Plötzlich erwachte der Vulkan wieder zum Leben -
Die intensive Reaktivierung des Vulkan Cabeza gestern Abend bringt sehr viel heiße Lava mit über 1200 °C aus großen Tiefen. Es war am Montag wohl eine Erholungsphase um neue Magma aus der tiefer liegenden Magmakammer in 10 bis 13 Kilometer Tiefe bis zum Eruptionspunkt zu befördern.
Diese Magmakammer liegt südlich im Gemeindebereich von Fuencaliente und hat gestern kräftige Erdbeben erzeugt. Heiße Lava bedeutet auch, dass sie dünnflüssiger ist und schneller fließt. Mit einer Geschwindigkeit von 300 Metern pro Stunde hat der Lavastrom seinen zerstörerischen Vorstoß in Richtung der Küste von Tazacorte fortgesetzt. Es wurden in der vergangenen Nacht große Mengen Lava freigesetzt und viel Asche ausgestoßen, die wieder auf der Ostseite gelandet ist.
Dabei lief die heiße Lava weitgehendst auf dem alten Strom und verbreiterte ihn etwas.
Diese Karten sind immer 24 Stunden alt und zeigen Grün den letzten Lavazugewinn. Nach meinen Informationen läuft die neue Lava bereits um den Kegel von Todoque, hat aber das Meer noch nicht erreicht. Es sollen noch rund 800 Meter fehlen.
Obwohl der Krisenstab mit mehreren Drohnen vor Ort agiert, werden diese Aufnahmen nicht oder verspätet veröffentlicht. Private Drohnen sind verboten und wurden auch schon von der Guardia Civil beschlagnahmt. Es handelt sich um eine Flugverbotszone. Es ist schade, dass keine aktuellen Aufnahmen zur Verfügung stehen.
Die heiße Lava von der Nacht übertrifft den Teneguia
Abgesehen von der großen Menge an Lava, die er heute Nacht ausgestoßen hat, übertraf dieser Ausbruch bereits in nur sieben Tagen den Teneguia Ausbruch von 1971. 46,3 Millionen Kubikmeter Lava hat der neue Vulkan bereits ausgespuckt. Der Teneguía schaffte 43 Millionen Kubikmeter in 24 Tagen.
Auch Ruhepausen sind bei Vulkanen üblich. Der Vulkan San Juan von 1949 hatte eine 5‑tägige Lähmungsphase … ohne jegliche Aktivität. Nach dieser Zeit kehrten die Erschütterungen zurück und eine zweite Eruption trat in derselben Gegend auf.
Diese Explosion verursachte drei wichtige Vulkankegel, den Nambroque, den Duraznero und den Hoyo Negro, sowie zahlreiche Erdbeben. Die Eruption des San Juan dauerte insgesamt 47 Tage.
10.20 Uhr – Der Ausbruch hat bereits mehr als 590 Gebäude, 258 Hektar Land und 22 Kilometer Straße zerstört.
10.35 Uhr – Video von 9.35 Uhr heute im Küstenbereich von Tazacorte.
12.10 Uhr - Der Ministerrat wird an diesem Dienstag ein Dekret billigen, das der kanarischen Exekutive eine Hilfe in Höhe von 5,5 Millionen Euro für den Erwerb von 107 Häusern auf der Insel La Palma ermöglicht, mit dem Ziel, dass diese vorübergehend oder dauerhaft an Familien bestimmt sind, die von dem Vulkanausbruch betroffen sind.
Zugleich sind weitere 5 Mio. an Beihilfen für den Erwerb von Grundbedürfnissen vorgesehen, die auch für Personen bestimmt sind, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt vorübergehend oder dauerhaft verlassen müssen.
12.50 Uhr – Mehr als HUNDERT Forscher, Wissenschaftler und Techniker aus verschiedenen Bereichen sind nach La Palma gereist, um die neue Eruption auf der Insel zu verfolgen, in Abstimmung mit Kollegen, die von ihren Zentren aus arbeiten. Erdbebenprotokolle, Gasmessungen, chemische Analysen von Proben, Luftbilder und Gefahrenberechnungen liefern kritische Daten für Rettungskräfte zum Schutz der Öffentlichkeit … und sie leisten lebenswichtige Arbeit. Auch meine alten Bekannten die Vulkanologen und Dokumtarfilmer Bernhard Rossi von der FH Zürich und Marc Szeglat sind auf der Insel.
