Heute vorsichtige Entwarnung im Aridane Tal -
Der Albtraum im Aridane Tal auf der Westseite von La Palma scheint vorbei zu sein. Noch gestern Abend zog die Feuerwand mit einer riesigen Rauchsäule auf Los Llanos Richtung Küste (Titelfoto). Am Mittwochmorgen sind die meisten Flammen aus und eine rauchende Trümmerlandschaft erinnert an die Katastrophe.
Wie nach einem Bombenangriff sieht heute Morgen das sonst grüne und blühende Aridane Tal auf der Westseite von La Palma aus.
"Die Vorhersagen waren bei Windstärken von 70km/h ziemlich schlecht, aber wir hatten eine ziemlich gute Nacht, das Feuer hat nicht viele Reaktivierungen gehabt und die Situation ist im Moment recht günstig, aber man muss weiter auf das Wetter schauen und Dinge aufmerksam beobachten" - sagt der Chef für Sicherheit und Notfälle der Regierung der Kanarischen Inseln, Jorge Parra.
In der Nacht kamen noch weitere Löscheinheiten, wie die militärische UME und städtische Feuerwehren von Teneriffa mit ihren Fahrzeugen auf Fähren an. Gemeinsam konnte in der Nacht der Brand gestoppt werden. Auch sind heute die meteorologischen Bedingungen viel besser als am Dienstag.
Eine Feuersbrunst mitten durch die Zivilisation
Überall gibt es noch Glutnester, die aufkommender Wind schnell wieder entfachen kann. Löschhubschrauber und das Löschflugzeug steigen nur sporadisch bei Bedarf vom Flughafen Mazo auf. Alle Flugzeuge stehen aber in Bereitschaft.
Viele Gebäude, Schuppen und leerstehenden Fincas sind abgebrannt. Wie ein Feuersturm fegte das Flammenmeer über unzählige Bananenplantagen und vernichtete innerhalb von Minuten ganze Areale. Bisher hatte ich immer geglaubt, dass grüne Bananenplantagen, die täglich bewässert werden und fast nur aus Wasser und Saft bestehen nahezu feuerresistent sind. Ein Trugschluss wie man jetzt weiß.
In der Vergangenheit waren es meist Waldbrände auf La Palma. Jetzt aber ein Flächenbrand der über Dörfer und Kulturlandschaften hinwegfegte.
Das ganze Ausmaß dieser Feuer-Katastrophe wird erst in den nächsten Tagen und Wochen ersichtlich und abschätzbar. Noch gilt es wachsam zu sein und jede kleine Flamme gleich im Keim zu ersticken.
12.30 Uhr - Der Präsident der Regierung der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, hat heute bei seinem Besuch im Katastrophengebiet berichtet, dass das Feuer in El Paso unter Kontrolle sei. Es umfasst einem Umkreis von etwa 10 Kilometern mit etwa 300 Hektar. Sehr große Schäden an landwirtschaftlichen Grundstücken, Fahrzeugen und Häusern seien entstanden.
13.30 Uhr - Das Schlimmste scheint überstanden. Es gibt wohl noch Winde die kleinere Glutnester neu entfachen, die Bodentruppen haben die Lage im Griff. Ab Donnerstag gehen nach AEMET Prognosen auch die Temperaturen und Winde zurück. Nach ersten Informationen hat es keine Personenschäden gegeben. Fast ein Wunder nach dem gestrigen Inferno.
14.00 Uhr - Die Guardia Civil untersucht die Ursachen des Feuers, das bei Kilometer 22 an der LP-3, der Hauptstraße kurz nach der Tankstelle von El Paso ausbrach. Wahrscheinlich eine aus dem Fahrzeug geworfene Zigarettenkippe.
14.44 Uhr - Letzte Meldung: Alle Löschhubschrauber und Flugzeuge werden wieder startklar gemacht und starten Richtung Westen.
17.00 Uhr - Inzwischen sind alle Helikopter und Flugzeuge wieder zum Flughafen Mazo zurückgekehrt. Es war wohl eine Aktion um auch die letzten Brandstellen noch zu löschen. Von größeren Feuerstellen im Aridane Tal wird nicht berichtet.
Donnerstag, 18.8.21 - 9.00 Uhr - Rund 60 Häuser sind vom Brand betroffen. Die Warnstufe 2 bleibt weiter bestehen. Im Aridane Tal wurden zwei Leichen gefunden. Eine Frau in einem Gewächshaus und eine Frau in einem verkohlten Fahrzeug. Die Polizei erkennt aber keinen direkten Zusammenhang mit dem Brand.
10.30 Uhr - Die ersten Löscheinheiten und Hubschrauber werden abgezogen. So ist gegen 10.00 Uhr der russische Kamov 32 zurück nach Teneriffa geflogen. Die UME und Löscheinheiten aus Teneriffa werden im Laufe des Tages folgen. Die bekannte Gärtnerei Palmaflor direkt an der Hauptstraße Los Llanos nach El Paso ist durch das Feuer fast vollständig zerstört worden. Nur die Halle blieb stehen.
12.30 Uhr - Die Feuerwarnstufe wird auf Level 1 zurückgesetzt und das Cabildo La Palma übernimmt wieder die Operationsleitung.
Ein weiterer Fall für meine Raritätensammlung.
„Im Aridane Tal wurden zwei Leichen gefunden. Eine Frau in einem Gewächshaus und eine Frau in einem verkohlten Fahrzeug. Die Polizei erkennt aber keinen direkten Zusammenhang mit dem Brand.“
Quelle: LaPalma1.net vom 18/08/21
Ich habe schon in meiner Sammlung:
„Die mit vier Gullydeckeln beschwerte Leiche eines noch unbekannten Mannes wurde gestern Morgen aus dem Weser-Datteln-Kanal unweit der Ahsener Schleuse geborgen.
Aufgrund der Situation schließen Mordkommission und Staatsanwaltschaft ein Gewaltverbrechen nicht aus.“
Quelle: Westfälische Allgemeine 38⁄1996
Hallo Raimon,
dann erweitere deine Sammlung. Die Frau aus dem Gewächshaus könnte ein Herzschlag, das andere ein angekündigter Selbstmord gewesen sein. So die Guardia Civil.
Gruß
Manfred