Neue wissenschaftliche Untersuchungen zum Vulkanausbruch des Tajogaite -
Der jüngste Vulkanausbruch des Tajogaite auf der Kanarischen Insel La Palma hat zu erheblichen Schäden geführt und Tausende von Menschen mussten evakuiert werden. Experten argumentieren, dass dieser Ausbruch vorhersehbar war, da es in den Monaten zuvor vermehrt seismische Aktivitäten und Anzeichen für einen möglichen Ausbruch gab.
Die Behörden (Krisenstab) waren bereits im Vorfeld über die erhöhte seismische Aktivität und die Möglichkeit einer baldigen Eruption informiert und es wurden nur Voralarm Maßnahmen, aber keine Evakuierung der Menschen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen. Es stellt sich die Frage, ob mehr hätte getan werden können, um die Auswirkungen und Schäden an beweglich materiellen Gütern des Ausbruchs zu minimieren.
Eine Untersuchung des Vulkanologischen Instituts der Kanarischen Inseln (Involcan) zeigt, dass das Magma, als es ausreichend Druck erreichte, die Gesteinsschichten schnell durchquerte und in wenigen Stunden die Oberfläche erreichte. Auch das ungefähre Epizentrum ließ sich bestimmen.
Was stellten die Vulkanologen fest?
INVOLCAN veröffentlicht eine detaillierte Rekonstruktion des Magmaaufstiegs vor und nach dem Tajogaite-Ausbruch. Dabei wurden Daten von GNSS-Stationen verwendet, die Seismizität und insbesondere Satelliteninterferometriedaten durch den Einsatz der Sentinel-1-Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA).
Am 19. September 2021 begann der größte historische Ausbruch auf der Insel La Palma, der bedeutende wissenschaftliche, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen hatte. Der Tajogait-Ausbruch im Jahr 2021 war durch kurze Vorläufer gekennzeichnet, die nur 8 Tage dauerten. Dieser Zeitraum hätte ausgereicht, um mit ersten Evakuiermaßnahmen zu beginnen. Tatsächlich wurde aber erst am Tage mit dem Vulkanausbruch des Tajogaite damit begonnen.
Das erste Ergebnis bestand darin, die Geometrie des Damms (d. h. des mit Magma gefüllten Bruchs) zu definieren, der die Krater des Tajogaite-Vulkans speiste. Diese Geometrie erweist sich als komplizierter als gedacht: Der Damm ist aufgrund der komplexen geologischen Struktur im Inneren des Vulkangebäudes Cumbre Vieja gekrümmt und verdreht.
Als Ergebnis dieses Ergebnisses konnten mit modernsten physikalisch-mathematischer Berechnungen und Skizzen die Menge und Verteilung von Magma in der Tiefe gewonnen werden, die den Zeitraum vom 8. bis 28. September 2021 abdeckten. Ihre Ergebnisse verdeutlichen eine enge Korrelation zwischen magmatischer Intrusion und präeruptiver Seismizität.
Der Aufstieg des Magmas erfolgte entlang zweier Hauptarme und das Vorhandensein einer Schicht aus duktilerem Gestein beeinflusste den Magmaausbreitungsprozess stark. Konkret sorgte diese Schicht dafür, dass das Magma in den Tagen vor dem Ausbruch unter ihr stoppte und dann, sobald ausreichend Druck erreicht war, sehr schnell durch die Schicht floss und innerhalb weniger Stunden die Oberfläche erreichte. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, fortschrittliche Modelle zu verwenden, um präeruptive Prozesse in Basaltvulkanen zu verstehen, die die Gesamtheit der historischen Eruptionen der Kanarischen Inseln ausmachen.
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