13.00 Uhr – Lange Warteschlangen im Hafen um mit der Fähre schnell möglichst die Insel zu verlassen. Dies ist im Moment die einzige Möglichkeit von La Palma weg zukommen. Es sind Touristen und Residenten denen es hier zu heiß wird.
Es ist heute auf der Ostseite ein sehr trüber Tag. Der Himmel hängt voller Regen‑, Asche- oder Gaswolken. Genau lässt es sich nicht bestimmen und es fällt leicht Lava-Asche aus den Wolken. Die Sicht ist eingeschränkt und ab und zu ist das Dröhnen des Vulkans zu hören. Heute sicher kein Domizil für einen unbeschwerten Urlaub. Mehr die Stimmung von Sodom und Gomorra.
13.25 Uhr – Die Lava dringt unaufhaltsam nördlich des Montana Todoque vor. Häuser brennen und werden anschließend unter der glühenden Lava begraben. Noch sind es 600 Meter bis zum Meer.
La plantilla de @RTVC trabaja intentando conciliar el derecho à la información de todos los canarios y preservar la integridad y el respeto a las personas que lo han perdido todo bajo la lava
Emitimos para la misma comunidad en la que se produce la desgracia
📹@RTVCes pic.twitter.com/QnZP3zAUYq
— RTVC (@RTVCes) September 28, 2021
13.50 Uhr – Rund 25 Häuser werden in den nächsten Stunden vom Lavastrom verschlungen. Es ist eine kleine Siedlung, die direkt in der Laufrichtung des Stromes liegt. Dann wird, wenn der Lava-Nachschub weiter anhält, der Atlantik erreicht und ein Schauspiel auslösen.
14.00 Uhr - Ein ML2,9 Beben um 12.42 Uhr mitten auf der Bergspitze (Vulkanroute) von Mazo aus 15 km Tiefe. Die Intensität und Bebenanzahl nimmt wieder zu. Alles aus dem Bereich von 11 bis 15 km Tiefe im Bereich der Magmakammer. Das dürfte in Kürze zu einer vermehrten Aktivität beim Vulkan Cabeza führen.
14.20 Uhr - Neue IGN Mitteilung – Seit der letzten Aussage wurden 6 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet geortet, die maximal aufgezeichnete Magnitude beträgt 2,9 (mbLg) und entspricht einem Erdbeben in 10 km Tiefe um 08:35 UTC heute Morgen.
Die mittlere Amplitude des vulkanischen Bebens blieb für diesen Ausbruch bis gestern 15:00 UTC auf sehr niedrigen Werten und zwischen 15 und 17 UTC praktisch Null. Von diesem Moment an begann sie erheblich zu steigen und erreichte um 19:00 UTC einen Bereich von Durchschnittswerten, der bisher stabil geblieben ist.
Das Netz der permanenten GNSS-Stationen der Insel weist Deformationsstabilität auf. Ebenso spiegeln die von InSAR erhaltenen Ergebnisse keine signifikante Abweichung zwischen den Sentinel1-Bildern vom 22. und 28. September wider.
Aufgrund der Zunahme der explosiven Eruptionsaktivität des Ausbruchs hat das IGN heute Morgen eine neue VONA (Volcano Observatory Notice for Aviation) herausgegeben, in der die Zunahme der Ascheemissionen sowie die Zunahme der Aschehöhe mitgeteilt werden Wolke, die eine Höhe von 7000 m erreicht hat. Diese VONA wurde, wie in den Protokollen der Internationalen Zivilluftfahrt festgelegt, an das VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Toulouse, das ACC Canarias (Area Control Center) und die AEMET (State Meteorological Agency) gesendet
14.30 Uhr - Die Regierung erklärt die Insel La Palma zur Katastrophenzone und stellt 10,5 Millionen Euro für den Kauf von Häusern für Betroffene bereit. Ein Tropfen auf den heißen Stein.
14.40 Uhr -Endesa, der Stromkonzern, gibt bekannt, dass es einen „Sonderplan mit dringenden Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung von La Palma angesichts der schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Vulkanausbruchs“ auf den Weg gebracht hat.
