Erhöhte Kohlenstoffdioxid Werte gibt es auf La Palma schon immer -
Seit der Eruption des Vulkans Cabeza wird auch in der Caldera de Taburiente ein vermehrter Ausstoss von Kohlenstoffdioxid CO2 gemessen. Wie Involcan (Foto) mitteilt, werden erheblich Mengen Kohlenstoffdioxid emittiert. Auch kleine Mengen Helium entgasen, die aus dem unteren Erdmantel stammen. Es kommt aus den Quellen von Dos Aguas, der Zusammenfluss vom Rio Taburiente und dem Rio Almendro Armago.
Wie hoch der tägliche CO2 Austoss am Vulkan selbst ist, lässt sich nicht messen. Schon seit Jahren stößt die Cumbre Vieja, also die gesamte Vulkankette, große Mengen CO2 aus. Involcan hat feste Messstationen installiert und verfolgt und ermittelt diese Gase schon seit Jahren. Bis zu 800 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Tag wurden schon gemessen.
Genaue CO2-Messungen in der Atmosphäre mit Bezug auf Vulkane sind grundsätzlich schwierig, weil dort bereits CO2 vorhanden ist und deshalb eine genaue Zuordnung der Gase zu bestimmten Emissionsquellen, wie jetzt dem Vulkan Cabeza, schwierig ist. Bei anderen Gasen wie Schwefeldioxid ist das hingegen einfacher, da diese praktisch nicht in der Atmosphäre vorkommt.
Ob es nun fest installierte oder tragbaren Spektrometern sind, diese Instrumente sind lediglich in der Lage, kleinere Vulkanwolken zu vermessen. Die Ergebnisse vermitteln meist kein vollständiges Bild der Gasemissionen. Ähnliche Messungen sind auch vom Weltraum aus mit Satelliten möglich. Dabei kommen die spektrometrischen Ozonmessgeräte an Bord vieler Wetter- und Erdbeobachtungssatelliten zum Einsatz. Es verbleibt überwiegend nur die Schätzung oder Hochrechnung.
Vulkan als Klimakiller
Vor Beginn der Industrialisierung zählten Vulkane zu den größten Produzenten von Kohlendioxid. Heute summieren sich die von Vulkanen ausgestoßenen Treibhausgase aber nur auf etwa ein zehntel Prozent der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen.
„Aus der Tatsache, dass in den letzten rund 10 000 Jahren die atmosphärische CO2-Konzentration in etwa konstant geblieben ist folgt bereits, dass der vulkanische CO2-Ausstoss gegenüber dem des Menschen unbedeutend sein muss“, so der Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie Jochem Marotzke.
Es ist die Kombination aus Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Helium und anderen Gasen und die Lavaasche, die die Atmosphäre und Atemluft erheblich beeinträchtigt.
Noch einige Erläuterungen aus meinem alten El Hierro Blog:
Kohlendioxid oder Kohlenstoffdioxid (CO²) in verdünnter Form mit Luft ist völlig ungiftig. Zu hohe Gehalte in der Atemluft sind jedoch gefährlich. Ab einer Konzentration von 6% besteht die Gefahr der Bewusstlosigkeit, noch höhere Konzentrationen wirken tödlich. Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Das Gas ist schwerer als Luft. Kohlenstoffdioxid ist gut wasserlöslich, es löst sich unter Bildung von Kohlensäure. Allen bekannt als aussprudelndes Gas im Mineralwasser.
Das Kohlendioxid kriecht und füllt zunächst Mulden und tiefer liegende Stellen wie Keller oder Schächte aus. Durch Luftverwirbelungen kommt es jedoch auch in höhere Regionen.
