Menschen, das Funktionieren der öffentlichen Dienste und natürlich auch die Wirtschaft der Insel“ seien stark in Mitleidenschaft gezogen worden, klagte der Präsident des Inselrates, Casimiro Curbelo. Er forderte, dass Endesa für die Schäden von Unternehmen und Privatleuten aufkommen müsse und warf dem Unternehmen „außerordentliche Vernachlässigung“ vor. Dem TV-Sender RTVE zufolge ist die Empörung über Endesa nicht nur groß, weil der Stromausfall langsam behoben werde, sondern auch wegen mangelnder Instandhaltung und geringen Investitionen in die Infrastruktur. Inzwischen soll laut Endesa 95 % der Stromversorgung wieder laufen.
La Gomera ist eine der kleineren Kanarischen Inseln, es leben rund 22.000 Menschen dort. Hinzu kommen allerdings Tausende Touristen, über das ganze Jahr sind es etwa 300.000. Mehr als die Hälfte von ihnen kommt aus Deutschland.
Donnerstag, der 3. August 2023
8.00 Uhr - Die Stromversorgung auf der Nachbarinsel La Gomera ist wieder komplett hergestellt. Allerdings kann es lt. Endesa zu örtlichen Stromausfällen kommen, da die Kapazitäten erst noch abgestimmt werden müssen.
9.00 Uhr - Die Arbeitslosigkeit ging im Monat Juli auf La Palma um 146 Personen zurück. Auf der Insel sind noch 6.270 Menschen arbeitslos gemeldet.
So weit braucht man sich da von Deutschland gar nicht zu entfernen. Auch hier arbeitet man ja intensiv an der Destabilisierung des Stromnetzes. Als Stadtbewohner haben wir vorgesorgt mit Notstromgenerator, USVs für kritische Geräte wie Kühl- und Gefrierschränke und auch die elektrischen Rolläden. Ausreichend Taschenlampen in jedem Raum, Kerzen, Gasflaschen für Grill und Campingkocher, Trink- und Brauchwasser für 1 Woche.