Dazu gehören die Kündigung von Verträgen und die Stornierung von Rechnungen ab dem Tag, an dem „das Phänomen ausgelöst wurde“ für diejenigen Kunden, die ihr Zuhause verloren haben. Wer es glaubt, wird selig. Dieser italienische Enel Konzern operiert wie die ital. M.…
15.05 Uhr – Der Flughafen Mazo ist und bleibt geschlossen. Bei diesen Bedingungen wäre eine Landung oder ein Start ein russisches Roulettespiel. Die Aschewolke reicht nach IGN Angaben inzwischen bis in 7.000 Meter Höhe.
15.15 Uhr – Die Direktion PEVOLCA warnt vor der möglichen Bildung giftiger Wolken, die sich durch das Verbrennen von Gewächshäusern und Düngemitteln im landwirtschaftlichen Gebiet am Eingang der Lava im Süden der Gemeinde Tazacorte befinden.
Die Lava verbrennt in diesem Bereich alles, was ihm in den Weg kommt, es ist Plastik von Gewächshäusern und Düngemittel. Es überrascht nicht, dass heute gegen 13:00 Uhr im Gebiet von Pampillo Wolken mit giftigen Elementen beobachtet wurden.
Nach Angaben der Techniker wurden nach Analyse der chemischen Zusammensetzung der Wolke Ammoniak und Tetrachlormethan nachgewiesen.
Hier brennen Gewächshäuser bei Tazacorte. Eingesetzt in diesem Bereich ist die Feuerwehr von Fuerteventura.
Imágenes grabadas por los bomberos de Fuerteventura en el frente de la colada de lava más próximo à la costa.
Se trata del instante en el que la lava alcanza un invernadero. Los efectivos han tenido que abandonar la zona por seguridad. #RTVCconLaPalma #LaPalma #ErupcionLaPalma pic.twitter.com/9giRx3KvGM— RTVC (@RTVCes) September 28, 2021
15.30 Uhr – Wie vermutet schießen jetzt große Mengen Lava nach den neuen Erdbeben aus dem Vulkan Cabeza. Hier zu den Live-Bildern.
17.50 Uhr – Mit den Beben geht es weiter – zwei ML3,3 Beben um 15.51 und 16.31 Uhr aus 11 km Tiefe in Fuencaliente – und noch ein drittes Beben von ML3,3 um 17.15 Uhr aus 9 km Tiefe.
20.15 Uhr - Der Hauptstrom des Vulkans Cabeza , auf der Höhe des Berges Todoque, mündet in die Gemeinde Tazacorte und umgibt das kleine Massiv namens Tres Picos, sowohl an seinem Südhang, wie heute Morgen erwartet, als auch im Norden. Nun ist es nicht mehr weit die 90 Meter hohe Küstenklippe zu erreichen.
- Fortsetzung folgt
Herr Betzwieser, perfekt recherchiert, mit mutigen, aber notwendigen Kommentaren!
Die Bilder treiben einem wirklich die Tränen in die Augen. Soviel Zerstörung, soviel Leid. Menschen, die alles verloren haben. Und ein Ende ist ja immer noch nicht in Sicht.
Kenne die Insel 20 Jahre , die Tränen schießen in die Augen . Wenn es sich beruhigt hat bin ich unten und helfe.
bis dahin viel Glück Klaus
Mittlerweile hat die Lava das Meer erreicht. In folgendem Artikel ist ein Reuters-Video davon und ein weiteres auf Twitter verlinkt: Vulkanausbruch auf La Palma: Lava ergießt sich ins Meer | ZEIT ONLINE
deine angabe 90 meter ist falsch. das sind 90 feet. ca 28 meter. VLG
das wäre dann der GAU für Fuencaliente und die Bananen: wenn der Vulkan Richtung Mazo durchbricht und die dortige LP und den den Hauptkanal Barlovento-Fuencaliente unterbricht…
Hallo Neil,
hast du bitte einen Link zu dieser Darstellung?
Danke
http://www.ign.es/web/resources/volcanologia/tproximos/canarias.html#
Auch wenn verspätet: Das ist nicht möglich, der neue Vulkan liegt auf 900 m, die Gebirgskette selbst an den Pässen auf 1400. Wenn nicht die gesamte Südinsel explodiert, kann die Lava dort nicht hin.
