Noch ist etwas Zeit für Abwehrmaßnahmen -
Der Asteroid Bennu könnte am 25. September 2135 der Erde gefährlich werden. Mit seinen rund 79 Millionen Tonnen Gewicht und 492 Meter im Durchmesser kommt er nach NASA Berechnungen dann in den Bereich der Erdanziehungskraft. Er zählt zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden.
Wie ein übergroßer schwarzer Klops (Fotos NASA/IAC) rast er im Moment noch mit 100.000 Kilometer pro Stunde weit weg von der Erde um die Sonne. Noch einige Jahre Zeit um den Asteroid Bennu genau zu studieren. Wissenschaftler der NASA und Astronomen des Instituts für Astrophysik auf La Palma und Teneriffa arbeiten gemeinsam an der Mission OSIRIS-REx.
Bereits im Jahre 2016 startete die NASA die Sonde Osiris Rex. Jetzt nach über 650 Millionen zurückgelegten Kilometern konnte das sechs Meter lange und zweieinhalb Meter breite Forschungsschiff in die Umlaufbahn von Asteroid Bennu einschwenken. Im Tiefflug zwischen 1 und 5 km Entfernung von der Asteroiden Oberfläche, wurden am 7. März 2019 erste scharfe Aufnahmen geschossen.
Die würfelförmige Sonde Osiris-Rex ist 2.100 Kilogramm schwer und verfügt über fünf Instrumente und verschiedene hochauflösende Kamerasysteme.
Dieses Bild zeigt einen Blick aus 5 Kilometer Höhe auf die Südhalbkugel von Asteroid Bennus.
Aufgenommen mit einer PolyCam-Kamera sind unzählige Felsen zu erkennen. Der große, helle Felsbrocken unterhalb der Bildmitte ist etwa 7,4 Meter breit und damit halb so groß wie ein Basketballfeld.
Also kein homogener fester Gesteinskörper wie zunächst vermutet. Übersät mit einer Vielzahl von Fragmenten, scharfkantigen Brocken und Gesteinssplitter.
Ungewöhnlich für einen Asteroiden, der wahrscheinlich seit der Entstehung unseres Sonnensystems schon seine Bahn zieht. Trotz geringer Masse und Anziehungskraft doch Sammelplatz für auch kleinere Objekte.
Asteroid Bennus ein interplanetarer Steinewerfer?
Und dann wurde von den Wissenschaftlern noch etwas Seltsames beobachtet. Von der Asteroiden Überfläche schießen Steine ins All. Große Brocken mit entsprechender Geschwindigkeit verschwinden im Weltraum, kleiner Steine werden von der Gravitation eingefangen und fallen nach einer Satelliten Umrundung auf die Oberfläche wieder zurück.
Die ersten Nahbeobachtungen von Partikelfahnen, die von der Oberfläche eines Asteroiden ausbrechen. Auf dem Foto nur als Punkte zu erkennen. Vorgänge die sonst nur von Kometen mit Eis oder Wasser bekannt sind. Doch warum Bennu, der vermeintlich seit dem Ursprung des Sonnensystems seine Bahnen zwischen den inneren Planeten zieht, überhaupt noch flüchtige Substanzen besitzen sollte, ist unklar.
Hier zeigt sich wieder, welch hoher Stellenwert der IAC und dem Observatorium auf dem Roque de Los Muchachos auf La Palma beizumessen ist.
Viel gibt es noch zu erforschen. Hoffentlich fällt den Forschern in den nächsten 120 Jahren noch etwas ein, wie die Bahn von Asteroid Bennu verändert werden kann. Nicht, dass der übernächsten Generation Mensch doch noch dieser Brocken auf den Kopf fällt.
Aktuell: Heute (22.03.19) wird der Asteroid 2019 EA2 in 306.171 Kilometer Entfernung die Erde passieren. Also innerhalb der Mondumlaufbahn. Mit 18 bis 40 Metern Durchmesser oder etwa 1,5- bis 2‑mal größer als der Meteorit von Tscheljabinsk. Entdeckt wurde er erst vor wenigen Tagen am 9. März 2019. Keine große Vorwarnzeit – aber auch kein Risiko für die Erde.
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