Es gibt noch unentdeckte Spuren auf La Palma -
Nur noch wenige Steingravuren und Guanchen-Höhlen erinnern an die Epoche vor den Spanier.
Benahoare wie La Palma einst hieß, war in 12 Königreiche unterteilt. Immerhin rund 3500 Jahre lebte, gestaltete und arbeitete die alte Guanchen Dynastie auf der Insel. Mit der Eroberung durch die spanischen Konquistadoren im Jahre 1492 wurde die lange Epoche und Kultur der Awara oder Auaritas jäh beendet.
Erinnerung, Geschichte und Zeugnisse an diesen primitiven und ungläubigen Stamm wurden vernichtet und alle Spuren sollten schnellstens in Vergessenheit geraten. So waren die kastilischen Spanier.
Erst seit den 1980-er Jahren erinnert man sich wieder zaghaft an seine Vorfahren. Es waren norwegische, deutsche oder österreichische Archäologen, Geologen und Hobbyforscher die als erste Pionier die alte Geschichte neu belebten und in das Insel-Bewusstsein zurück holten.
An vielen Steingravuren nagt der Zahn der Zeit
Bereits seit Jahren versuche ich in den Fußstapfen der Guanchen noch unbekannte Relikte, Bauwerke und Steingravuren zu finden. Das Fundament der letzten Krönungs-Pyramide oder die vermeintliche Totenmaske im Norden von La Palma waren z.B. bisherige Fundstücke. Alles in meinem Buch „La Palma- Rätselhafte Insel“ ausführlich beschrieben.
Zusammen mit einem befreundeten Geologen stand nun die Erkundung eines Barrancos auf der Westseite auf der Agenda. Eine Schlucht in Nähe einer ehemals bewohnten Guanchensiedlung schien sehr erfolgversprechend zu sein. Wasserführende Quellen, lange Basaltsäulen und Felsüberhänge die Gravuren vor der Erosion schützen.
Ein sehr verwachsenes Barranco mit vielen stacheligen Opuntien, Wolfsmilchgewächsen, Steilstufen und kleinen Höhlen machten das Vorankommen zu einer wahren Sisyphus-Arbeit. Meter um Meter ging es langsam voran.
Selbst aus kürzester Entfernung versperren Pflanzen den Blick auf die dahinter liegende Felswand. Je nach Lichteinfallswinkel können feine Strukturen gesehen oder einfach übersehen werden. Andere Steingravuren zeigen sich erst bei Regen.
Schon lange scheint hier kein Mensch mehr gewesen zu sein. Außer interessanten Lavaformationen, wie diese eingeschlossene Lavabombe, wurden wir in diesem Abschnitt heute nicht fündig. Es wäre auch zu schön, wenn jeder Versuch auch gleich zu einem Treffer führen würde.
Viel Vorarbeit am PC und Schreibtisch gehen einer Felderkundung voraus. Meist sind es aber dann doch glückliche Zufälle auch eine echte Guanchenspur zu finden.
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