Vulkangebiet ist eine Lavawüste -
Auch wenn es im Vulkangebiet auf der Westseite von La Palma ruhiger wird, sind viele Menschen immer noch verzweifelt. Fast 14 Monate nach dem Ende der Eruption dampft noch gelegentlich der Vulkankegel. Viel schlimmer sind die mit bloßem Auge nicht erkennbaren Gasausdünstungen.
Am Kegel das Schwefeldioxid und an der Küste bei Puerto Naos und La Bombilla Kohlendioxid Gase. An eine Rückkehr der Einwohner oder Tourismus ist im Moment noch nicht zu denken und wird wohl noch eine lange Zeit andauern.
Immer noch leben evakuierte Anwohner in Hotels oder bei Freunden und Verwandten. Die Lavastraße durch das Vulkangebiet ist wohl fertiggestellt und 24 Stunden am Tag befahrbar und am Rande die Überreste der zerstörten Häuser zu sehen. Das ganze Ausmaß dieser Vulkaneruption und die Lavaflüsse beeinflussen nachhaltig und sicher auf Dauer das Landschaftsbild. Es sind Zeitzeugen an den Vulkanausbruch von 2021. Ich hatte über die Eröffnung dieser Lavapiste am 1. Juni 2022 berichtet und ein Video aufgenommen.
Ein Kulturpunkt blieb erhalten
Die Placeta La Glorieta von Luis Morera blieb erhalten. Rund 2 Kilometer entfernt floss die glühende Lava Richtung Meer und verschüttete das Dorf Todoque. Die Placeta La Glorieta versank allerdings unter dem Ascheregen. Sie konnte freigelegt werden und erstrahlt heute fast wieder in ihrem alten Glanz. Wie diese Fotos von letzter Woche beweisen.
Nur einige Pflanzen sind wegen Wassermangel eingegangen. Die Sukkulenten und Kakteen, die Wasserspeicher haben, überlebten. Zurzeit ist man dabei neu zu pflanzen und auch die Sichtmauer zur benachbarten Sporthalle wieder mit Grün zu bestücken. Der untere Teil ist die Rückwand der Bühne und mit besonders schöner Stricklava vom Vulkan San Juan (1949) ausgestattet.
Auch wenn die Placeta La Glorieta an einem völlig abgelegen Punkt damals angelegt wurde und von Gästen nicht zufällig gefunden wird, bleibt sie eines der Highligts auf der Westseite von La Palma.
Landschaftsveränderungen sind auf einer aktiven Vulkaninsel völlig normal und werden auch in Zukunft immer wieder für Veränderungen sorgen.
Montag, der 6. Februar 2023
9.00 Uhr – Ein Hubschrauber der Notfall- und Rettungsgruppe der Kanarischen Inseln hat am Sonntag die Leiche einer 64-jährigen Frau geborgen, die sich in einem Auto am Fuße einer Schlucht von Mendo in El Paso befand.
Dienstag, der 7. Februar 2023
9.20 Uhr - Mitteilung des Cabildo La Palma von 8.50 Uhr: Die Roque de Los Muchachos Straße zwischen Pico de La Nieves (km 25 bis km 36), Residencia del Roque wegen Eisplatten auf der Straße gesperrt.
12.40 Uhr – Das Ministerium für Verkehr, Mobilität und Stadtplanung (Mitma) schreitet bei der Ausführung der Notbauarbeiten an der neuen und völlig sinnlosen Küstenstraße zwischen Puerto Naos und Tazacorte voran. Aufgrund der hohen Temperaturen erforderte dies die Verwendung von Materialien, die bei viel höheren Temperaturbedingungen als denen, die bei herkömmlichen Ausführungen üblich sind, funktionsfähig sind.
Der Prozess des Entwerfens und Testens des zu verwendenden Belages erforderte zunächst eine Kartierung der Temperaturen (Thermografie) im vulkanischen Lavastrom, die durch einen Drohnenflug mit einer Wärmebildkamera durchgeführt wurde.
17.40 Uhr – Fuencaliente baut zur Evakuierung einen Anlegesteg. Der Stadtrat von Fuencaliente teilt in einer Pressemitteilung mit, dass er an dem Bauprojekt für einen Anlegesteg in Playa del Faro arbeitet, der „eine Ressource zur Verfügung stellen wird, um die Gemeinde im Falle eines Notfalls im Zusammenhang mit einem Waldbrand, Lavafluss oder Ausbruch eines Vulkans“, evakuieren zu können.
Der Bürgermeister, Gregorio Alonso, weist darauf hin, dass „nach dem jüngsten Ausbruch des Tajogaite die Notwendigkeit bestätigt wurde, auf das vulkanische Risiko zu reagieren, das der Situation der verschiedenen Gemeinden der Insel innewohnt“.
Mittwoch, der 8. Februar 2023
9.30 Uhr – Der Ministerrat hat heute auf Vorschlag der Gesundheitsministerin Carolina Darias die Abschaffung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ab diesem Mittwoch, dem 8. Februar, gebilligt.
Die Gesundheitsministerin Carolina Darias hat erklärt, dass die Änderung des königlichen Dekrets 286⁄2022 vom 19. April, das nach seiner Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft tritt, die Abschaffung der obligatorischen Verwendung der Maske in der Öffentlichkeit vorsieht. Transportmittel unter Beibehaltung der Verpflichtung in Gesundheitszentren und ‑diensten, in Apotheken und Erste-Hilfe-Einrichtungen sowie in sozialen Gesundheitszentren für die dort arbeitenden Personen und Besucher.
15.30 Uhr - Das Übernachtungsangebot auf La Palma umfasst derzeit nur 5.138 Betten. Im Tourismusregister sind derzeit nur 54 Objekte in Betrieb, 55,1 % der regulierten Einrichtungen, die im Dezember 2019 existierten. Die illegalen Betten sind hier nicht mit registriert.
