Deutschland stuft Kanaren als Gebiet mit hohem Infektionsrisiko ein -
Ab Sonntag, den 24. Januar 2021 gilt Spanien ‑und damit auch die Kanarischen Inseln- als Covid-19 Hochinzidenzgebiet.
Für diese Einreisende (Rückreisende) nach Deutschland werden strengere Regeln vorgesehen, um den Eintrag des Coronavirus SARS-CoV‑2 weiter zu begrenzen und die schnelle Verbreitung neuer Virusvarianten zu vermeiden.
Wer sich in den letzten 10 Tagen vor Einreise in einem dieser Regionen aufgehalten hat, ist verpflichtet, bereits bei Einreise einen Nachweis (ärztliches Zeugnis oder Testergebnis) über das Nichtvorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV‑2 mitzuführen.
Dieser Test darf frühestens 48 Stunden vor Einreise auf eigene Kosten vorgenommen worden sein. Ohne negatives Testergebnis darf kein Flugzeug von den Kanaren nach Deutschland mehr bestiegen werden. Der Fluggesellschaft ist der Nachweis vor Abreise zum Zwecke der Überprüfung vorzulegen.
Trotzdem erfolgt in Deutschland dann noch die bereits bestehende Quarantänezeit, die je nach deutschem Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird. Siehe auch die Reise- und Sicherheitshinweise (Hochinzidenzgebiet) des Auswärtigen Amt.
Hochinzidenzgebiet entspricht faktisch einem Reiseverbot
Selbst wenn die Reisefreiheit in der EU auf dem Papier weiter besteht, stellen die hohen Hürden eine massive Einschränkung der Bewegungsfreiheit nach Spanien und auf die Kanarischen Inseln dar. Welcher Urlauber hat denn jetzt noch Lust seinen Urlaub auf La Palma, Lanzarote oder Teneriffa zu verbringen.
Tests, Quarantäne und Papierkrieg verschlingen viel Zeit und machen aus einem geplanten Einwochenurlaub schnell drei Wochen Auszeit. Für einen Rentner als Langzeiturlauber der den Winter auf den Kanaren verbringen möchte, mag dies noch zu bewerkstelligen sein. Eine berufstätige Familie hat diese Zeit erst gar nicht und wird die zusätzlichen Kosten und Risiken dafür bestimmt nicht aufwenden.
Zum Zweiten muss auch bedacht werden, dass sich das Infektionsgeschehen auf den Kanaren in den letzten Wochen stark erhöht hat. Von den einst „Glücklichen Inseln“ mit einer 7‑Tage Inzidenz von weit unter 50, sind jetzt 89,86 (Stand 22.1.21) geworden. Noch weit unter so manchen deutschen Werten, aber einzelne Inseln wie Lanzarote bringen es auch schon auf 363,13 Fälle. Auch Gran Canaria oder Fuerteventura vermelden starke Anstiege.
Dank der guten Werte auf La Gomera (4,65) oder La Palma (3,63) liegt die Kanaren Gesamtindzidenz noch unter 100.
Neue Corona Variante soll eingedämmt werden
Auch scheint sich die englische Corona-Mutation auf den Inseln breitzumachen. Erste Verdachtsfälle gab es bereits in Los Llanos auf La Palma und Lanzarote. Die Gesundheitsbehörden der Kanarischen Inseln gehen davon aus, dass der sogenannte britische Stamm Sars-CoV‑2 bereits im Archipel zirkuliert. Schlüssige Laborbefunde sollen nach der Meldung von Canarias7 heute oder morgen vorliegen.
Es ist durchaus zu verstehen, dass Länder wie Deutschland sich nicht noch mit dieser Viren Variante zusätzlich belasten wollen. Diese Corona-Mutation aus Großbritannien verbreitet sich schneller – und ist laut Premier Johnson wohl auch tödlicher (Tagesschau.de).
Impfstoff fehlt auch hier
Die Kanarischen Inseln sind die Region in Spanien, die die meisten Dosen der Impfstoffe erhalten hat. Das heißt, von den 47.485 gelieferten Impfstoff-Dosen haben die Kanaren insgesamt 45.482 verimpft.
Angesichts des mangelnden Nachschubs stellt dieser Rekord aber auch die Möglichkeit der 2. Impfung in der vorgegebenen Zeit infrage. Der Regierungssprecher erklärte, dass „wenn die Impfstoffe weiterhin wie vereinbart ankommen“, genug vorhanden sein wird, um die zweite Dosis für das Gesundheitspersonal zu garantieren.
Sein Wort in Gottes Ohren. Es ist heute schon abzusehen, dass dies nicht der Fall sein wird. So schnell wie in Israel wird es hier nicht gehen.
Anmerkung: Den grünen Punkt hier links sicher schon bemerkt. Anklicken und kurz deine Meinung äußern. Wäre nett – Danke.
Schreib doch mal wo und wie man den Rückreisetest auf La Palma bekommt.
Hallo Harald,
die neue Regelung gilt seit heute 24.1.21. Für die Rückreise reicht ein Antigen-Schnelltest der die Personalien und das Testdatum enthalten muss. Im Grunde kann dies jeder Arzt durchführen.
Das offizielle Testzentrum auf La Palma ist seit einer Woche wieder im Hospital General untergebracht. Am Flughafen Mazo gibt es keine Testmöglichkeit.
Genaueres müsste eigentlich das deutsche Honorarkonsulat in Santa Cruz wissen. Hier mal anrufen Mo – Do zwischen 10−13.00 Uhr – Tel. 922–42 06 89.
Mehr ist mir bisher noch nicht bekannt.
*Zugelassen sind PCR-Tests, LAMP- und TMA-Test sowie Antigen-Schnelltests, die die von der WHO empfohlenen Mindestkriterien erfüllen (≥80% Sensitivität und ≥97% Spezifität, verglichen mit PCR-Tests).
Danke für die prompte Antwort, wie funktioniert das mit dem offiziellem Testcentrum?
Termin machen, einfach hingehen, Kosten?
Schönen Gruß, wir planen 30.1.–13.2 zu fliegen 😉
Ohne Termin geht nichts. Normal werden dort Verdachtsfälle getestet. Mehr ist mir jetzt auch nicht bekannt. Bis Februar weis man sicher mehr.
Außerdem ist noch eine digitale Einreiseanmeldung nach Deutschland notwendig. Näheres dazu hier.