Hallo in die Runde,
vielleicht auch einmal ein Kommentar zu den Staatshilfen, die Manfred korrekt angegeben hat, Publikationsdatum und Stand heute: 5,5 Mio EUR für 107 Häuser = 51.400 EUR pro Haus – tja.
Das ist der Betrag, den aller Voraussicht nach diejenigen bekommen, die so „schlau“ waren, ihr Anwesen NICHT zu versichern – und das wäre sogar großzügig, denn die Höchstgrenze für Nicht-Versicherte lag im Jahr 2005, also bei Erscheinen des Gesetzes, bei 15.200 EUR. Wohingegen die Versicherten (egal bei welcher spanischen Versicherung) vom Consorcio de Seguros entschädigt werden (siehe unseren Artikel neulich anläßlich des Großfeuers in El Paso) und das kann bis zu 100% der Neubaukosten sein.
Man kann nur hoffen, daß der spanische Staat noch ein bißchen nachbessert, sonst haben vor allem diejenigen, die noch Rest-Hypotheken auf ihren Grundstücken hatten, ziemlich schlecht dran.
Hallo Neil,
der Staat und die Gemeinschaft sollte wirklich helfen doch Vorsorge im Minimalbereich als Hauseigentümer ist nach meiner Auffassung wirklich nicht zu viel verlangt.
Nach meiner Lebenserfahrung ist es so dass jede Bank in Deutschland Hypotheken nur unter der Bedingung vergibt wenn es eine Hausversicherung gibt. Das mag auf den Kanaren anders sein, was ich mir aber nicht vorstellen kann.
Hausversicherungen auf den Kanaren kosten für ca 100 qm etwa 200 Euronen im Jahr und beinhalten automatisch eine Elementarversicherung über „Consorcio de Seguros“, was in Deutschland nicht der Fall ist. Denke so etwas ist wirklich zahlbar.
Neue Daten von Copernicus:
https://emergency.copernicus.eu/mapping/system/files/components/EMSR546_AOI01_GRA_MONIT10_r1_RTP02_v1.jpg
Stand heute morgen.
Guten Abend zusammen. Da wir seid 2014 jeden Winter für längere Zeit im El Paradiso waren, interessiert uns natürlich ob das Paradieso noch steht? Der Lavastrom soll doch jetzt die andere Seite nehmen
Die Anlage El Paradiso war um 13:00 28.08.2021 mit ziemlicher Sicherheit (Aufnahmen von Drohne) noch nicht vom Lavastrom betroffen…
Wenn Sie die Bungalowsiedlung nördlich der Montaña de Todoque meinen: Nach neuesten Meldungen steht sie noch, der Lavastrom ist aber nur noch 200 m entfernt, die östlich davon liegenden Villen brennen bereits. Ich fürchte, ich kann Ihnen keine große Hoffnung machen, so viel Lava wie derzeit noch ausgespuckt wird.
wenn es das Paradiso hier ist, sieht es nicht ganz so gut aus
Genau das Paradies meinen wir. Sch.….
Falls es noch von Interesse ist: Auf Drohnenbildern von heute steht Paradiso noch, sogar einige der Villen oberhalb. Seit die Lava südlich durchgebrochen ist, ruht diese Lavazunge. Wenn sie Zeit zum erkalten bekommt, ist sie ein Damm für nachfolgende Lava. Aber Entwarnung ist nicht angesagt. https://www.youtube.com/watch?v=e_y5-zW2AO0&t=242s
Wie schon erwähnt: das ist der Stand von heute morgen, und da hat sich im Norden zumindest bis Mittag nicht viel getan. Der sehr schnelle Hauptstrom umströmt den Schlackenkegel südlich. Auf einem vom Meer her geschossenen Abendfoto auf der Seite von El Time (www.eltime.es) sieht man, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis das Meer erreicht ist. Umgekehrt bedeutet das: Wenn der Hauptstrom nach Süden umgelenkt ist, wird sich im Norden wenig tun. Deswegen hat diese Feriensiedlung zumindest vorläufig eher gute Chancen, vermute ich.
