Einstieg in die Teufelshöhle von Mazo

Teufelshöhle

La Palma und sein unerforschtes Höhlenlabyrinth -

TeufelshöhleGehe bloß nicht in die Teufelshöhle!

Dort gesche­hen mys­te­riö­se Din­ge. Men­schen sind schon spur­los ver­schwun­den oder erst nach Tagen ori­en­tie­rungs­los wie­der aufgetaucht.

Stamm­tisch­ge­sprä­che und War­nun­gen von Ein­hei­mi­schen zeig­ten mir bereits vor 20 Jah­ren mit welch einem Respekt von die­ser Teu­fels­höh­le (Cue­va del Dia­blo) gespro­chen wird. Mit geheim­nis­vol­len Sagen und Mythen sind auf La Pal­ma vie­le Orte und auch Höh­len umge­ben. Aber kein Grund mich davon abschre­cken zu lassen.

Die Teu­fels­höh­le oder auch Cue­va del Infier­no (Höl­le) liegt am Fuße des 1348 Meter hohen Niquio­mo auf der Ost­sei­te von La Pal­ma in der Gemar­kung Mazo. Offi­ziel nur als Cue­va del Roque Niquio­mo bezeich­net. Die Fels­na­se des Niquio­mo ist weit­hin sicht­bar. Es ist die ein­zi­ge unbe­wach­se­ne Fels­wand von rund 170 Meter Höhe im wei­ten Umkreis um Mazo. Der Berg erin­nert an eine War­ze oder eben eine Felsnase.

Über die ver­gan­ge­nen Jah­re sind bereits drei Anläu­fe in die Teu­fels­höh­le ein­zu­drin­gen geschei­tert. Ent­we­der stürz­ten von allen Sei­ten Was­ser­fäl­le in den Cubo oder mei­ne Kraft war nach dem anstren­gen­den Anmarsch auf dem Null­punkt. Gilt es doch eine 6 Meter tie­fe und glit­schi­ge Fels­wand zum Höh­len­ein­gang hin­ab und spä­ter auch wie­der hin­auf zu klettern.

Jetzt Mit­te Juli waren kei­ne Was­ser­fäl­le zu erwar­ten und der Fels dürf­te grif­fig und tro­cken sein. Zeit zusam­men mit mei­nem Sohn zum vier­ten Mal das Aben­teu­er zu wagen. Mit dem Pkw ging es nah wie mög­lich an den Niquio­mo her­an. Trotz­dem stan­den jetzt noch gut zwei bis drei Stun­den Fuß­marsch durch teil­wei­se unweg­sa­mes Gelän­de bevor. Je höher wir uns Rich­tung Fels­na­se vor­tas­ten, des­to dich­ter wur­de die Vege­ta­ti­on. Sta­che­li­ge Brom­beer­ran­ken, Efeu und lia­nen­ähn­li­che Gewäch­se zwang mehr­fach zu einem Umweg.

Teufelshöhle

Bei 30°C Außen­tem­pe­ra­tur war es unter die­sem schwü­len Blät­ter­dach aber gera­de noch zum aus­hal­ten. Mit jedem Meter Höhe schien es immer hei­ßer zu wer­den. Moo­se und Far­ne, aber auch bota­ni­sche Rari­tä­ten wie Ben­co­mi­as, Arbu­tus, Aha­jor­ras und einer Art ende­mi­sches Gän­se­blüm­chen fan­den sich. Die Sicht endet bereits nach weni­gen Metern in einem Wulst von Grün. Es ist schon eine gute Ori­en­tie­rung nötig um nicht dar­an vor­bei zu lau­fen. Erst in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Höh­le gibt es einen Tram­pel­pfad der die Ortung dann etwas erleichtert.

Die Teufelshöhle am Roque de Niquiomo ist gefunden

TeufelshöhleDann war es geschafft. Der Ein­gang zur Teu­fels­höh­le lag vor uns. Links eine aus Lava­bro­cken gemau­er­te Grot­te, mit einer vom Wet­ter und der Zeit bereits ange­nag­ten Hei­li­gen­fi­gur. Wahr­schein­lich als War­nung oder als Gegen­pol zum Bösen einst­mals errich­tet. Dane­ben eine klei­ne Quelle.

Vor uns oder bes­ser unter uns ein rie­si­ges Loch von 15 Meter im Durch­mes­ser mit stei­len Fels­wän­den und in ca. 6 Meter Tie­fe der gro­ße Höh­len­ein­gang. Alles sehr roman­tisch mit Lia­nen, Efeu und Far­nen bewachsen.

Aus der Höh­le sind rhyth­misch schmat­zen­de Geräu­sche zu hören. Kei­ne her­ab­fal­len­de Was­ser­trop­fen – das wür­de sich anders anhö­ren. Aber Geis­ter oder Gespens­ter wer­den es wahr­schein­lich auch nicht sein. Der Grund lässt sich von außen nicht fest­stel­len. Es ist schon recht unheim­lich und mysteriös.

Auf den ers­ten Blick scheint der Höh­len­bo­den aus einem See zu bestehen. Der Abstiegs­ka­nal ist heu­te tro­cken und es ist einen Ver­such wert die Sache in Angriff zu nehmen.

Teufelshöhle

Aus einem Bericht des Archäo­lo­gen D. Mau­ro Hernán­dez Pérez im „Bei­trag zur archäo­lo­gi­schen Kar­te der Isla de La Pal­ma“ von 1972 habe ich ent­nom­men, dass im Umfeld um die Teu­fels­höh­le womög­lich Urein­woh­ner eine Sied­lung hat­ten. Fun­de von negruz­co- gräu­li­chen Ton­scher­ben mit röt­li­chen Mus­tern wur­den damals gefun­den. Aller­dings waren das auch Bei­ga­ben in Guanchen-Grabhöhlen.

Es kann also span­nend wer­den. Mein Ent­de­cker-Instinkt ist wie­der geweckt. Viel­leicht sto­ße ich noch ein­mal auf ein Relikt wie vor Jah­ren bei der „Toten­mas­ke“ im Nor­den bei Garafia.

In den nächs­ten Tagen geht es wei­ter, da der Bei­trag heu­te sonst zu lang wird.

 

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1 Kommentar zu "Einstieg in die Teufelshöhle von Mazo"

  1. Thomas Friedrich | 19. Juli 2017 um 11:36 | Antworten

    Hal­lo Man­fred, da bin ich wirk­lich gespannt wie es weitergeht..
    Gruß Thomas

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