La Palma: Höhleneinstieg in die Welt der Dämonen

Höhleneinstieg

Die Teufelshöhle vom Niquiomo Teil II -

Etwas gru­se­lig und aben­teu­er­lich ist der Höh­len­ein­stieg schon. Schwül­warm – und die Luft scheint zu ste­hen. Kein Lüft­chen weht um die Mit­tags­zeit und nur von einem Dschun­gel mit Büschen, Far­nen, Lia­nen und Efeu umge­ben. Bie­nen und ande­re flie­gen­den Insek­ten sur­ren jetzt zur Sies­ta-Zeit nur so um unse­re Köp­fe. Mut­ter­see­len allein und nur das merk­wür­di­ge Geräusch aus der Höh­len­öff­nung ist zu hören. Hier nun die Fort­set­zung unse­res Aben­teu­er in der Teu­fels­höh­le von Mazo (La Palma).

HöhleneinstiegKein rhyth­mi­scher, gleich­mä­ßi­ger Laut, son­dern mehr das dump­fe Klat­schen wie von her­ab­fal­len­den Stei­nen. Durch den Reso­nanz­ef­fekt der Höh­le sicher akus­tisch in die Län­ge gezo­gen und wahr­schein­lich auch ver­stärkt und ver­frem­det. Oder sind es doch die viel beschwo­re­nen Geis­ter und Dämo­nen? Jeder Legen­de hat ja bekannt­lich einen wah­ren Kern.

Etwas mul­mig ist es mir schon zumu­te, wäh­rend ich noch nach einer geeig­ne­ten Stel­le zum Höh­len­ein­stieg suche. Kaum Befes­ti­gungs­mög­lich­kei­ten für ein Seil. Mor­sche Baum­stümp­fe und porö­se Lava­bro­cken bie­ten kei­ne zuver­läs­si­ge Absi­che­rung. Und mein Sohn kann 95 kg auch nicht frei halten.

Free­clim­bing ist ange­sagt. Es sind wohl nur sechs Meter Fels, aber unten geht es bestimmt noch fünf wei­te­re Meter in einem fla­che­ren Win­kel wei­ter. Ganz uner­fah­ren bin ich im Klet­tern nicht. Wer sich auf La Pal­ma oft in frei­er Natur in unweg­sa­men Gelän­de bewegt – lernt das automatisch.

Der Höhleneinstieg gelingt

Ein­fa­cher als erwar­tet gelingt mir mit eini­gen brei­ten Spa­gats der Abstieg. Von unten sieht der Rück­weg gar nicht so schwie­rig aus. Über eine rut­schi­ge Steil­stre­cke aus ver­mo­dern­den Blät­ter und Humus geht es wei­ter abwärts zum eigent­li­chen Höhleneingang.

HöhleneinstiegEine etwa 4 x 4 Meter gro­ße Öff­nung liegt vor mir und aus dem Loch starrt mich zunächst nur Dun­kel­heit an.

Es ist nichts zu erken­nen. Obwohl ich nur einen Meter davor ste­he, ist der Kon­trast für die Augen zu stark. Etwas opti­sche Ein­ge­wöh­nung bis sich die Iris öff­net und eine star­ke Taschen­lam­pe ist notwendig.

Was ich aber gleich erken­nen kann, der Höh­len­bo­den ist kein See. Es gibt wohl eini­ge Was­ser­lö­cher aber sonst begeh­bar. Das merk­wür­di­ge Geräusch klingt hier wie ein def­ti­ger Ham­mer­schlag.

Nach weni­gen Schrit­ten öff­net sich vor mir eine Hal­le von 20×20 Meter Grund­flä­che und bestimmt 15 Meter in der Höhe. Wäh­rend ich noch mit dem Aus­leuch­ten die­ser Kathe­dra­le beschäf­tigt bin fällt mir sofort das glit­zern der Lava­wän­de auf.

Tausend funkelnde Blitze in der Unterwelt

Wie Edel­stei­ne oder Glas­split­ter reflek­tie­ren die gesam­ten Innen­wän­de der Höh­le mei­nen Licht­ke­gel. Die Kan­ten der Fels­wän­de schei­nen ein Mine­ral zu ent­hal­ten das wie Sil­ber aus­sieht und genau­so den Licht­strahl zurück­wirft. Wie mit tau­send klei­nen Lich­tern bestückt erin­nert die­ser Dom jetzt mehr an eine Dis­co …und als musi­ka­li­sche Unter­ma­lung gibt es die­se dump­fen Ham­mer­schlä­ge dazu.

Höhleneinstieg

Über­all tropft Was­ser von der Decke. Am Boden haben sich rich­ti­ge klei­ne Ein­schlags­kra­ter gebil­det und es ist glit­schig. Das ist aber nicht das dump­fe Geräusch das vor der Höh­le bereits zu hören war. Die­se Was­ser­trop­fen ver­ur­sa­chen nur die nor­ma­len Tropf­ge­räu­sche. Wie ein viel­fäl­ti­ger Chor als Begleit­mu­sik zum Hammerschlag.

HöhleneinstiegVor­sich­tig tas­te ich mich vor­an. Jeder Schritt genau vor­her auf Tritt­fes­tig­keit geprüft. Von Dämo­nen oder Geis­tern noch kei­ne Spur. Aller­dings gibt mei­ne Taschen­lam­pe immer nur einen schma­len Spalt Sicht frei.

Das Foto täuscht durch das Blitz­licht. Aber das Aus­mass der Lav­ab­la­se ist gut zu erken­nen. Nor­mal ist es stockdunkel.

Und kalt ist es hier. Gefühl­te 15°C oder noch weni­ger wie in einem Kühl­schrank. Nur weni­ge Meter um von den tro­pi­schen mehr als +30°C in die­sen Eis­kel­ler zukom­men. Erstaun­lich wie die­ser gro­ße Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied so plötz­lich zustan­de kommt.

Über einem akti­ven Vul­kan soll­te eigent­lich mehr Wär­me vor­han­den sein. Lei­der hat­te ich mei­nen Infrared-Ther­mo­me­ter nicht dabei. Daher gibt es nur Schätzwerte.

Was ist jetzt mit die­sem Ham­mer­schlag und den viel­leicht vor­han­de­nen archäo­lo­gi­schen Spu­ren aus der Guan­chen­zeit? Dazu gibt es in eini­gen Tagen noch einen drit­ten Teil. Es gibt ein­fach zu viel zu erzählen.

 

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