Von Strömungen und Stürmen: Die potenziellen Risiken einer geschwächten AMOC für die Kanaren -
Die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) ist ein wichtiger Meeresstrom im Atlantischen Ozean, der eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem spielt (Grafiken: Christoph Schmitt). Eine Abschwächung der AMOC könnte schwerwiegende Folgen für die Kanarischen Inseln haben, da sie sich in unmittelbarer Nähe des Atlantiks befinden und stark von den ozeanographischen und klimatischen Veränderungen in dieser Region betroffen wären.
Eine Abschwächung der AMOC könnte zu einer Veränderung der Meeresströmungen führen, was wiederum Auswirkungen auf das lokale Klima der Kanarischen Inseln haben würde. Dies könnte zu einer Veränderung der Niederschlagsmuster führen, was sowohl negative als auch positive Auswirkungen haben könnte. Während einige Gebiete möglicherweise von erhöhten Niederschlägen profitieren würden, könnten andere unter Dürren leiden, was die Landwirtschaft und die Wasserversorgung beeinträchtigen würde. Besorgniserregenden Szenarien wie heißeren Sommern und trockeneren Wintern, die sich auf Tourismus, Landwirtschaft und Wasserressourcen auf den Inseln auswirken werden.
Bekanntlich werden wir westlich vom warmen Golfstrom und östlich vom nach Süden fließenden kalten Kanarenstrom beeinflusst.
Die Atlantic Meridional Overturning Circulation (AMOC) ist eine Meeresströmung, die für das globale und regionale Klima von entscheidender Bedeutung ist und als Wärmepumpe fungiert, die die Temperaturen auf der Erde reguliert. Es funktioniert durch thermohaline Zirkulation, bei der Dichteunterschiede, die durch den Salzgehalt und die Temperatur des Wassers verursacht werden, seine großräumige Bewegung antreiben.
Das AMOC transportiert warmes Wasser aus den Tropen in den Nordatlantik, hält einen Großteil Europas warm und verteilt wichtige Nährstoffe für das Meeresleben. Der Kanarenstrom ist eine kühle bis mäßig warme Meeresströmung im nordöstlichen Atlantik. Er bezieht sein Wasser aus Teilen des Azorenstroms, des Portugalstroms und aufsteigendem nährstoffreichen Tiefenwasser.
Klimawandel vor der Haustür: Wie eine schwächelnde Strömung die Kanaren beeinflussen könnte
Auch der mit dem Kanarenstrom ständig aus Nordosten kommende kühle und feuchte Passatwind sorgt auf den Inseln für ein angenehmes Klima. Mindern oder brechen diese Meeresströme ab, wird sich das Klima und die Lebensbedingungen für alle Lebewesen grundsätzlich zum Negativen ändern.
Darüber hinaus könnte eine Abschwächung der AMOC zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen, da dies zu einer geringeren Zirkulation von warmem Wasser in den nördlichen Breiten und damit zu einer verstärkten Erwärmung der Ozeane führen könnte. Dies hätte direkte Auswirkungen auf die Küstenlinie der Kanarischen Inseln und könnte zu verstärkter Erosion und Überschwemmungen führen.
Da die Meeresströmungen einen Einfluss auf die Verteilung von Nährstoffen und Plankton haben, könnten sich Veränderungen in der AMOC negativ auf die Fischerei und das marine Leben in dieser Region auswirken.
Die ersten Auswirkungen dieser globalen Veränderung sind bereits auf den Kanarischen Inseln spürbar. Seit Jahren lassen die oft ergiebigen Regenfälle in den Wintermonaten nach. Waren die La Palma Wasserspeicher früher im Frühjahr mindestens zu 90 % befüllt, betrug der Füllstand aller Speicher 2024 gerade 31 %. Durch die geringen Niederschlagsmengen ist der Boden tief ausgetrocknet und die Gefahr eines unkontrollierbaren und nicht mehr beherrschbaren Waldbrandes extrem hoch.
In einem der nächsten Beiträge will ich die Klimaveränderung auf La Palma mit konkreten Zahlen und Beweisen dokumentieren. Lesenswert ist auch die Seite „Nachhaltig Leben“.
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