Gnadenlos und ohne jeden Respekt vor der Privatsphäre -
Der schwarze Wurm kommt plötzlich über Nacht. Ohne Vorwarnung fallen meist nach Regen, Schwärme oder besser Heerscharen dieser kleinen schwarzen Würmer auf La Palma ein.
Ganze… jetzt noch weiße Hausfassaden ändern innerhalb weniger Stunden ihre Farbe. Eine ungefährliche aber sehr lästige Gattung, die meist explosionsartig in den etwas feuchteren Höhenlagen der Insel auftritt.
La Palma ist sonst frei von giftigen Tieren, wie Schlangen oder Skorpione. Obwohl die botanischen und biologischen Voraussetzungen sicher gegeben wären. Nur der nicht ganz ungefährlichen „Hundertfüßer“ (Skolopender) kann ab und zu über den Weg laufen.
Lästig, aufdringlich und unangenehm ist jedoch der Bicho Negro oder Falangista, wie der schwarze Wurm hier genannt werden. Dazu ein Gastbeitrag von Gerd Cordes (TimeMax):
Keine Angst vorm „Schwarzen Wurm“
Was gibt es an La Palma schon auszusetzen?
Okay, das mit den 10 oder 12 Regentagen im Jahr, das ist schon mal echt schlimm.
Noch schlimmer sind natürlich die vielen Kurven und die immer noch fehlende Autobahn einmal um die Insel rum: Immer nur geradeaus und natürlich sechsspurig, das wär´s doch!
Ach ja, wo wir gerade beim Thema Infrastruktur sind: Wann wird im Westen endlich mal eine schöne große Hängebrücke über diese nervige Schlucht gebaut? Mitten auf einer Ferieninsel so ein komisches Hindernis, geht doch gar nicht, oder?
Leicht übertrieben? Naja, Sie merken es schon: Wer wie wir hier auf der Insel der Wetterverwöhnten und der lebt, der muss schon wirklich lange überlegen, um einen echten Makel zu finden.
Nein, halt, einen Makel oder Mangel hat die Insel dann doch.
Ein Tierchen ist es. Zum Glück keine giftige Spinne und auch keine gefährliche Schlange, aber dennoch: Das kleine Monster, um das es hier geht, ist rund drei Zentimeter lang, es ist pechschwarz und hat über 200 Beine: Der „Bicho Negro“ ist gemeint, der „Schwarze Wurm“!
Wenn es feucht ist, werden die Tierchen in einigen Regionen der Insel zu einer echten Plage. Für uns Menschen ungefährlich zwar, aber allein schon wegen der Menge sind sie echt nervig!
Hausbesitzer und Touristen berichten, dass die Würmer im Garten zu Hunderten aus dem Erdreich krabbeln und sie zur Verzweiflung bringen. Die Würmer sind immer in Bewegung. Sie sind scheinbar Getriebene, denn stets wandern sie von West nach Ost. Lediglich Licht kann sie von ihrem Weg abbringen. Warum sie das tun, weiß bislang keiner genau.
So lange sie draußen im Garten bleiben, stören sie kaum. Doch das ist eben das Problem: Relativ schnell sogar kommen sie durch offene Fenster- und Türfugen natürlich auch ins Haus. Hier krabbeln sie nicht nur kreuz und quer über die Fußböden, hier krabbeln sie sogar die Wände hoch.
Nicht selten treten die Würmer an feuchten Tagen dann in so großer Zahl auf, dass sie bei den Hausbewohnern blankes Entsetzen und Verzweiflung auslösen. Ein Patentrezept gegen die Invasoren gibt es bislang nicht. In den Foren im Internet finden sich kuriose Artikel zu diesem Thema: Aber weder Kräutersud rund ums Haus, noch Gift aus der Sprühdose konnten die Würmer bislang langfristig vertreiben.
Klassische Abwehrmethoden
Das einzige, was bislang auf Dauer hilft, sind Besen, Handfeger und Kehrblech: Einfangen und raus aus dem Haus! Doch das ist leider nur die eine Seite des Problems. Je nachdem, wie groß Ekel und Abscheu sind, kann auch der Hausbewohner Schaden nehmen und einen fast schon pathologischen Zwang entwickeln. Wie wollen wir die Macke an dieser Stelle nennen? Ist es eine Manie? Ist es vielleicht die „La Palma-Wurm-Manie“?
Immer wieder aufs Neue und auf jeden Fall mehrfach am Tag der gleiche Zwang: Suchen unterm Sofa, abfegen von den Wänden und mit den Würmern auf dem Kehrblech schließlich dann so weit nach draußen in den Garten, wie es irgend nur geht. Vielleicht sogar etwas den Berg hoch in Richtung Osten? Rüber zum Nachbarn, der manchmal so unfreundlich ist?
Die pragmatische Methode
Gerd Cordes hat das Problem mit den Würmern bei seinen Besuchen auf der Insel immer wieder hautnah erlebt. So lange haben den Hamburger die kleinen Tierchen genervt, bis er sich schließlich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat: Mit seiner kuriosen, aber wie er meint „besten Idee zum Thema“ ist er mittlerweile so weit voran gekommen, dass er es schließlich vorgestellt hat.
Gerd Cordes: „Hat sich schon fast erledigt das Problem, ich mach´ jetzt sogar mal wieder Urlaub, wenn ich hier bin. Das mit dem Wurm-Stress ist jetzt vorbei!“
Aus Hamburg hat Gerd Cordes einen Staubsauger mitgebracht. Kein gewöhnlicher in groß und schwer mit langem Netzkabel. Nein, seine Geheimwaffe gegen den nervigen Wurm ist ein extra leichter Akkusauger mit einem langen Saugrohr.
Ach ja, zum Schluss hat Gerd Cordes mich gleich mehrfach gebeten darauf hinzuweisen, dass seine Methode auch für die Würmer angeblich nichts wirklich Schlimmes ist.
Nach seinen Beobachtungen sind die Würmer robuster als gedacht und überstehen die Tortur mit dem Sauger schadlos. Wie und wo auf unserer schönen Insel man die Würmer dann schließlich entsorgt, muss sich jeder selbst überlegen. Vielleicht doch oben auf dem Grundstück in Richtung Osten, hoch zum Nachbarn? Hauptsache weit genug weg! Ist für die kleinen Würmer doch eh auf dem Weg!
Wer sich weiter zu diesem Thema Tipps und Abwehrvorschläge holen möchte Mail: cordes@timemax.de oder dazu revolutionäre Ideen hat, hier im Kommentarteil vorstellen.
Hallo Manfred,
die Würmer kommen nur bei Feuchtigkeit und Licht auf der Fassade (sehr
gerne Mondlicht!), deshalb waren in den letzten Jahren viele ansonsten
„befallene“ Gebiete relativ friedlich. Zu den ganz schlimmen Zeiten, vor
allem im Bereich Tijarafe-Puntagorda haben die Leidtragenden bei mir
immer das Reinaluminium-Klebeband gekauft, das eine so glatte Oberfläche
hat, daß der bicho negro an ihm nicht hochkommt und somit die Fassade
sauber bleibt.
Das selbstklebende Band wird einfach auf die Sockelleiste geklebt; es
gibt es noch bei YaYa Materiales, El Paso, Cno. de La Era 16 – Tel.
922485450
Gruß, Neil