Lag Atlantis nördlich der Kanarischen Inseln? Entdeckung eines versunkenen Geheimnisses -
Spanische Geologen haben eine faszinierende Entdeckung gemacht, die die Legende von Atlantis neu beleben könnte. Nördlich der Kanarischen Inseln stießen sie auf einen bislang unbekannten Unterseeberg, der als „Los Atlantes“ bezeichnet wurde. Diese Entdeckung wirft Fragen auf und regt die Fantasie an – könnte dies der verlorene Teil des legendären Atlantis sein?
Ein Unterseeberg mit Geschichte
Das Team um Luis Somoza und Javier González vom Institut für Geologie und Bergbau (IGME-CSIC) entdeckte den Seamount mithilfe eines ferngesteuerten Tauchboots. Bei ihren Untersuchungen in Tiefen zwischen 100 und 2.500 Metern suchten sie nach Anzeichen hydrothermaler Aktivität und aktiven Magmaaustritten, die potenzielle Gefahren für die Bewohner der Kanarischen Inseln darstellen könnten. Stattdessen fanden sie einen beeindruckenden Unterseeberg mit drei Vulkankegeln, dessen Basis etwa 2.300 Meter unter der Wasseroberfläche liegt und dessen Gipfel nur rund 200 Meter unter dem Meeresspiegel zu finden ist.
Bereits im Jahre 2016 wurden nur 75 Kilometer nördlich der Insel Lanzarote von Wissenschaftlern des Instituts für Ozeanografie (IEO) und der Universität von Barcelona eine versunkene Insel entdeckt.
Die Banco de La Concepción (= Bank/ Tisch der Empfängnis) liegt an ihrer Spitze nur 158 Meter unter der Meeresoberfläche. Das Plateau hat einen Durchmesser von 48 km und eine Fläche von 1.780 km².
Die versunkene Insel: Ein Blick in die Vergangenheit
Die Geologen vermuten, dass der obere Teil des Seamounts bis zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren über das Wasser hinausragte und möglicherweise eine oder mehrere Inseln bildete. Zu dieser Zeit waren die Meeresspiegel weltweit deutlich niedriger, da ein Großteil des Wassers in den Eismassen gebunden war. Die neu entdeckte Insel könnte einst von Pflanzen und Tieren besiedelt gewesen sein, bevor sie durch den Anstieg des Meeresspiegels wieder versank.
„Sie waren einst Inseln und versanken dann, wie in der Legende von Atlantis“, erklärt Somoza. Der Seamount „Los Atlantes“ bewahrt noch immer Überreste alter Strände, Klippen und Sanddünen, die von einer vergangenen Zivilisation zeugen könnten.
Geologische Geheimnisse: Von Erhebung zu Versinken
Ersten geologischen Untersuchungen zufolge entstand der Los Atlantes Seamount während des Eozäns vor rund 56 bis 34 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Diese führte dazu, dass sich die Inseln über den Meeresspiegel erhoben. Als die vulkanische Aktivität nachließ, begann der Seamount allmählich im Meer zu versinken. Während der Eiszeit tauchten die Inseln erneut auf, nur um schließlich wieder in den Fluten zu verschwinden.
Die Geologen haben Proben des Seamounts entnommen, um mehr über seine Entstehungsgeschichte zu erfahren. Eine weitere Expedition ist bereits für das nächste Jahr geplant.
Atlantis: Mythos oder Realität?
Obwohl es keine eindeutigen Beweise dafür gibt, dass Atlantis tatsächlich nördlich der Kanarischen Inseln lag, zeigen einige Parallelen zur berühmten Legende interessante Übereinstimmungen:
- Geografische Nähe: Die Kanaren liegen nahe der Straße von Gibraltar, den sogenannten „Säulen des Herakles“.
- Vulkanische Aktivität: Die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs – ein Merkmal, das Platon in seiner Beschreibung von Atlantis erwähnt.
- Versunkene Landmassen: Einige Theorien besagen, dass die Kanaren die Berggipfel eines im Meer versunkenen Kontinents sein könnten.
Dennoch gibt es auch Argumente gegen diese Theorie: Platons Beschreibung von Atlantis als „größer als Libyen und Asien zusammen“ passt nicht auf die Kanaren, und es fehlen archäologische Beweise für eine hoch entwickelte Zivilisation in dieser Region.
Fazit: Ein neues Kapitel in der Suche nach Atlantis
Die Entdeckung des Unterseebergs „Los Atlantes“ eröffnet neue Perspektiven auf die Legende von Atlantis und regt zur Spekulation an. Auch wenn es keine definitiven Beweise gibt, bleibt das Geheimnis um diese versunkene Welt faszinierend – ein Rätsel aus einer Zeit, als das Wasser noch nicht über das Land herrschte.
Interessant in diesem Zusammenhang auch die Fata Morgana Insel San Borondon, westlich von La Palma. Als die Kanarischen Inseln im 15. Jahrhundert erobert wurden, sprach man immer wieder von einer „achten“ Insel, die manchmal im Westen des Archipels, nicht weit von La Palma, La Gomera und El Hierro gesehen worden sein soll. Alle 50 Jahre taucht sie auf, um dann wieder zu verschwinden.
Die Forschung geht weiter und vielleicht wird eines Tages das Geheimnis gelüftet – ob es sich dabei um einen Mythos oder eine vergessene Realität handelt.
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