Lavazunge ergießt sich über Klippenrand -
Die zweite Lavazunge hat es endlich geschafft nach 52 Tagen Vulkanaktivität den Strand von Los Guirres mit Lava zu fluten und bis ans Meer vorzudringen. In der vergangenen Nacht um 1.45 Uhr gab es den ersten Wasserkontakt.
Beeindruckende Aufnahmen von Involcan in der Abenddämmerung zeigen den glühenden Lavastrom, der wie drei Wasserfälle die Klippe herabstürzt. Die nun neu entstehende Plattform liegt parallel zur erst vor fünf Wochen entstandenen Halbinsel (Fajana) und in unmittelbarer Nähe zum alten Lavastrom des San Juan von 1949.
Mit dem Abfluss Richtung Meer gibt es jetzt ein neues Ventil, das wahrscheinlich die Verbreiterung und das Höhenwachstum der Ströme nicht mehr nötig macht.
Copernicus Aktualisierung
Die letzte Copernicus Satellitenaufnahme stammt vom 9.11.21 und zeigt den Umfang und Verlauf der Lavaströme. Es gibt noch kleine Enklaven im Strom die zur Küste hin größer werden.
Der Zenit der Vulkanaktivität von Cabeza scheint überschritten
In der vergangenen Nacht gab es nur mittlere Erdbeben bis ML3,7 die fast alle aus der oberen Magmakammer in 10 bis 13 Kilometer Tiefe kamen. Wenn kein weiterer Magmanachschub aus größerer Tiefe nachkommt, wird sich in Kürze das Reservoir erschöpfen.
Allerdings muss man bei Vulkanen mit Prognosen vorsichtig sein. Niemand weiß, wie groß überhaupt die obere Lagerstätte ist. Nach dem Bebenbild geht die Kammer von der Ost- bis zur Westküste mit einer Ausdehnung von 2 km nach Süden und einer vertikalen Tiefe von 2 bis 3 km. Also genügend Platz um Unmengen an Magma zu speichern.
Bis sich hier alles beruhigt kann es dauern. Selbst auf El Hierro im Jahre 2011 gab es über 2 Jahre starke Nachbeben und den großen Knall am 27. Dezember 2013 mit einem ML5,1 Erdbeben, dann war endgültig Schluss mit dem Eldiscredo.
9.40 Uhr – Die Stadt Los Llanos de Aridane entfernt täglich mehr als 200 Tonnen Lava-Asche von den Straßen der Gemeinde
10.00 Uhr – Nachtrag zum Bebenbild der letzten 3 Tage um etwa die Größe der Magmakammer abzuschätzen.
10.20 Uhr - Das Amphibienschiff der spanischen Marine Castilla mit 4 Landungsbooten, ist an diesem Mittwochmorgen in La Palma angekommen, um die Seetransporte der Bauern zu ihren Arbeitsbereichen durchzuführen, die durch die Lavaströme des Vulkans isoliert wurden.
11.00 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit dem letzten Kommuniqué wurden 113 Erdbeben in dem von der vulkanischen Reaktivierung von Cumbre Vieja betroffenen Gebiet festgestellt, 5 dieser Erdbeben wurden von der Bevölkerung gespürt und erreichten die maximale Intensität in der Epizentralzone III-IV (EMS98). Das stärkste Erdbeben ereignete sich heute um 4:24 (UTC) mit einer Magnitude von 3,7 mbLg in einer Tiefe von 14 km und mit Intensität III-IV auf der Insel La Palma. Im betrachteten Zeitraum wurden 3 Erdbeben in einer Tiefe von ca. 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, ca. 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals setzt sich auf unteren mittleren Niveaus mit einer gewissen Intensitätsspitze fort.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt weiterhin, dass nach der Umkehrung der Höhe der Tage 4 und 5 in der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, diese auf einem niedrigeren Niveau bleibt als zuvor festgelegt. Auf der anderen Seite ist die SW Verformung weiter in der Station registriert. In den übrigen Stationen wird eine leichte Deflation beibehalten, möglicherweise im Zusammenhang mit tiefer Seismizität. Angesichts des kalibrierten Bildes wird um 08:45 UTC eine eruptive Säulenhöhe von 1.800 m geschätzt, Richtung Westen.
11.30 Uhr – Ein ungewöhnliches Beben vor der Südostküste von Fuencaliente mit der Stärke von ML4,6 aus 22 km Tiefe um 11.10 Uhr. Inzwischen korrigiert auf ML4,8 aus 3,4 km Tiefe (kann nicht stimmen) doch auf der Insel bei Mazo (Danke an Roland).
11.50 Uhr - Das Cabildo de La Palma gibt heute die Ausführung eines neuen Stegs im Küstenbereich von Charco Verde, in Los Llanos de Aridane, nur wenige tausend Meter von Puerto Naos entfernt und innerhalb des teilweise isolierten Gebiets an der Westküste der Insel bekannt.
