Plötzlich erwachte der Vulkan wieder zum Leben -
Die intensive Reaktivierung des Vulkan Cabeza gestern Abend bringt sehr viel heiße Lava mit über 1200 °C aus großen Tiefen. Es war am Montag wohl eine Erholungsphase um neue Magma aus der tiefer liegenden Magmakammer in 10 bis 13 Kilometer Tiefe bis zum Eruptionspunkt zu befördern.
Diese Magmakammer liegt südlich im Gemeindebereich von Fuencaliente und hat gestern kräftige Erdbeben erzeugt. Heiße Lava bedeutet auch, dass sie dünnflüssiger ist und schneller fließt. Mit einer Geschwindigkeit von 300 Metern pro Stunde hat der Lavastrom seinen zerstörerischen Vorstoß in Richtung der Küste von Tazacorte fortgesetzt. Es wurden in der vergangenen Nacht große Mengen Lava freigesetzt und viel Asche ausgestoßen, die wieder auf der Ostseite gelandet ist.
Dabei lief die heiße Lava weitgehendst auf dem alten Strom und verbreiterte ihn etwas.
Diese Karten sind immer 24 Stunden alt und zeigen Grün den letzten Lavazugewinn. Nach meinen Informationen läuft die neue Lava bereits um den Kegel von Todoque, hat aber das Meer noch nicht erreicht. Es sollen noch rund 800 Meter fehlen.
Obwohl der Krisenstab mit mehreren Drohnen vor Ort agiert, werden diese Aufnahmen nicht oder verspätet veröffentlicht. Private Drohnen sind verboten und wurden auch schon von der Guardia Civil beschlagnahmt. Es handelt sich um eine Flugverbotszone. Es ist schade, dass keine aktuellen Aufnahmen zur Verfügung stehen.
Die heiße Lava von der Nacht übertrifft den Teneguia
Abgesehen von der großen Menge an Lava, die er heute Nacht ausgestoßen hat, übertraf dieser Ausbruch bereits in nur sieben Tagen den Teneguia Ausbruch von 1971. 46,3 Millionen Kubikmeter Lava hat der neue Vulkan bereits ausgespuckt. Der Teneguía schaffte 43 Millionen Kubikmeter in 24 Tagen.
Auch Ruhepausen sind bei Vulkanen üblich. Der Vulkan San Juan von 1949 hatte eine 5‑tägige Lähmungsphase … ohne jegliche Aktivität. Nach dieser Zeit kehrten die Erschütterungen zurück und eine zweite Eruption trat in derselben Gegend auf.
Diese Explosion verursachte drei wichtige Vulkankegel, den Nambroque, den Duraznero und den Hoyo Negro, sowie zahlreiche Erdbeben. Die Eruption des San Juan dauerte insgesamt 47 Tage.
10.20 Uhr – Der Ausbruch hat bereits mehr als 590 Gebäude, 258 Hektar Land und 22 Kilometer Straße zerstört.
10.35 Uhr – Video von 9.35 Uhr heute im Küstenbereich von Tazacorte.
12.10 Uhr - Der Ministerrat wird an diesem Dienstag ein Dekret billigen, das der kanarischen Exekutive eine Hilfe in Höhe von 5,5 Millionen Euro für den Erwerb von 107 Häusern auf der Insel La Palma ermöglicht, mit dem Ziel, dass diese vorübergehend oder dauerhaft an Familien bestimmt sind, die von dem Vulkanausbruch betroffen sind.
Zugleich sind weitere 5 Mio. an Beihilfen für den Erwerb von Grundbedürfnissen vorgesehen, die auch für Personen bestimmt sind, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt vorübergehend oder dauerhaft verlassen müssen.
12.50 Uhr – Mehr als HUNDERT Forscher, Wissenschaftler und Techniker aus verschiedenen Bereichen sind nach La Palma gereist, um die neue Eruption auf der Insel zu verfolgen, in Abstimmung mit Kollegen, die von ihren Zentren aus arbeiten. Erdbebenprotokolle, Gasmessungen, chemische Analysen von Proben, Luftbilder und Gefahrenberechnungen liefern kritische Daten für Rettungskräfte zum Schutz der Öffentlichkeit … und sie leisten lebenswichtige Arbeit. Auch meine alten Bekannten die Vulkanologen und Dokumtarfilmer Bernhard Rossi von der FH Zürich und Marc Szeglat sind auf der Insel.
13.00 Uhr – Lange Warteschlangen im Hafen um mit der Fähre schnell möglichst die Insel zu verlassen. Dies ist im Moment die einzige Möglichkeit von La Palma weg zukommen. Es sind Touristen und Residenten denen es hier zu heiß wird.
Es ist heute auf der Ostseite ein sehr trüber Tag. Der Himmel hängt voller Regen‑, Asche- oder Gaswolken. Genau lässt es sich nicht bestimmen und es fällt leicht Lava-Asche aus den Wolken. Die Sicht ist eingeschränkt und ab und zu ist das Dröhnen des Vulkans zu hören. Heute sicher kein Domizil für einen unbeschwerten Urlaub. Mehr die Stimmung von Sodom und Gomorra.
13.25 Uhr – Die Lava dringt unaufhaltsam nördlich des Montana Todoque vor. Häuser brennen und werden anschließend unter der glühenden Lava begraben. Noch sind es 600 Meter bis zum Meer.
