Ist es die Natur oder doch der Mensch ?
Dem Klimawandel wird gerne die Verantwortung für die großen Waldbrände auf den Kanarischen Inseln in die Schuhe geschoben. Der Klimawandel als ein großes nicht direkt fassbares Monstrum, das die Menschheit bedroht.
Keiner fühlt sich selbst dafür verantwortlich. Es sind die globalen Verursacher und die Natur selbst die diese Feuer Katastrophen auslösen – so ist es oft zu hören.
Einen langsamen Klimawandel gab es schon immer. Auch auf den Kanaren gab es Zeiten mit großer Trockenheit und Epochen mit ergiebigen Niederschlägen. Selbst die nur wenige hundert Kilometer entfernt liegende Wüste Sahara war einst eine grüne und blühende Oase. In großen Zeiträumen von rund 6.000 Jahren vollzog sich langsam immer wieder ein Wechsel der Wolken und Meeresströmungen und damit des Klimas.
Auch Waldbrände gab es schon immer auf Gran Canaria, La Gomera oder La Palma. Dort wo Wälder und viel Kohlenstoff vorhanden war, fand auch das Feuer reiche Nahrung. Ein Blitzschlag genügte und die Insel stand in Flammen. Gelöscht hat niemand. Solange Nachschub vorhanden war, brannten die Feuer. Nur ein kräftiger Regen konnte die Flammen ersticken.
Pflanzen passen sich dem Klimawandel an
Nicht umsonst haben unsere Kanarischen Kiefern (Pinus canariensis) im Laufe der Evolution eine extrem dicken Borke entwickelt. Große Hitze kann über mehrere Stunden vom Herz des Baumes abgehalten werden. Selbst wenn alle Nadeln und ein Teil der Äste abgebrannt sind und der Baum zunächst einen toten Eindruck hinterlässt, überlebt er. Bereits nach wenigen Wochen sind bereits die jungen neuen Triebe zu erkennen.
Rund 95 Prozent der Pinus canariensis überlebt einen Feuersturm. Die Hitze des Feuers, kann auch Samen zum Keimen bringen, der sonst weiter im Boden schlafen würde. Auf El Hierro, La Gomera und auch auf La Palma habe ich nach Waldbränden Pflanzen entdeckt, die früher dort nicht gewachsen sind. Alte modernde Stämme und viel Unterholz war verschwunden und stand nun als Düngerasche zur Verfügung. Mehr Sonnenlicht kann bis auf den Waldboden durchdringen und neues Leben fördern.
Nach 20 Jahren erinnern nur noch die angekokelten schwarzen Stämme und die etwas bizarre Wuchsform der Kiefern an den einstigen großen Waldbrand.
Der Mensch brachte das Feuer
Erst mit dem Menschen wurde die wilde Landschaft verändert. Wald wurde gerodet und Felder und Behausungen angelegt. Er brachte Feuerzeuge, Schweißgeräte oder Strom auf die Inseln. Waren es früher die eher seltenen Blitze die einen Waldbrand entfachten, so gibt es heute viele auslösenden Feuerquellen.
Fast alle Brände auf den Kanaren werden von Menschen verursacht. Das sagt auch der Kanarenpräsident Torres. Ob unbewusst, absichtlich, fahrlässig oder rücksichtslos.
Ob durch Grillfeuer, Feuerwerk, Überlandleitungen, eine weggeworfene Kippe oder Schweißarbeiten. Ohne Menschen gäbe es dieses Problem Anhäufung erst gar nicht.
Die Explosion einer Spraydose aufgrund der hohen Temperaturen in Las Tricias, überhitzte Bremsen eines Linienbusses (Foto) am alten Flugplatz oder eine defekte Steckdose in Brena Alta können schnell ein Inferno auslösen. Alles erst diese Woche auf La Palma passiert. Je mehr Technik und Bequemlichkeit Einzug hält, desto größer das Risiko.
Wurde früher das trockene Holz von den Waldböden aufgesammelt, um Feuerholz für den Herd zu haben, gibt es heute Gas und Strom. Das abgestorbene Holz bleibt liegen und verstärkt noch Waldbrände.
Globaler Klimawandel mit vielen Ursachen
Auch das Dieselauto in Stuttgart, das stinkende Stromwerk in Santa Cruz de La Palma, der Flug in den Urlaub, eine Kreuzfahrt oder das Abbrennen des Amazonas oder das Handy in der Hosentasche begünstigt den Klimawandel. Schneller, rascher und gründlicher als die Natur dazu in der Lage wäre.
Hitzewellen, ansteigende Meerestemperaturen und mehr Waldbrände, heftige Stürme oder sintflutartige Regenfälle in Regionen die bisher verschont blieben. Was soll das ganze Bio-Getue um Plastik-verpacktes Ökogemüse aus China oder Äpfel aus Chile.
Wenn „Grüne“ und Umwelt Aktivisten mit dem Flugzeug zur medienwirksamen Demo anreisen. Rechts das Handy und links die Polymere Wasserflasche in der Hand. Gekleidet mit einem Shirt aus dem Billiglohnland Bangladesch mit dem Aufdruck „Umwelt schützen“.
Wem nützt die ganze Hype und das Gedöns? Der Natur und der Umwelt sicher nicht. Hier müssen ganz andere Wege beschritten werden.
Die nächste Waldbrandgefahr!
Auch in Zukunft wird es neue Waldbrände geben. Für das kommende Wochenende ist die nächste Hitzewelle für die Kanaren mit extremer Waldbrandgefahr bereits angekündigt. Der Wetterdienst AEMET hat für Samstag und Sonntag die „Gelbe“ Warnstufe ausgerufen.
Noch rauchen die verkohlten Baumstämme auf Gran Canaria. Die Einsatzkräfte und die BRIF Löschbrigade ist nach La Palma zurückgekehrt und steht nun vor Ort wieder zur Verfügung. Ein beruhigendes Gefühl.
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