13.40 Uhr – und noch ein ML4,2 Beben aus 36 km Tiefe um 13.23 Uhr. Der Reigen schließt sich wieder und neue Magma wird nach oben befördert. In 5 bis 6 Stunden wird die Lava wieder kräftig fließen. Noch hat Cabeza sein Pulver nicht verschossen.
14.05 Uhr - Wiederholte Erdbeben in großer Tiefe kehren zurück; Wissenschaftler vermuten einen Aktivitätsschub. Das hatte ich bereits vermutet.
„Ein „seismischer Zug“ mehrerer aufeinanderfolgender Erdbeben mit Magnituden zwischen 3,8 und 4,9 in großer Tiefe, die La Palma für fast erschöpft gehalten wurden. Diese mögliche Reaktivierung wurde von Gevolcán, der Vulkanstudiengruppe der Kanarischen Inseln, erwartet, die die Daten der seismischen Aufzeichnungen von IGN in den letzten Stunden widerspiegelt. Daten, die vom wissenschaftlichen Komitee von PEVOLCA auf Analyse warten, die in den nächsten Minuten bekannt gegeben werden.
Hinzu kommt das krampfhafte, etwa 45 Minuten andauernde Zittern, das bei zahlreichen Erdbeben in einer Tiefe von 30 bis 40 Kilometern aufgezeichnet wurde. Diese möglichen größeren Beiträge von Magma zum Zwischenreservoir würden bestätigt, wenn sich die Aktivität des Vulkans in den nächsten Stunden oder Tagen mit einer größeren strombolianischen Aktivität, einer stärkeren Freisetzung von Gasen und Asche und einem stärkeren Ausstoß von Lava verstärkt. Zunächst hat die Wolke des Vulkans in den letzten Stunden mit einem großen Anteil an Asche an Größe zugenommen.“
14.40 Uhr – Die Marine hat am Morgen das Zuwasserlassen von Booten am Strand von Puerto Naos getestet, um Menschen und Bauern aus dem Hafen von Tazacorte angesichts des Notfalls des Vulkans und der Schwierigkeiten beim Zugang zu Land auf dem Meer zu transportieren. Alles hat funktioniert und kann so umgesetzt werden.
15.30 Uhr - Pevolca: Neue Erdbeben mit einer maximalen Intensität werden erwartet. María José Blanco stellte klar, dass das System in großen Tiefen, in der Nähe von 30 Kilometern, „weiterhin die Fähigkeit zur Nachregulierung hat, Erdbeben zu erzeugen“. Die Emission von Kohlendioxid lag am Dienstag zwischen 1.800 und 2.000 Tonnen.
15.40 Uhr - Der #IGNSpain möchte Cecilio vom Ayuntamiento de El Paso für all die Hilfe und Unterstützung danken, die er den Vertriebenen auf der Insel #LaPalma während dieses Ausbruchs leistet. Tausend Dank Cecilio!
16.45 Uhr – Die bereits gestern registrierte Emission von Schwefeldioxid, die mit der Vulkanfahne des laufenden Eruptionsprozesses verbunden ist, ist weiterhin hoch und registriert einen Wertebereich zwischen 31.000 und 43.000 Tonnen pro Tag. Durch optischen Fernsensoren vom Typ miniDOAS in maritimer mobiler Position gemessen.
18.05 Uhr – Was hat das noch mit Wissenschaft zu tun. Zaghafte Vermutungen von einer staatlichen Institution, die alle Optionen offen lässt. Die Fakten liegen schon längst auf dem Tisch.
„Die Zunahme der Seismizität in den letzten Stunden auf La Palma könnte der Vorbote einer Erholung der vulkanischen Aktivität im Gebiet Cumbre Vieja sein, wie es bei anderen Gelegenheiten während des Eruptionsprozesses passiert ist , obwohl es noch „früh“ ist, Schlussfolgerungen zu ziehen“, so Itahiza Domínguez, Seismologe vom National Geographic Institute (IGN).
Was sind das für Wissenschaftler, Menschen und Feiglinge, die keine direkte Aussage riskieren und ängstlich und mit aller Vorsicht um ihr Ansehen und den Job fürchten. Die Menschen auf La Palma brauchen jetzt klare Aussagen, um sich darauf einzustellen.
19.30 Uhr - Auf der Pevolca Pressekonferenz wurde angedeutet, dass nächste Woche voraussichtlich zwei mobile Stromerzeugungsanlagen in den Gebieten Los Llanos de Aridane und Las Manchas in Betrieb genommen werden, um die Spannungseinbrüche zu mildern und zu stoppen. Dies wird eine stabile Stromversorgung garantieren, in Gebieten, die vom Vulkanausbruch auf La Palma betroffen sind. Einer hat eine Leistung von 9 Megawatt und der andere von 4 Megawatt. Die Komponenten werden am Wochenende eintreffen.
- Fortsetzung folgt