11.00 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Erklärung wurden 80 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet lokalisiert, 7 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt und erreichten die maximale Intensität in der Epizentralzone III-IV (EMS98) . Das stärkste Erdbeben ereignete sich heute um 6:55 (UTC) mit einer Magnitude von 3,8 mbLg in 38 km Tiefe und mit Intensität II auf der Insel La Palma. Im betrachteten Zeitraum wurden 4 Erdbeben in einer Tiefe von etwa 30 km lokalisiert , die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals setzt sich auf unteren mittleren Niveaus mit Verstärkungsspitzen fort.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt, dass nach der Umkehrung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, diese auf einem niedrigeren Niveau bleibt als zuvor festgelegt. Auf der anderen Seite ist die SW Verformung weiter in der Station registriert noch. In den übrigen Stationen wird eine leichte Deflation beibehalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine Höhe der Aschewolke von 2.700 m geschätzt, mit südwestlicher Richtung. Die Höhe des Kegels wird mit einem Wert von 1.131 m gemessen.
11.30 Uhr – Das Cabildo de La Palma berichtet an diesem Dienstag, dass zwischen den beiden Lavaströmen, die südlich des Berges La Laguna zur Küste absteigen, ein kleiner Überlauf festgestellt wurde, obwohl die Lava weiterhin hauptsächlich durch alte Ströme fließt, so dass sie keine zusätzlichen Schaden verursachen.
11.40 Uhr – Lava vom Vulkan fällt auf den Strand von Los Guirres. Das Cabildo de La Palma hatte zuvor einen „kleinen Überlauf“ gemeldet. Video von Involcan:
Imagen de las 10:50 hora canaria con caída de lava sobre la playa de Los Guirres / Footage at 10:50 Canarian time with lava falling over Los Guirres beach pic.twitter.com/hGhELDOJhi
— INVOLCAN (@involcan) November 9, 2021
13.40 Uhr - Der Ausstoß des Vulkans Cabeza wird geringer. Nur noch etwas Lavaasche und Gase entströmen dem Schlund. Auch größere Erdbeben bleiben aus. Ein ML3,8 Beben um 6.55 Uhr aus 38 km Tiefe war heute bisher die Höchstleistung.
16.00 Uhr - Pevolca teilt mit – Der Lavastrom 2, der sich südlich des Berges Todoque zwischen den Strömen 1 und 9 befindet, hat es geschafft, die Klippe des Strandes Los Guirres zu erreichen und befindet sich derzeit etwa 50 Meter vom Meer entfernt, obwohl er noch viel Lava zum Auffüllen braucht.
In Bezug auf die PM10-Partikel wies Francisco Prieto darauf hin, dass sie während des gestrigen Tages auf „extrem ungünstigen“ Werten geblieben sind und obwohl es in der Nacht einen bemerkenswerten Rückgang gab, wurde im Laufe des Tages wieder ein neuer produzierter Rebound aufgebaut.
Bezüglich der Luftqualität wies er darauf hin, dass immer noch Menschen beobachtet werden, die Asche ohne Maske bewegen. Aus diesem Grund forderte er, dass sie bei allen Arbeiten mit der Asche Masken mit minimalem FFP2-Schutz verwenden und hinsichtlich des Schwefeldioxidgehalts (SO2) versuchen, die Hinweise der Generaldirektion für Sicherheit und Notfälle zu beachten, Aktivitäten im Freien so weit wie möglich zu vermeiden und angemessene Selbstschutzmaßnahmen aufrecht zu erhalten.
16.30 Uhr - Die Arbeiten an einer neuen Zufahrtsstraße für Puerto Naos beginnen. 8 Bagger sind im Einsatz, um die 2,3 km lange neue Straße bis Mitte Dezember fertigzustellen. Die Kosten belaufen sich auf 1.795.243 Euro.
17.30 Uhr – Bilder von der Ostflanke des Vulkans um 16:45 Uhr kanarischer Zeit. Also aus Richtung El Pilar aufgenommen.
Imágenes desde el flanco este del volcán a las 16.45 hora canaria / Footage from the East flank of the volcano at 4.45 pm Canarian time pic.twitter.com/E6s3xuJKdL
— INVOLCAN (@involcan) November 9, 2021
- Fortsetzung folgt