Ein Blick in die Vergangenheit: Der Hafen von Santa Cruz de La Palma in den 1950er und 1960er Jahren
Ein altes Foto des Hafens von Santa Cruz de La Palma von Angel Rubi, das ich im La Palma1 Forum geteilt hatte, vermittelt einen faszinierenden Eindruck vom geschäftigen Treiben in den 1950er und 1960er Jahren. Auf der Aufnahme sind große Mengen von Waren zu sehen, die damals noch nicht in Containern transportiert wurden. Es ist zwar schwer zu erkennen, ob es sich um Tabak, Holz oder Bananen handelt, doch die unterschiedlichen Umverpackungen zeugen von der Vielfalt der Güter, die im Hafen umgeschlagen wurden – sowohl ankommende als auch exportierte Waren.
Im Hintergrund des Fotos ist das beeindruckende Gebäude des Cabildo de La Palma mit seinem markanten Turm zu sehen, das neben dem alten Hauptpostamt steht, welches um die Jahrhundertwende 1900 errichtet wurde. Auch die Fahrzeuge auf dem Bild – ein VW-Pritschenwagen und ein Peugeot – sowie die bereits vorhandene Hafenmauer mit elektrischer Beleuchtung lassen darauf schließen, dass das Foto in den 1960er Jahren aufgenommen wurde. Dieses historische Bild bietet somit nicht nur einen Einblick in den Warenverkehr der damaligen Zeit, sondern auch in die Entwicklung des Hafens und seiner Infrastruktur.
Historische Wurzeln

Alte historische Hafenanlage im Jahr 2008 wieder gefunden
Der Hafen von Santa Cruz de La Palma wurde im 16. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Handelszentrum für den Austausch mit Amerika.
Im Jahr 1564 wurde hier das erste Juzgado de Indias, ein Registergericht für den Amerikahandel, eingerichtet, um den Warenverkehr zu kontrollieren.
Diese Entwicklungen zogen zahlreiche internationale Händler an und ermöglichten schnellen Reichtum durch Export, Import und sogar Schmuggel. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Santa Cruz de La Palma nach Sevilla und Antwerpen der drittgrößte Hafen des spanischen Weltreiches.
Wirtschaftlicher Niedergang und Erholung
Ab 1657 kam der Handelsverkehr jedoch fast zum Erliegen, als ein Erlass verfügte, dass alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden mussten. Dies führte zu einem signifikanten wirtschaftlichen Niedergang des Hafens und der Stadt. Trotz der Freigabe des Amerikahandels im Jahr 1778 erholte sich der Hafen lange Zeit nicht vollständig von diesen Rückschlägen.
Aktuelle Bedeutung
In den letzten Jahren hat der Hafen einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt, insbesondere im Bereich des Kreuzfahrttourismus. Im Jahr 2024 wurden knapp 653.000 Passagiere registriert, darunter etwa 254.000 Kreuzfahrtpassagiere. Auch der Güterverkehr nahm zu, mit rund 968.000 Tonnen verschiffter Waren im selben Jahr. Diese Entwicklungen zeigen die anhaltende wirtschaftliche Relevanz des Hafens für die Insel.
Herausforderungen
Trotz dieser positiven Trends steht der Hafen vor neuen Herausforderungen. Die Einführung der EU-Emissionshandelssteuer (ETS) seit 2024 könnte den Schiffsverkehr nach Nordafrika verlagern und somit die strategische Bedeutung der kanarischen Häfen gefährden. Es ist entscheidend, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um diese Risiken zu minimieren.
Zukunft
Der Hafen von Santa Cruz de La Palma hat sowohl historisch als auch gegenwärtig eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Insel gespielt. Trotz seiner Schwankungen bleibt er ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, vorwiegend im Bereich des Kreuzfahrttourismus und des Güterverkehrs. Angesichts zukünftiger Herausforderungen ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, die sowohl das Wachstum fördern als auch die Umwelt schützen und die historische Bedeutung des Hafens bewahren.
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