Donnerstag, der 9. Februar 2023
9.00 Uhr - Bauern aus La Palma schlagen vor, den Überlebenden des Erdbebens in der Türkei und in Syrien Millionen Kilo Bananen zu schicken. Die Plattform für einen fairen Bananenpreis fordert Asprocan auf, „das Management dieser humanitären Hilfe“ zu übernehmen und betont, dass dies „eine Geste der Solidarität einer Insel wäre, die nach der Vulkankatastrophe viel Solidarität erfahren hat“.
10.50 Uhr – Die Tourismusministerin der Regierung der Kanarischen Inseln, Yaiza Castilla, hat darauf hingewiesen, dass das Hauptproblem bei dem Versuch, die Flugverbindungen mit La Palma zu erhöhen, insbesondere die internationalen, der Mangel an ausreichenden Hotelbetten ist, damit die Reiseveranstalter mehr Flüge planen können. Allein in Puerto Naos und dem Vulkangebiet sind über 2500 Betten weggefallen.
14.00 Uhr - Regenwarnung der Aemet: Warnung vor Regen an diesem Donnerstag und Freitag auf La Palma. Gegen Abend soll der kräftige Niederschlag auf der Südostseite beginnen und sich Morgen auch auf den Westen ausdehnen. Ein Glück für die Insel.
14.30 Uhr - Die Wiederherstellung der von der Lava begrabenen Straße war eine der Säulen des Wiederaufbaus seit dem Ende der Eruption. Seit dem 27. Dezember 2021, dem Tag, an dem die Maschinen begannen, den Kampf gegen die Lavaströme an der Kreuzung von La Laguna zu führen, wurden verschiedene Wege und Straßen gewonnen, die das Cabildo und die Stadträte gerettet haben, um die Verbindungen zurückzugeben. Zu den Zielen dieser Wiederherstellung der Straßen gehörte die Straße Cruz Chica an ihrer Kreuzung mit der Kreuzung La Laguna; eine Verbindung, die für die Kommunikation in der Gegend von entscheidender Bedeutung ist und „Umwege“ verhindert, um von diesem Viertel ins Zentrum von Los Llanos zu gelangen; sondern auch „eine Hoffnung“ für die Nachbarn, die sie der Normalität in ihrem Alltag ein Stück näher bringt und diesen ganz besonderen Punkt zurückgewinnt.
Hallo nach La Palma, ja, es stimmt, so manches kann man nicht nachvollziehen oder verstehen.
Schade nur, wenn mit solchen (oder ähnlichen) Projekten auf der einen Seite Natur und Landschaft unwiederbringlich zerstört wird und auf der anderen Seite mit den für diese Projekte bereitgestellten Mitteln noch vielen durch den Vulkan geschädigte Menschen die dringend nötige Hilfe gegeben werden könnte. Viele Grüße Ingeborg
Hallo nach La Palma, Bauprojekt für einen Anlegesteg in Playa del Faro in Fuencaliente? Direkt an der Badebucht, den kleinen Fischerhäuschen, den Leuchttürmen, an den Salinen? So, wie den Anlegesteg in La Bombilla und verschiedenen Straßenbauprojekten verstehe ich auch diesen Anlegesteg nicht. Ich verstehe, dass Sicherheit wichtig ist. Aber in Richtung der Windräder und weiter gäbe es genügend Buchten und Möglichkeiten für einen solchen Steg – warum direkt am Faro? Viele Grüße Ingeborg
Hallo Ingeborg,
das ist La Palma Logik. Ohne große Planung oder sinnvolle Überlegung werden hier Projekte konzipiert. Ob das gewünschte Thermalbad in Fuencaliente ohne das warme Wasser (hat noch 28° C), das wahrscheinlich nie gebaut wird oder jetzt der Anlegesteg.
Man kann so manche Gedankengänge nicht richtig nachvollziehen, auch wenn man schon das halbe Leben auf La Palma miterlebt.
Für mich auch unverständlich!
Liebe Grüße
Manfred
Manfred, wieso „Völlig sinnlosen Küstenstrasse“??
Früher gab es 4 Strassen von Nord nach Süd. Bis jetzt nur einer.Der gesamte Verkehr muss sich jetzt durch La Laguna quetschen. Wie soll das gehen falls Puerto Naos und La Bombilla wieder zugänglich werden. Über die Ausführung und Streckenführung kann mann sich streiten.
Völlig sinnlos dagegen ist die Anlegesteg in La Bombilla. Aber da sind wir uns einig.
Hallo Ron,
Nach Puerto Naos gab es nur eine Straße. Alle anderen Wege waren Querverbindungen. Was mich an der neuen Küstenstraße stört, dass sie nur gebaut wird, um neue touristische Projekte zu erschließen, die ausgerechnet auf dem Grundbesitz der Familie des Inselpräsidenten liegen. Er nutzt die Vulkansituation und die Hilfsgelder, um sich persönlich zu bereichern. Das Geld wäre viel hilfreicher für Wohnungen oder fehlende Häuser der Evakuierten eingesetzt. Das scheint aber dem PP-Präsidenten egal zu sein.
Hallo Manfred, wir sind , wie auch letztes Jahr im Februar gerade hier auf La Palma. Gestern sind wir über die Lavastrasse nach El Remo gefahren. Der Anblick der zerstörten Häuser in La Laguna ist wirklich beklemmend. Dass die Placets La Glorieta erhalten geblieben ist, ist ein echter Glücksfall. Trotz allem sind wir positiv überrascht über den Fortschritt bei den Sanierungsmaßnahmen.