La plantilla de @RTVC trabaja intentando conciliar el derecho à la información de todos los canarios y preservar la integridad y el respeto a las personas que lo han perdido todo bajo la lava
Emitimos para la misma comunidad en la que se produce la desgracia
📹@RTVCes pic.twitter.com/QnZP3zAUYq
— RTVC (@RTVCes) September 28, 2021
13.50 Uhr – Rund 25 Häuser werden in den nächsten Stunden vom Lavastrom verschlungen. Es ist eine kleine Siedlung, die direkt in der Laufrichtung des Stromes liegt. Dann wird, wenn der Lava-Nachschub weiter anhält, der Atlantik erreicht und ein Schauspiel auslösen.
14.00 Uhr - Ein ML2,9 Beben um 12.42 Uhr mitten auf der Bergspitze (Vulkanroute) von Mazo aus 15 km Tiefe. Die Intensität und Bebenanzahl nimmt wieder zu. Alles aus dem Bereich von 11 bis 15 km Tiefe im Bereich der Magmakammer. Das dürfte in Kürze zu einer vermehrten Aktivität beim Vulkan Cabeza führen.
14.20 Uhr - Neue IGN Mitteilung – Seit der letzten Aussage wurden 6 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet geortet, die maximal aufgezeichnete Magnitude beträgt 2,9 (mbLg) und entspricht einem Erdbeben in 10 km Tiefe um 08:35 UTC heute Morgen.
Die mittlere Amplitude des vulkanischen Bebens blieb für diesen Ausbruch bis gestern 15:00 UTC auf sehr niedrigen Werten und zwischen 15 und 17 UTC praktisch Null. Von diesem Moment an begann sie erheblich zu steigen und erreichte um 19:00 UTC einen Bereich von Durchschnittswerten, der bisher stabil geblieben ist.
Das Netz der permanenten GNSS-Stationen der Insel weist Deformationsstabilität auf. Ebenso spiegeln die von InSAR erhaltenen Ergebnisse keine signifikante Abweichung zwischen den Sentinel1-Bildern vom 22. und 28. September wider.
Aufgrund der Zunahme der explosiven Eruptionsaktivität des Ausbruchs hat das IGN heute Morgen eine neue VONA (Volcano Observatory Notice for Aviation) herausgegeben, in der die Zunahme der Ascheemissionen sowie die Zunahme der Aschehöhe mitgeteilt werden Wolke, die eine Höhe von 7000 m erreicht hat. Diese VONA wurde, wie in den Protokollen der Internationalen Zivilluftfahrt festgelegt, an das VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Toulouse, das ACC Canarias (Area Control Center) und die AEMET (State Meteorological Agency) gesendet
14.30 Uhr - Die Regierung erklärt die Insel La Palma zur Katastrophenzone und stellt 10,5 Millionen Euro für den Kauf von Häusern für Betroffene bereit. Ein Tropfen auf den heißen Stein.
14.40 Uhr -Endesa, der Stromkonzern, gibt bekannt, dass es einen „Sonderplan mit dringenden Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung von La Palma angesichts der schwerwiegenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Vulkanausbruchs“ auf den Weg gebracht hat.
Dazu gehören die Kündigung von Verträgen und die Stornierung von Rechnungen ab dem Tag, an dem „das Phänomen ausgelöst wurde“ für diejenigen Kunden, die ihr Zuhause verloren haben. Wer es glaubt, wird selig. Dieser italienische Enel Konzern operiert wie die ital. M.…
15.05 Uhr – Der Flughafen Mazo ist und bleibt geschlossen. Bei diesen Bedingungen wäre eine Landung oder ein Start ein russisches Roulettespiel. Die Aschewolke reicht nach IGN Angaben inzwischen bis in 7.000 Meter Höhe.
15.15 Uhr – Die Direktion PEVOLCA warnt vor der möglichen Bildung giftiger Wolken, die sich durch das Verbrennen von Gewächshäusern und Düngemitteln im landwirtschaftlichen Gebiet am Eingang der Lava im Süden der Gemeinde Tazacorte befinden.
Die Lava verbrennt in diesem Bereich alles, was ihm in den Weg kommt, es ist Plastik von Gewächshäusern und Düngemittel. Es überrascht nicht, dass heute gegen 13:00 Uhr im Gebiet von Pampillo Wolken mit giftigen Elementen beobachtet wurden.
Nach Angaben der Techniker wurden nach Analyse der chemischen Zusammensetzung der Wolke Ammoniak und Tetrachlormethan nachgewiesen.
Hier brennen Gewächshäuser bei Tazacorte. Eingesetzt in diesem Bereich ist die Feuerwehr von Fuerteventura.
Imágenes grabadas por los bomberos de Fuerteventura en el frente de la colada de lava más próximo à la costa.
Se trata del instante en el que la lava alcanza un invernadero. Los efectivos han tenido que abandonar la zona por seguridad. #RTVCconLaPalma #LaPalma #ErupcionLaPalma pic.twitter.com/9giRx3KvGM— RTVC (@RTVCes) September 28, 2021
15.30 Uhr – Wie vermutet schießen jetzt große Mengen Lava nach den neuen Erdbeben aus dem Vulkan Cabeza. Hier zu den Live-Bildern.
17.50 Uhr – Mit den Beben geht es weiter – zwei ML3,3 Beben um 15.51 und 16.31 Uhr aus 11 km Tiefe in Fuencaliente – und noch ein drittes Beben von ML3,3 um 17.15 Uhr aus 9 km Tiefe.
20.15 Uhr - Der Hauptstrom des Vulkans Cabeza , auf der Höhe des Berges Todoque, mündet in die Gemeinde Tazacorte und umgibt das kleine Massiv namens Tres Picos, sowohl an seinem Südhang, wie heute Morgen erwartet, als auch im Norden. Nun ist es nicht mehr weit die 90 Meter hohe Küstenklippe zu erreichen.
- Fortsetzung folgt