Drogen-Schmuggel> Marokko auf die Kanaren -
Drei Fischer aus Tazacorte auf La Palma wurden mit 1.753 Kilogramm Haschisch festgenommen. Die Guardia Civil hatte im Rahmen der „Operation Teneguía“ bereits seit längerer Zeit das kriminelle Netzwerk auf dem Radar.
Jetzt wurde das Fischerboot „Askada I“ bei der Übergabe des Haschisch auf hoher See beobachtet. Rund 30 Seemeilen südlich des Hafens von Los Cristianos, zwischen Teneriffa und Gran Canaria, erfolgte die Übergabe.
Von einem aus Marokko kommenden Trawler wurden die Drogen mit einem Schlauchboot umgeladen.
Sofort nach dem ersten Zwischenstopp im Hafen von Los Cristianos auf Teneriffa wurde das Boot durchsucht und die Besatzung verhaftet (Fotos Guardia Civil).
Auf frischer Tat geschnappt und 53 Pakete mit Haschisch beschlagnahmt. Neben der Besatzung des Fischerbootes wurden insgesamt 9 Personen verhaftet. Es sind spanische und marokkanische Staatsangehörige zwischen 18 und 35 Jahren.
Noch ist unklar, wie diese große Menge von 1.753 kg Haschisch auf den Markt gebracht werden sollte. Bewusst wurde der „Dia de Los Indianos“ auf La Palma ausgesucht. Normal sind an diesem Tag alle Polizeikräfte mit dem weißen Karneval beschäftigt. Doch die Drogenfandung der Guardia Civil lässt sich auch durch Fiestas nicht ablenken.
Bei den anschließenden Hausdurchsuchungen wurden mehr als 13.000 Euro in bar, Mobiltelefone, vier maritime GPS-Empfänger und ein Satellitentelefon sichergestellt.
Die Fischer aus La Palma hatten eine offizielle Lizenz zum Thunfischfang in den betroffenen Gewässern. Seit Jahren fuhren sie bereits zum Fischfang.
Es war nicht ungewöhnlich, dass die Route quer durch das kanarische Archipel führte. Das Fischerboot „Askada I“ war bis vor einem Jahr auf Las Palmas de Canaria zugelassen und dann auf La Palma umgemeldet worden.
Haschisch Anbau in Marokko geduldet?
In den Tälern des Rif-Gebirges im Norden Marokkos ist der Anbau von Cannabis und der Handel mit Haschisch die Lebensgrundlage von vielen Bauern. Im Grunde ist der Cannabis Anbau auch in Marokko verboten. Die Behörden sehen jedoch darüber hinweg, da schätzungsweise 800.000 Menschen vom Export leben.
Nur 100 Kilometer Seeweg trennen die Nachbarinsel Fuerteventura von der marokkanischen Küste. Bis nach La Palma sind es rund 400 Kilometer. Die östlichen Inseln werden von der Polizei besonders kontrolliert. Dies mag auch der Grund für den Umweg über Teneriffa und La Palma gewesen sein.
Riesige Gewinnspannen haben längst die Mafia und kriminelle Netzwerke auf den Plan gerufen und Schmuggler-Routen installieren lassen. Auch die Kokain-Wege aus Südamerika führen über die Kanaren. Mittel- und Nordeuropa ist aber das Endziel. Auch hier wurden auf La Palma im Jahre 2016 bei einem einzigen Fund 318 kg Kokain sichergestellt.
Trotz dieser spektakulären Ereignisse ist La Palma eine ruhige Insel mit geringer Kriminalität.
Kommentar hinterlassen zu "Fischer mit 1,7 Tonnen Haschisch geschnappt"