Antonio läd laufend weitere Videos hoch:
https://www.youtube.com/channel/UCA3x4hQV5Wa7xqYxkVNEmNQ/featured
Und hier gibt’s ein Video mit fürchterlichen Detailaufnahmen direkt von der Lavazunge:
https://www.youtube.com/watch?v=OHMuVxC4u5M
Antonio hat wieder ein Video mit Stand-Drohnenbildern gepostet. Danach nimmt die Lavazunge die Nordroute und steht direkt vor den Gebäuden am Camino El Atajo. Kommt recht langsam voran, wird aber breiter besonders im Bereich Todoque.
https://www.youtube.com/watch?v=bXuophBAdBw
Ich wollte mich mal für die Berichterstattung bedanken. Ich war einigemale auf der Insel und der Ausbruch erfüllt mich gleichermaßen mit Horror und Faszination.
Auch wenn es an dieser Stelle unanbracht scheinen mag. Es wäre ein Segen, wenn die Gelegenheit genutzt würde und msn die Stromversorgung von dem stinkenden Ölkraftwerk auf eine dezentrale saubere Lösung umstellen würde. Man stelle sich vor die Lava fliesst durch das Kraftwerk…
Auf jeden Fall wird es einige Bananenplantagen nicht mehr geben. Das sind in der Regel richtige Giftküchen, ohne den Besitzern zu nahe treten zu wollen.
Jetzt reicht es langsam.…geht’s noch…
Herr Betzwieser gibt sein Bestes, um uns zu informieren und auf dem Laufenden zu halten…
…und dann kommen Kommentare und Infos, die in der jetztigen Lage keiner ertragen kann.…
Kommt mal wieder runter…
Herr Betzwieser hat in diesem Blog selbst auf den Betreiber hingewiesen, ganz glücklich ist man damit auf der Insel wohl nicht. Es wird viel Geld für den Wiederaufbau fließen und da ist die Gelegenheit günstig. Ich hatte gehofft auf diesem Weg herauszufinden, ob es Initiativen gibt, die man unterstützen kann.
Hallo,
zwar war ich schon länger nicht mehr auf der Insel, aber als erdkundlich interessierter Laie und zweimaliger Gast in Las Norias verfolge ich Ihre Informationen und die Diskussion gerne. Die Frage nach den aktuellen Zungenspitzen ist natürlich sehr relevant. Nach genauen Karten zu suchen hilft dabei aber leider nicht. Alles, was man da findet, beruht auf den Veröffentlichungen von Copernicus. Diese Institution erstellt unter Verwendung von Satellitenfotos einmal täglich die genauen Kartenlayer mit den Umrissen der von der Lava bedeckten Flächen und den zerstörten Gebäuden. Leider dauert die Erarbeitung mindestens 12 Stunden, eher deutlich mehr. Was man im Moment sehen kann, ist das Monitoring 9, Vers. 1, das den Stand vom 27.09. 06:50 UTC, also von Montag Morgen, zeigt. Das Monitoring 10, das dann den Stand von heute früh zeigen wird, ist in Produktion. Wenn man wissen will, wie es aktuell aussieht, hilft das nicht weiter. Dafür wären die beste Quelle die Drohnenaufnahmen der Offiziellen – aber mit denen wird ja gegeizt. Da hilft nur ein Tipp: Jemand vor Ort steigt von Puerto de Tazacorte hoch (oder von El Time ab) bis zur Kante des Steilhangs. Von dort müsste man sehr genau sehen können, wo sich die Zunge herumtreibt – auf jeden Fall, wenn sie die Nordroute genommen hat.
Ungefähr ein Gefühl gibt aktuell diese Kamera: EN DIRECTO VOLCÁN en LA PALMA: Sigue la erupción declarada en la CUMBRE VIEJA (día 10) | RTVE – YouTube
Anscheinend gibt es Livebilder, die das Vorrücken der Lavazunge einfangen können (wenngleich teilweise auch nur in schlechter Qualität wegen der großen Entfernung). Die meisten Livestreams zeigen aber eher die Eruptionsstelle.
