Wenn der Himmel glitzert und die Kassen kichern -
Eine kritische Betrachtung von Drohnenshow und Weihnachtsglanz in Santa Cruz de La Palma.
Weihnachten am Himmel, Drohnen tanzen overground – doch während die 300 Drohnen den Nachthimmel schmücken, fragen sich viele Bürgerinnen und Bürger, ob dieses Spektakel wirklich der beste Einsatz öffentlicher Gelder ist. 10 Minuten visuelles Spektakel, vielleicht 15 Minuten mit vorgelagertem Feuerwerk, doch wie lange bleibt die Wirkung im kollektiven Gedächtnis? Und vor allem: Welche Kosten-Nutzen-Analyse liegt diesem Vorhaben zugrunde.
Ein Wiederholungsspiel mit glänzenden Versprechen
Die Show ist keine Neuheit mehr; letztes Jahr war sie eine Sensation. Fällt dieses Mal das innovative Element weg, bleibt nur die Frage: Musste das wirklich erneut stattfinden? Ist Wiederholung gleichbedeutend mit Relevanz, oder verliert sich der Glanz im Schatten der Zahlen?
Schatten auf dem Boden der Zahlen
Wenn oben der Himmel leuchtet, schauen unten viele auf die Zahlen. Redet man von Tausenden von Euro, wird plötzlich sichtbar, wie leicht Budgetposten aus dem Blick geraten. Welche konkreten Auswirkungen hatte die Show im letzten Jahr? Gibt es unabhängige Studien oder Kosten-Nutzen-Bewertungen, oder handelt es sich um eine Entscheidung, die primär aus ästhetischem Bestreben getroffen wurde?
Die Stadt braucht Kultur, Identität und wirtschaftliche Aktivität – nicht nur ein flüchtiges Spektakel, das Pracht zeigt, aber keinen substanziellen Mehrwert schafft. Wäre das Geld besser investiert in lokale Künstler, Musik, Theater, Tanz, Ausstellungen oder städtebauliche Interventionen, die länger wirksam sind und über die Festtage hinaus wirken?
Eine Drohnenshow hinterlässt keine Spuren, heißt es oft. Ein gut durchdachtes Kulturprogramm mit lokalen Talenten allerdings schon: schafft Jobs, Anknüpfungspunkte in der Gemeinschaft, wirtschaftliche Aktivität und Identität. Warum wird diese Perspektive selten so stark betont wie der kurzfristige Wow-Effekt am Himmel?
Transparenz statt Magie
Der Stadtrat betont, dass Veranstaltungen Besucher anlocken und den Handel ankurbeln. Doch konkrete Zahlen, externe Studien oder Transparenz fehlen häufig. Fehlt hier die Bereitschaft zur unabhängigen Evaluation, oder simpel das Fehlen einer klaren Prioritätensetzung?
Weihnachten mit Substanz oder Lichterketten der Eitelkeit? Weihnachten muss nicht in verschwenderischem Glanz enden. Die Frage lautet: Wollen wir eine Feier, die Tage, Wochen oder Jahre im Gedächtnis bleibt, oder eine Pure-Show, die nach wenigen Wochen vergessen ist? Die Antwort sollte nicht davon abhängen, wie viele Drohnen am Himmel erscheinen, sondern davon, wie nachhaltig Kultur und Teilhabe in der Stadt gestärkt werden.
Drohnen gelten oft als geräuscharm, hassen keine Haustiere, sind umweltverträglich und lösen auch keine Brände aus – doch manchmal hinterlassen sie dennoch eine teure Spur in der Haushaltskasse.
Ein Appell an den Stadtrat
Santa Cruz de La Palma verdient Hoffnung – und verantwortungsvolle Entscheidungen. Hört den Stimmen der Bürgerinnen und Bürger, prüft Alternativen gründlich, und setzt Prioritäten, die allen zugutekommen: Kunst, Bildung, lokale Kultur, barrierefreie Teilhabe und langfristige Sichtbarkeit statt flüchtiger Lichtspiele. Wenn der Himmel wieder aufleuchtet, sollten darunter Werte aufgehellt werden, die länger bestehen bleiben als zehn Minuten Licht. Investitionen in nachhaltige Kulturprojekte schaffen Identität, Arbeitsplätze und Gemeinschaft – und zwar jenseits von Drohnenshow-Labels.
Doch beurteile selbst, ob sich der ganze Aufwand lohnt:


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