Schwarzes Loch: Astrophysik auf den Kopf gestellt?

Schwarzes Loch

Auf dem Roque de Los Muchachos auf La Palma wird „Unmögliches“ beobachtet !

Schwarzes LochEin Schwar­zes Loch lässt auch kein Licht ent­rin­nen. Das war bis­her die gül­ti­ge Lehr­mei­nung in der Astro­phy­sik. Das Gegen­teil wur­de nun von den High­tech Tele­sko­pen auf dem Roque de Los Mucha­chos auf La Pal­ma beobachtet.

Hoch­en­er­ge­ti­sche rote Blit­ze von der Leucht­kraft hell wie tau­send Son­nen ver­las­sen ein Schwar­zes Loch. Eine Beob­ach­tung die den Astro­no­men Rät­sel auf­ge­ben. Die For­scher ver­mu­ten, dass sie von der Basis des Strah­len-Jets die­ses Schwar­zen Lochs aus­ge­hen. Wird zuviel Mate­rie „auf­ge­fres­sen“, kann es auch zu die­sen mäch­ti­gen Ent­la­dun­gen kommen.

Schwarzes Loch kurz erklärt

Was pas­siert, wenn ich in ein schwar­zes Loch falle?

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Durch die Anzie­hungs­kraft wür­de wahr­schein­lich ein Mensch bis auf den Bruch­teil eines i‑Punktes von der Schwer­kraft zusam­men gedrückt …oder nach der Rela­ti­vi­täts­theo­rie auf unschö­ne Art unend­lich in die Län­ge gezo­gen. Die gesam­te Erde hät­te noch die Grö­ße eines Golf­balls. Das alte Gewicht wür­de sie aber behalten.

Bei­des sind bis­her nur Theo­rien, da das nächs­te Schwar­ze Loch weit außer­halb unse­res Son­nen­sys­tem zu fin­den ist und wegen der Ent­fer­nung kei­ne Feld­ver­su­che durch­ge­führt wer­den können.

Die­se Theo­rie sagt auch, dass die unend­li­che Schwer­kraft im Zen­trum eines Schwar­zen Loch nichts mehr ent­wei­chen lässt. Selbst Licht wird dar­in gefan­gen und kann nicht mehr ent­rin­nen. Ganz so scheint es aber nun nicht zu sein.

Das knapp 800 Licht­jah­re von uns ent­fern­te Schwar­ze Loch V404 Cyg­ni im Stern­bild“ Schwan“ ist nor­ma­ler­wei­se eher unauf­fäl­lig. Es hat nur die Mas­se von rund zwölf Son­nen und wird von einem eben­falls eher klei­nen, ster­ben­den Stern umkreist.

Astro­no­men auf La Pal­ma ent­deck­ten mit der Ultra­fast-Cam am eng­li­schen Her­schel Tele­skop im Som­mer 2015 ener­gie­rei­che Strah­len­aus­brü­che und konn­ten sie aufzeichnen.

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Die roten Blit­ze dau­er­ten kür­zer als 1/40stel Sekun­den. Das berich­ten die For­scher nun im Fach­jour­nal Scinexx.

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Bereits am 14. Novem­ber 2014 konn­ten vom benach­bar­ten Gam­ma­strah­len­te­le­skop  Ima­ging Che­ren­kov MAGIC‑I  ähn­li­che Beob­ach­tun­gen an einem ande­ren Schwar­zen Loch gemacht wer­den. Dazu hat­te ich damals aus­führ­lich unter  „Roque de los Mucha­chos: Sen­sa­tio­nel­le Ent­de­ckung“ berich­tet.

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Es ist immer wie­der erstaun­lich was auf unse­rem klei­nen Insel­chen dort oben so alles vor­geht. Kurz wird ein­mal Ein­steins All­ge­mei­ne Rela­ti­vi­täts­theo­rie, die seit über 100 Jah­ren (25. Novem­ber 1915) in der Wis­sen­schaft Bestand hat, auf den Kopf gestellt.

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Die­se Ent­de­ckun­gen wer­den nicht sofort ver­öf­fent­licht. Erst wird alles mehr­fach über­prüft und dann muss eine wis­sen­schaft­li­che Fach­zeit­schrift das Ergeb­nis abdru­cken. Dies ist der Lor­beer­kranz und die Krö­nung, aber auch der Iden­ti­täts­nach­weis, für den ent­spre­chen­den Wis­sen­schaft­ler bzw. die betei­lig­te Institution.

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Egal wie auch immer – jedem Besu­cher von La Pal­ma muss klar sein, dass hier bahn­bre­chen­de astro­no­mi­sche Ent­de­ckun­gen von weit­rei­chen­der wis­sen­schaft­li­cher Bedeu­tung gemacht wer­den. Die Ein­rich­tung des „Obser­va­to­rio del Roque de los Mucha­chos (ORM)“ zählt inzwi­schen zu einem (dem) der wich­tigs­ten astro­no­mi­schen For­schungs­zen­tren die­ser Erde.

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Wetter La Palma



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2 Kommentare zu "Schwarzes Loch: Astrophysik auf den Kopf gestellt?"

  1. Genau so ist es. Im Tal die üppi­ge Natur und die alte Tra­di­ti­on und auf dem Berg moderns­te Tech­nik und Spit­zen-Wis­sen­schaft. Zwei Wel­ten auf dem klei­nen Insel­chen – wie beim Wetter.
    Vie­le Pal­me­ros haben das aller­dings noch nicht so genau realisiert.

  2. Ich glau­be, dass unser Welt­bild dabei ist sich radi­kal zu ver­än­dern. Die Kon­se­quen­zen für uns sind noch nicht abseh­bar. Und ein Zen­trum für die­se Ent­de­ckun­gen ist das klei­ne ver­schla­fe­ne La Pal­ma. Wow.

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