Auf der Seite der Cabildo de La Palma (dort unter den Twitter-Nachrichten) habe ich eine kurze Drohnenaufnahme gefunden, die genau terminiert (heute um 10:30) und auch zu lokalisieren ist. Daraus geht hervor, dass der „Nordstrom“ direkt vor der Montana de Todoque festliegt und kaum noch aktiv ist. Weiter östlich, auf der Höhe des ehem. Ortskerns von Todoque, hat dagegen ein sehr massiver Vorstoß (brennende Häuser und Felder) gegen Südwesten begonnen. Die so neu entstehende Zunge würde dann bei ausreichendem Nachschub südlich am Todoque-Schlackenkegel vorbei Richtung Meer vorstoßen. Sie würde El Pampollo (und vielleicht auch Las Norias) massiv gefährden – vielleicht ist das inzwischen schon passiert.
Ik sach nur Erdbeben-Waffen oder besser *Energy Weapons* – unten zwei aktuelle Links – *La Palma / Amerika oder China / Drei Schluchten Staudamm* … bitte sehr ernst nehmen und nich gleich die Keule raus holen!!! https://www.esistallesda.de/2021/09/27/vulkanausbruch-la-palma-beben-in-10-km-tiefe-intensivieren-sich-aktivitaet-nimmt-wieder-zu/
https://bewusstseinsreise.net/wp-content/uploads/2021/09/audio_2021-09–21_20-08–36.ogg
Und Grüße auch an die schöne *Bonita*
Bitte such Dir seriöse Quellen.
Hallo Herr Betzwieser,
danke für ihren Einsatz ob objektive Information.
Bitte löschen sie obigen Beitrag von „Ayla“, der an Schwachsinn kaum zu überbieten ist.
Herzliche Grüße aus Bayern
Horst Gall
Ein wenig anderer Meinung sollte zu ertragen sein!
Andere MEINUNG gern, aber nicht absichtlich gestreute FAKENEWS-SPAM von Verschwörungstheoretikern. Das hat dein toller Blog nicht verdient.
Bitte um Maessigung.
Danke
Es geht nun aber nicht um das „ertragen“, sondern vor allem darum, ob es etwas relevantes/faktisches zum Beitrag beiträgt oder nicht.
Außerdem lässt sich mit normaler Vernunft immer noch erkennen, wann Inhalte so abgedreht sind, dass darüber nicht diskutiert werden muss. Solche ‚Einwürfe‘ sind als Spam einzuordnen.
Deshalb kann ich @H. Gall nur zustimmen und „Das hat dein toller Blog nicht verdient.“, trifft es auf den Punkt!
sehe ich genau so!
Die global Auswirkung anhand der Schwefeldioxidverteilung ist schon immens. Zum Vergleich: China betreibt über 1000 Kohlekraftwerke bei geringeren Auswirkungen:
https://www.windy.com/de/-Mehr-Ebenen-anzeigen-hzfg-/overlays?tcso2,52.590,36.406,3
Ja aber China tut das 365⁄24! Nicht nur ein paar Tage. Vulkane sind natürlich, und ein so kleiner (im Vergleich zu Ätna oder St Vincent) macht da gar nichts. Im Gegenteil, Vulkane sorgen kurzfristig sogar für geringe globale Abkühlung. Bitte seriöse Quellen und nicht „windy“ windige Meldungen.
Windy ist keine Quelle, sondern nur der Provider.
Hallo,
zuerst einmal vielen Dank an Manfred für die stets aktuelle Berichterstattung und die Infos dazu!
Ich selbst war in meiner Kindheit und Jugendzeit des Öfteren auf La Palma, auch als Erwachsener dann selbst
Von dem her verfolge ich das Geschehen sehr aufmerksam und gebannt und bin sehr dankbar für alle Infos, auch hier in den Kommentaren!
Anbei noch einen Link zu einem Profil auf Instagram, hier gibt es auch hin und wieder neue Bilder und Videos:
https://instagram.com/saulsantosfotografia?utm_medium=copy_link
die Lava rückt auch in Todoque wieder weiter voran. Ich konnte eben einen Screenshot eines Videos machen, dort sieht man wie die Lava das blaue Haus an der Ecke Carrera Todoque/Camino es Pastelero zerstört.
Hier der link zum Video. Inzwischen hat der Strom fast die Schule in Todoque erreicht.
https://twitter.com/neuronasv/status/1442850762774781959?s=21
Scheinbar gibt es die Tradition, Vulkanausbrüche auf La Palma mit Guanchen-Namen zu bezeichnen, wie z.B.Tacande, Tehuya, Tigalate y Teneguía …
Spanische Medien verwenden jetzt häufiger den Namen: El volcán de Tajogaite
Beeindruckende Drohnenbilder vom Wochenende sind in diesem Video zu sehen.
