War­um gibt es für das Strom­werk La Pal­ma kei­ne Konkurrenten?

Stromwerk - Endesa

Ein Blick hin­ter die Kulis­sen der Insel­en­er­gie – Ende­sa domi­niert den Markt – und das hat sei­ne Gründe

Das ein­zi­ge Ange­bot: Ende­sa ist der allei­ni­ge Akteur bei der Strom­erzeu­gung auf La Palma

Aktu­ell steht die Insel La Pal­ma vor einer ent­schei­den­den Wei­chen­stel­lung: Das Minis­te­ri­um für öko­lo­gi­schen Wan­del (MITECO) hat eine Aus­schrei­bung für die Strom­erzeu­gung auf der Insel ver­öf­fent­licht. Doch über­ra­schen­der­wei­se ist Ende­sa das ein­zi­ge Unter­neh­men, das ein Ange­bot abge­ge­ben hat. Wäh­rend ande­re Inseln von meh­re­ren Anbie­tern pro­fi­tie­ren, bleibt La Pal­ma in die­sem Punkt ein­zig­ar­tig – und das wirft Fra­gen auf.

War­um gibt es kei­ne Kon­kur­renz? – Die Hintergründe

Laut Saúl Bar­rio, Lei­ter der Kraft­wer­ke von Ende­sa auf den Kana­ri­schen Inseln, liegt die Situa­ti­on vor allem an den lang­wie­ri­gen gesetz­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen und dem Still­stand bei der Erneue­rung alter Anla­gen. Das Gesetz zur Erneue­rung der Kraft­wer­ke wur­de bereits 2013 ver­ab­schie­det, doch die Umset­zung ver­zö­gert sich seit Jah­ren. Die ange­kün­dig­te Aus­schrei­bung für 2024 steht kurz vor der Ent­schei­dung, doch bis­lang haben nur die Ver­ant­wort­li­chen von Ende­sa ihre Bereit­schaft signa­li­siert, in die Moder­ni­sie­rung des Kraft­werks Los Guin­chos zu investieren.

Der Still­stand seit über einem Jahrzehnt

„15 Jah­re der Erneue­rung sind ver­lo­ren gegan­gen“, erklärt Bar­rio. Trotz gesetz­li­cher Vor­ga­ben und drin­gen­dem Hand­lungs­be­darf konn­ten bis­her kaum neue Pro­jek­te umge­setzt wer­den. Die alten Moto­ren im Kraft­werk, teil­wei­se über 50 Jah­re alt, sind noch immer in Betrieb – eine Not­lö­sung ange­sichts des hohen Alters und des tech­ni­schen Ver­falls. Ande­re Unter­neh­men zogen sich zurück, weil sie mit den büro­kra­ti­schen Hür­den und den hohen Inves­ti­ti­ons­kos­ten nicht zurechtkamen.

Gesetz­li­che Vor­ga­ben und tech­ni­sche Herausforderungen

Die Gesetz­ge­bung ver­pflich­tet die Inseln La Pal­ma, Lan­za­ro­te und Fuer­te­ven­tura bis 2029 auf erneu­er­ba­re Ener­gien umzu­stei­gen. El Hier­ro hat­te es bereits 2014 geschafft. Für das alte Kraft­werk Los Guin­chos bedeu­tet dies, dass meh­re­re Moto­ren abge­schal­tet wer­den müs­sen – eine Her­aus­for­de­rung, die nur durch eine umfas­sen­de Sanie­rung oder einen Neu­bau gelöst wer­den kann. Doch die­se Pro­zes­se sind kom­plex und teu­er, was poten­zi­el­le Wett­be­wer­ber abschreckt.

Das Enga­ge­ment von Ende­sa – Kon­ti­nui­tät trotz Herausforderungen

Ende­sa ist seit Jahr­zehn­ten auf La Pal­ma prä­sent und hat durch kon­ti­nu­ier­li­che War­tung und Moder­ni­sie­rung das bestehen­de Kraft­werk am Lau­fen gehal­ten. Das Team arbei­tet mit gro­ßem Ein­satz dar­an, die Anla­gen so lan­ge wie mög­lich betriebs­be­reit zu hal­ten – trotz ver­al­te­ter Tech­nik und gesetz­li­cher Ein­schrän­kun­gen. Die hohe Pro­fes­sio­na­li­tät und das Enga­ge­ment der Mit­ar­bei­ter sichern die Ver­sor­gungs­si­cher­heit auf der Insel – auch wenn die Anla­gen drin­gend erneu­ert wer­den müssten.

War­um kei­ne neu­en Anbie­ter? – Die wich­tigs­ten Grün­de im Überblick

  • Hohe Inves­ti­ti­ons­kos­ten: Der Umbau oder Neu­bau eines Kraft­werks erfor­dert enor­me finan­zi­el­le Mit­tel, die nur weni­ge Unter­neh­men bereit sind zu investieren.
  • Büro­kra­ti­sche Hür­den: Gesetz­li­che Vor­ga­ben ver­zö­gern den Pro­zess erheb­lich; vie­le Fir­men scheu­en den admi­nis­tra­ti­ven Aufwand.
  • Tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen: Alte Anla­gen sind schwer zu moder­ni­sie­ren; neue Anbie­ter bevor­zu­gen oft moder­ne­re Stand­or­te oder Technologien.
  • Markt­at­trak­ti­vi­tät: La Pal­ma gilt als klei­ne Insel mit begrenz­tem Markt­po­ten­zi­al im Ver­gleich zu grö­ße­ren Energiezentren.

Ein kom­ple­xes Zusam­men­spiel aus Gesetz­ge­bung, Tech­nik und Marktbedingungen

Die Tat­sa­che, dass Ende­sa der­zeit das ein­zi­ge Unter­neh­men ist, das an der Aus­schrei­bung teil­nimmt, spie­gelt vor allem die Her­aus­for­de­run­gen wider, vor denen die Ener­gie­bran­che auf La Pal­ma steht. Es ist ein Mix aus büro­kra­ti­schen Hür­den, hohen Inves­ti­ti­ons­kos­ten und tech­ni­schen Pro­ble­men, der poten­zi­el­le Wett­be­wer­ber abschreckt. Gleich­zei­tig zeigt dies aber auch den Bedarf an nach­hal­ti­gen Lösun­gen und Inno­va­tio­nen für eine siche­re Ener­gie­zu­kunft auf der Insel.

In den kom­men­den Mona­ten wird sich zei­gen, ob neue Akteu­re in den Markt ein­tre­ten oder Ende­sa wei­ter­hin die Kon­trol­le behält – doch klar ist: Ohne grund­le­gen­de Refor­men wird sich an die­ser Situa­ti­on so schnell nichts ändern.

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