Das Mercator del Roque-Teleskop wird ausgebaut

Teleskop Mercator

Neue Vereinbarung zwischen IAC und KU Leuven sichert Zukunft des Mercator-Teleskops -

Mer­ca­tor: Das Insti­tut für Astro­phy­sik der Kana­ri­schen Inseln (IAC) und die KU Leu­ven in Bel­gi­en haben ihren Koope­ra­ti­ons­rah­men im Bereich der Astro­phy­sik­for­schung erwei­tert. Bei­de Insti­tu­tio­nen haben eine Ver­ein­ba­rung unter­zeich­net, die die Kon­ti­nui­tät der Instal­la­ti­on des Mer­ca­tor-Tele­skops am Roque de los Mucha­chos-Obser­va­to­ri­um (ORM) gewähr­leis­tet, das 2002 sei­nen Betrieb auf­nahm und nach der Instal­la­ti­on eines neu­en Instru­ments namens MARVEL in sei­ner Beob­ach­tungs­ar­beit ver­stärkt wird ( Mer­ca­tor-Array für Radi­al­ge­schwin­dig­kei­ten – Fotos: IAC)).

Mer­ca­tor ist ein halbro­bo­ti­sches Tele­skop, des­sen Haupt­spie­gel 1,2 Meter misst und das sei­nen Namen dem berühm­ten flä­mi­schen Kar­to­gra­fen Gerar­dus Mer­ca­tor (1512−1594) ver­dankt. Die wich­tigs­ten wis­sen­schaft­li­chen Ergeb­nis­se der mit Mer­ca­tor-Daten durch­ge­führ­ten For­schung bezie­hen sich auf ein brei­tes Spek­trum varia­bler Phä­no­me­ne, wobei der Schwer­punkt klar auf der Stern­as­tro­phy­sik und der Aste­ro­seis­mo­lo­gie liegt. Allein in den letz­ten fünf Jah­ren waren die Beob­ach­tun­gen die­ses Tele­skops die Grund­la­ge für mehr als 150 wis­sen­schaft­li­che Publi­ka­tio­nen . Dar­un­ter sticht die aktu­el­le Ver­öf­fent­li­chung her­vor, die es unter ande­rem ermög­licht hat, Stern­ent­wick­lungs­mo­del­le oder die Ana­ly­se blau­er Über­rie­sen in der Milch­stra­ße zu kalibrieren.

Im Jah­re 2018 hat­te ich die Mög­lich­keit am Abend meh­re­re Stun­den auf dem Mer­ca­dor-Tele­skop zu ver­brin­gen und die Arbeit und Tech­nik mit den Astro­no­men zu beob­ach­ten. Dazu mein Bei­trag „Pul­sie­ren­den Son­nen von La Pal­ma“.

Die neue Ver­ein­ba­rung umfasst auch die Instal­la­ti­on des MARVEL ‑Instru­ments, eines neu­en Sat­zes von vier Tele­sko­pen für die hoch­prä­zi­se Radi­al­ge­schwin­dig­keits­spek­tro­sko­pie (RV). Die Haupt­zie­le von MARVEL bestehen dar­in, die wis­sen­schaft­li­che Samm­lung grund­le­gen­der Welt­raum­mis­sio­nen zur Ent­de­ckung und Ana­ly­se von Exo­pla­ne­ten wie TESS , PLATO und ARIEL zu ermög­li­chen . Dar­über hin­aus wer­den die­se neu­en Instru­men­te als spe­zi­fi­sche wis­sen­schaft­li­che Trei­ber für die Cha­rak­te­ri­sie­rung von Wirts­ster­nen und für Über­wa­chungs­pro­gram­me für Stern­sys­te­me die­nen. Der Bau und die Inbe­trieb­nah­me von MARVEL began­nen Ende 2023 und wer­den vor­aus­sicht­lich in den kom­men­den Mona­ten abge­schlos­sen sein. Der Betrieb und die Nut­zung erfol­gen gemein­sam mit dem Mer­ca­tor- Teleskop.

Telescope

Das MAR­VEL-Instru­ment stellt auch eine bedeu­ten­de Neu­in­ves­ti­ti­on in das Obser­va­to­ri­um dar. Die Bau­kos­ten für die Errich­tung der vier neu­en Kup­peln und des Stand­orts für wis­sen­schaft­li­che Instru­men­te belau­fen sich auf über 300.000 Euro. Die Bau­ar­bei­ten wur­den voll­stän­dig an spa­ni­sche Unter­neh­men mit Sitz auf La Pal­ma ver­ge­ben, eini­ge direkt an Auf­trag­neh­mer auf der Insel und ein wesent­li­cher Teil durch Unter­auf­trä­ge und loka­le Ein­käu­fe vom Haupt­auf­trag­neh­mer. Rech­net man die Bau­ar­bei­ten und die Kos­ten für die Ent­wick­lung der in MARVEL ent­hal­te­nen wis­sen­schaft­li­chen Instru­men­te hin­zu, beläuft sich die Gesamt­in­ves­ti­ti­on auf mehr als vier Mil­lio­nen Euro, wobei 60 % von der KU Keu­ven getra­gen wer­den und der ver­blei­ben­de Betrag von den ande­ren Part­nern ihres Expe­ri­ments getra­gen wird.

Auch das Schwei­zer Gine­bra-Obser­va­to­ri­um der Uni­ver­si­tät Gen­eve war oder ist an die­sem Pro­jekt betei­ligt. Eine alte Trans­port­kis­te aus ver­gan­ge­nen Zei­ten befin­det sich unter den Ver­kaufs­ar­ti­keln von „La Pal­ma-Ange­bo­te“.

Das Obser­va­to­ri­um Roque de los Mucha­chos (ORM) in Vil­la de Garafía (La Pal­ma) liegt am Ran­de des Natio­nal­parks Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te, auf 2.396 Metern über dem Meeresspiegel.

Dank des Him­mels von La Pal­ma bie­tet die­ses Obser­va­to­ri­um die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für astro­no­mi­sche For­schung und ver­fügt daher über mehr als zwan­zig wis­sen­schaft­li­che Instru­men­te für ver­schie­de­ne Arten von Stu­di­en: Nacht­be­ob­ach­tun­gen, Robo­tik, Son­nen­phy­sik und Hochenergie-Astrophysik.

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