Überraschung am Eingang zum Golfo:
Was hat es mit dem seltsamen Protestplakat auf sich?
Beim Anblick eines ungewöhnlichen Protestplakats in La Puntas am El Golfo auf El Hierro blieb ich kurz stehen – und musste schmunzeln. Direkt an einem der wichtigsten Eingänge zum Golfo, nur wenige Schritte vom berühmten Hotel „Punta Grande“ entfernt, prangte eine Botschaft, die mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert.
„ Idiosincrasia Herreña“ trifft auf „Mafia“ – Was soll das bedeuten?
Der Text auf dem Plakat ist eindeutig: „Idiosincrasia Herreña“, also so viel wie „Eigentümlicher Charakter der Herreños“, wird durch den Begriff „Mafia“ ergänzt. Darunter steht in Englisch: „El Hierro is a Banana Republic“. Klingt nach einer Mischung aus liebevoller Eigenart und einem kleinen Seitenhieb auf die Inselpolitik – aber wer steckt dahinter? Die Urheber sind unbekannt, und die Frage bleibt offen: Ist das eine Kritik an den Bewohnern, an der Politik oder einfach nur ein humorvoller Seitenhieb?
Einheimische mit Biss: Die Herreñas sind kein leichtes Volk
Die Bewohner von El Hierro, die sogenannten Herreñas oder auch Bimbaches (Stamm der Guanchen), sind bekannt für ihren eigenwilligen Charakter. Sie lassen sich nicht gern vorschreiben, was sie zu tun haben – schon gar nicht von Madrid oder irgendwelchen großen Plänen. Das zeigt sich deutlich bei den Protesten gegen Projekte wie den Weltraumbahnhof in Tacorón oder die Radaranlage auf dem Malpaso. Diese geballte Art ist auf La Palma und den anderen Kanarischen Inseln unbekannt.
Historische Proteste: Von Satelliten bis NATO-Radar
Schon 1996 gab es einen Aufstand gegen die geplante Abschussrampe für Kleinsatelliten durch die US Firma Bechtel. Über 20.000 Menschen demonstrierten vor dem Parlament auf Teneriffa – ein beispielloser Widerstand für eine so kleine Insel! Auch gegen die NATO-Radarstation auf Malpaso regierten massiver Protest und Widerstand. Die Pläne wurden schließlich fallengelassen – ein Beweis dafür, dass die Herreñas ihre Insel verteidigen können.
Das berühmte Motto: „Wir sind 8.000 – aber wir sind 8.000 aus El Hierro“
Seit Jahren kursiert dieser Spruch unter den Insulanern und zeigt den Stolz und den Widerstandsgeist der Einwohner. Trotz ihrer geringen Zahl lassen sie sich nicht alles gefallen – egal ob Wasserrechte, Tourismusentwicklung oder Infrastrukturprojekte. Tiefere Einblicke dazu in meinem Buch.
Das Rätsel um das Protestplakat: Wogegen richtet es sich?
Bis jetzt bleibt das Geheimnis bestehen. Vielleicht protestieren die Herreñas gegen den Verkauf von günstigem Wohnraum an Touristen, Migrantenströme oder gegen andere Missstände wie den Wasser- und Landverbrauch. Oder ist es einfach nur ein humorvoller Seitenhieb auf die eigene Eigenart?
Fazit: Ein kleines Rätsel mit großem Humor
Das Protestplakat ist mehr als nur eine Botschaft an der Wand – es ist ein Spiegelbild des stolzen, eigenwilligen und manchmal schelmischen Charakters der Inselbewohner von El Hierro. Und wer weiß? Vielleicht lüftet sich das Geheimnis ja bald – bis dahin bleibt es eine kleine Inselgeschichte voller Humor und Widerstandskraft!
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