Müll lässt die Abfallberge immer weiter wachsen -
Jeder Einwohner von La Palma erzeugte im Durchschnitt 351,75 Kilo Müll im Jahr 2022.
Die Gemeinde Fuencaliente im Süden der Insel ist mit 514,09 Kilo Müll pro Kopf Spitzenreiter.
In der Europäischen Union wird pro EU-Bürger laut aktuellen Statistiken durchschnittlich etwa 480 Kilogramm Abfall pro Jahr produziert. Das entspricht einer enormen Menge an Müll, die täglich in unseren Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen anfällt.
Der Großteil dieses Mülls besteht aus Verpackungen, organischen Abfällen, Papier, Glas und Kunststoffen. Leider landet ein beträchtlicher Teil davon immer noch auf Deponien oder wird verbrannt, was negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen hat. In Deutschland fällt pro Person sogar etwa 617 Kilogramm Abfall im Jahr an.
Da sieht es auf La Palma mit insgesamt 351,75 Kilo Müll im Vergleich noch gut aus, wie aus dem Bericht des OBSERVATORIO DE SOSTENIBILIDAD 2023 hervorgeht. Fuencaliente reißt mit durchschnittlich 514,09 Kilo pro Einwohner den negativen Inselrekord. Puntagorda im Nordwesten mit 218,66 kg hat am wenigsten Müll produziert. La Palma hatte im Jahr 2022 eine Bevölkerung von 83.439 registrierten Einwohnern.
Die Müllproduktion auf La Palma: Eine Analyse der Abfallmenge nach Gemeinden
Im Jahr 2022 betrug der Hausmüll pro Einwohner und Gemeinde wie folgt:
- Barlovento: 307,64 kg/pro Kopf
- Breña Alta: 316,96
- Breña Baja: 430,44
- El Paso: 343,97
- Fuencaliente: 514,09
- Garafía: 256,52
- Los Llanos de Aridane: 366,84
- Puntagorda: 218,66
- Puntallana: 240,01
- San Andrés y Sauces: 391,67
- Santa Cruz de La Palma: 349,45
- Tazacorte: 418,32
- Tijarafe: 308,13; und
- Villa de Mazo: 306,17 kg/pro Kopf
Selektive Sammlung
Im Jahr 2022 wurde nach der genannten Quelle zufolge auf La Palma 18,85 Kilo Papier und Pappe pro Einwohner gesammelt; 21,80 Kilo Glas; 11,51 Kilo Verpackungen und 6,51 Kilo Bioabfall.
Vor 25 bis 30 Jahren hatte fast jedes frei stehende Haus auf La Palma seine eigene Müllkippe, die regelmäßig abgefackelt wurden. Ständige Rauchsäulen dampften quer über die Insel. Vor 20 Jahren wurden dann an zentralen Punkten Müllcontainer aufgestellt und sporadisch der Müll auch abgeholt. Hausmülleimer wie in Deutschland gibt es bis heute nicht.
Vieles hat sich inzwischen getan, obwohl das ordentliche Recyclen immer noch ein großes Problem darstellt. Das vermehrte Müllaufkommen hängt primär an den immer umfangreicheren Verpackungsmaterialien aus Plastik und dem fehlenden Rückgabesystem für Flaschen und Getränkedosen zusammen. Siehe dazu auch meine Umweltseite.
Danke, Manfred! Das muss ja eine Riesendeponie sein, wenn alles in Mazo „verklappt“ wird…
Mich würde interessieren, wo genau der ganze Müll auf La Palma landet? Wird alles auf einer zentralen Deponie zusammengekippt? Gibt es eine Müll Verbrennungsanlage? Danke!
Der gesamte Müll, außer Glas- und Papiercontainer, kommt auf eine Deponie in Mazo. Wird hier angeblich noch sortiert und dann deponiert. Dann gibt es noch Recyclinghöfe, die sog. Punto Limpios, für sperrige Güter und Haushaltsgeräte. Mein nächster liegt in Brena Baja. Eine Verbrennungsanlage gibt es auf der Insel nicht.
Zum Plastikmüll.
Unsere Regierung in Deutschland hat ein einfaches System entwickelt. Wir bestechen im ersten Schritt die Regierungen von (gerne auch) Entwicklungsländern und exportieren seit Jahrzehnten große Mengen in diese Länder. Mit der Frage „Wieviel Plastikmüll exportiert Deutschland?“ bekomme ich die entsprechenden Mengenangaben unter folgendem Link:
https://www.bing.com/search?q=wieviel+plastikm%C3%BCll+exportiert+deutschland%3F&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUqBwgAEEUYwgMyBwgAEEUYwgMyBwgBEEUYwgMyBwgCEEUYwgMyBwgDEEUYwgMyBwgEEEUYwgMyBwgFEEUYwgMyBwgGEEUYwgMyBwgHEEUYwgPSAQoxNjI4NDlqMGoxqAIIsAIB&FORM=ANNTA1&PC=EDGEDBB&showconv=1
Der „grüne Punkt“ in Deutschland verkleinert nicht die Müllberge. Die Müllmenge ist trotzdem da. Nur wird das Problem nach Asien verlagert und wird irgendwann wieder auch unser Leben nachteilig beeinflussen. Nutznießer ist nicht die Umwelt, sondern die Produzenten und Konzerne.