Lluvia piroclástica de la erupción y alcance de la colada,Cumbre Vieja, La Palma.(25/9/21) IGME-CSIC – YouTube
Hallo Manfred,
Ich habe im Netz noch folgende Quelle zum
Thema „Lavastrom, aktueller Stand“ gefunden.
Gehe bitte auf die Seite openstreetmap.org
Suche z.B. nach Todoque und wähle dann rechts
die Kartenebene Standard aus.
Da sind dann Straßenamen und einzelne
Gebäude genau zu erkennen.
Der Zoom ist ausgezeichnet.
Auch die Gebäude unter der Lavamasse sind
sichtbar.
Die Seite soll wohl jeden Tag aktualisiert werden.
Bitte prüfe unter Urheberrecht was Du veröffentlichen darfst.
Aber eine Textbeschreibung zum Auffinden der Karte
wird doch wohl bestimmt erlaubt sein und wäre für
viele Suchanfragen hilfreich.
Viele Grüße
Rainer
Danke Rainer – das werde ich mir mal ansehen.
Ist aber auch nicht aktuell, wahrscheinlich über 24 Stunden alt.
Aber die Straßennamen und Gebäude sind gut zu erkennen.
Gruß
Manfred
Die Karte auf OpenStreetMap zeigt den Lavastrom schon östlich des Montana de Todoque. Müsste ziemlich aktuell sein.
Ja, das ist genau das, was das neueste Video hier auch zeigt: Bananenplantagen vor Montana Todoque, am Camino Muntajanero. Jetzt ist die Frage, fließt es nördlich oder südlich um den Krater. Beides nicht gut, entweder erwischt es die Villen von El Paradiso oder das Dorf El Pampillo. Bei der momentanen Fließgeschwindigkeit entscheidet es sich bis heute Nacht.
In diesem Video war vorher im linken unteren Bild ein Vordringen (relativ unscharf) zu sehen, da hat es ausgesehen, wie wenn die Lava durch die Häuser auf der Nordseite des Montana de Todoque schon durch wäre: La PALMA en DIRECTO (28÷09÷2021) – YouTube
Sieht mir aus wie die Gebäude am Camino El Atajo nordöstlich des Kraters. Die Lava stand gestern schon knapp davor und ist dann südwestlich weiter. Wenn sie nun dort doch nordwestlich weiterfließt, geht es an den Gebäuden ja ziemlich steil runter und dann ist klar, wo die Lava fließen wird. Immer den Weg entlang gerade zum Meer, wo sie zwischen Playa del Perdido und Cueva del Perdido ankommt. Auf der Strecke wären nur noch sehr wenige Häuser. Trotzdem nicht schön. Aber die Lava hat schon mehrfach gestoppt und die Richtung geändert.
Hier der Link: https://www.openstreetmap.org/relation/13249829#map=14/28.6137/-17.8963
Hallo Heriberto habe gerade Deine Nachricht gelesen.
Danke für den Link. Mit der Außenlininie hat man noch eine bessere Übersicht.
Nur eine Frage: Bleibt der Link jetzt für die nächsten Tage immer gleich?
Oder wird täglich ein neuer Link generiert???
Viele Grüße
Rainer
Der Link bleibt und ist direkt nutzbar.
Gruss vom Namensvetter.
Nein, der Link verweist auf die Linie, und bleibt immer gleich, auch wenn die Linie sich ändert. Ein ganzes Team arbeitet an der Aktualisierung der Lavazunge bei OSM und verwendet dafür nicht nur die Copernicus-Daten (die heute einfach nicht neu kommen) sondern auch alle anderen Bilder, die noch verfügbar sind. Leider fehlen jetzt ja die Drohnenbilder.
Hallo Herr Betzwieser, vielen Dank für Ihre Informationen! Gibt es zu dem Video vom Küstenbereich Tazacorte einen Link? Viele Grüße und alles Gute!
https://www.facebook.com/www.eltime.es/videos/la-colada-principal-parada-desde-ayer-a-300-metros-de-la-monta%C3%B1a-de-todoque-empi/1224952244675421/
Vielen Dank!