Der Lockdown kann Weihnachten auch nicht retten -
Der Versuch mit einem leichten Lockdown in Deutschland aus der Coronakrise zu kommen, ist einfach missglückt. Die Zahl der Neuinfizierten und Toten steigt trotzdem täglich an. Die Politik hat Weihnachten nicht gerettet.
Spanien ist auf einem vergleichsweise guten Weg aus der „zweiten Welle“ und verzeichnet am Dienstag eine Inzidenz von 215 Fällen pro 100.000 Einwohnern binnen 14 Tagen. Aber immer noch zu viel zu viel um an eine Lockerung zu denken. Es gilt in beiden Ländern eine 7‑Tage-Inzidenz von 50 Fällen zu erreichen. Erst dann kann von Entwarnung gesprochen werden.
Die Kanaren hatten bisher Glück und lagen als einzige Region in ganz Spanien unter der 50er Grenzlinie. Seit gestern ist auch hier diese Schallgrenze durchbrochen worden. Mit einer 7‑Tage Inzidenz von 52,15 und in 14-Tagen von 93,48, sind die Inseln Anwärter bald wieder als Risikogebiet von Deutschland oder England eingestuft zu werden. Auch heute lag die Zahl mit 209 Neuinfizierten über dieser magischen Schwelle. Da nutzt auch die Zulassung des Antigen-Schnelltests heute als Eintrittskarte für die Kanaren nicht viel.
Update 11.12.20 – 9.00 Uhr
Schneller als erwartet, hat Großbritannien die Kanaren erneut zum Risikogebiet erklärt. Ab Samstag, den 12.12.20 – 4.00 Uhr, muss jeder Reiserückkehrer für 14 Tage in Quarantäne.
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Was das für den Tourismus und die Kreuzfahrt über Weihnachten zu bedeuten hat, brauche ich sicher nicht näher zu erläutern. Unabhängig davon war bereits von Madrid vom 23. Dezember bis 10. Januar ein Teil- Lockdown verhängt worden. Gültig auch für die Kanaren (siehe Beitrag vom 5.12.20)
Heilsame und selige Weihnachtstage
Was für die Kanaren eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit über Weihnachten und Neujahr darstellt, ist für Festlandspanien nach dem harten Lockdown eine Lockerung der Maßnahmen. Doch der Umgang mit der gelockerten Mobilität zu Weihnachten wird darüber entscheiden, wie stark der Silvester-Kater ausfällt. Die Anzeichen sind nicht ermutigend.
Dem Theater fehlen die Besucher, dem Konzert die Zuhörer, dem Restaurant die Gäste und La Palma die Touristen. Abgespeckte Schonkost zu Weihnachten. Ja, das ist die Corona-Weihnacht 2020.
Trotz aller Entbehrung und vorgetäuschter Normalität kann es noch schlimmer kommen. Die Angst vor einer dritten und vierten Covid-Welle mit einer weit höheren Krankheits- und Todesrate. Die ab Januar als Erlösung glorifizierte Spritze wird erst bis zum Jahresende 2021 den letzten Impfwilligen erreichen.
Die Kapazitätsgrenzen verheißen für die nächsten Monate erstmal einen Wettlauf und Konkurrenzkampf um das begehrte Gut. Wobei die tatsächliche Wirksamkeit und die hoffentlich nicht vorhandenen Nebenwirkungen noch nicht getestet sind.
Ein Jahr der Sehnsucht, des Wartens und der Hoffnung wird vor uns liegen. Kein ruhiges Jahr. Corona wird uns weiter beschäftigen.
Der Stern von Bethlehem soll strahlen
Als Lichtblick wird uns aber der Stern von Bethlehem erleuchten. Kein Scherz. Nach über 400 Jahren wird uns zur Weihnachtszeit erstmals wieder ein außergewöhnlicher Stern erscheinen. Genau am 21. Dezember kurz nach Einbruch der Dunkelheit im tiefen südwestlichen Teil des Himmels.
Es gibt eine große Konjunktion zwischen den Planeten Jupiter und Saturn, die zu einem sehr lichtstarken gemeinsamen Stern verschmelzen. Eine seltene Konstellation die zuletzt im Jahr 1623 an Weihnachten zu beobachten war. Es könnte sich nach Patrick Hartigan von der Rice University in Houston um das gleiche Ereignis wie zu Christusgeburt vor 2000 Jahren handeln.
Grund für die Seltenheit dieser Konstellation: Jupiter umrundet in zwölf Jahren und Saturn in knapp dreißig Jahren die Sonne. So nahe wie in diesem Jahr sollen sich die Planeten aber Studien zufolge zuletzt am 4. März 1226, also vor knapp 800 Jahren gekommen sein.
Dann lassen wir also den Stern von Bethlehem leuchten und uns etwas Optimismus und Lebensfreude für das kommende Jahr einhauchen. Lieber würde ich natürlich über die Natur und die Schönheiten der Insel La Palma schreiben. Corona ist aber auch hier im Moment das Hauptthema und beschäftigt die Menschen.
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