Wanderung in den größten Senkkrater der Erde

Senkkrater

In den Nationalpark Caldera de Taburiente von La Palma -

Die Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te auf La Pal­ma mit einem Durch­mes­ser von knapp 10 Kilo­me­ter, gilt als der größ­te Senk­kra­ter der Erde. Nur über das Bar­ran­co de las Angus­ti­as in Los Llanos auf der West­sei­te ist ein gefahr­lo­ser Zugang möglich.

Senkkrater

Kra­ter­grund mit Tief­ebe­ne der „Playa Taburiente“

SenkkraterVom aus­ge­schil­der­ten Park­platz im Bach­bett gibt es zwei Rou­ten. Mit einem gelän­de­gän­gi­gen Taxi in 45 Minu­ten nach Los Bre­ci­tos auf der lin­ken Anhö­he (ste­hen vor Ort ca. 15 €/Pers.) oder direkt zu Fuß durch das Bar­ran­co Rich­tung Dos Aqu­as.

Bei­des sind mach­ba­re Wan­de­run­gen. Los Bre­ci­tos – Playa Tabu­ri­en­te – Dos Aqua – Park­platz ca. 6,5 Stun­den. Wir wan­dern direkt zu Dos Aqua und neh­men den glei­chen Weg wie­der zurück (ca. 5 Stunden).

Zunächst geht es im aus­ge­trock­ne­ten Bach­bett zwi­schen den immer höher auf­stei­gen­den Bar­ran­co­wän­den rela­tiv locker Rich­tung Kes­sel. Über­all inter­es­san­te Lava­for­ma­tio­nen die eini­ges zur Ent­ste­hung des Senk­kra­ters erzäh­len. Schild­krö­ten- oder Kis­sen­la­va das auf La Pal­ma so nur hier zu fin­den ist. Eine Lava­form die unter Was­ser durch schnel­le Abküh­lung ent­stan­den ist.

Wie konnte Kissenlava im Senkkrater überhaupt entstehen?

Begon­nen hat­te alles vor rund 1,8 Mil­lio­nen Jah­ren. Aus 3500 Meter Mee­res­tie­fe erhob sich ein Unter­was­ser-Vul­kan der heu­te Gara­fia-Vul­kan genannt wird. Viel aus­ge­sto­ße­nes Mate­ri­al leg­te die Basis für das spä­te­re La Pal­ma. Die­se Seg­men­te wur­den nach oben beför­dert und sind das vor­ge­fun­de­ne Kis­sen­la­va.

Durch wei­te­re Erup­tio­nen wur­de der Urvul­kan vom Tabu­ri­en­te-Vul­kan über­deckt und erreich­te eine Höhe von mehr als 3000 Meter Höhe über dem Mee­res­spie­gel. Sein Basis Durch­mes­ser erreich­te rund 23 Kilo­me­ter. Von der neu auf­ge­stie­ge­nen Mag­ma mit einer ande­ren Mine­ra­li­en-Zusam­men­set­zung dürf­ten die schwar­zen Lava­ka­nä­le stammen.

SenkkraterNach einer Stun­de beginnt es mit etwas Kra­xe­lei. Der Bach oder bes­ser ein Rinn­sal kommt an die Ober­flä­che. Gro­ße Fels­bro­cken müs­sen über­wun­den oder umgan­gen wer­den. Par­al­lel exis­tiert an der Kra­ter­wand noch ein Wan­der­pfad der in der Regen­zeit, wenn das Bäch­lein zum rei­ßen­den Strom anschwillt, benutzt wer­den muss. Immer auf die Beschil­de­rung ach­ten. Das „X“ steht für kei­nen Durchgang.

Auf­fäl­lig ist die teil­wei­se grü­ne Ver­fär­bung am Ran­de des Was­ser­lauf. Reges Algen­wachs­tum lässt auf eine gute Dün­gung schlie­ßen. Lava ist reich an Mine­ra­li­en und Nähr­stof­fen. Durch Ero­si­on und Aus­schwem­mung wer­den die Par­ti­kel im Was­ser­strom trans­por­tiert und füh­ren zu einem üppi­gen Pflan­zen­wachs­tum. Auch im Mün­dungs­be­reich des Rio bei Puer­to Taza­cor­te pro­fi­tiert die Fische­rei von einem rei­chen Fisch­be­satz der auf die hohe Sät­ti­gung mit Mine­ral­stof­fen zurück­zu­füh­ren ist.

Senkkrater
Die Gefahr von Steinschlag und Erdrutsch immer im Auge behalten

SenkkraterEin jün­ge­rer Fels­sturz zeigt, wie porös und ein­sturz­ge­fähr­det die Kra­ter­wän­de sind. Ero­si­on nach Regen oder Sturm (Frost gibt es nicht) kön­nen gan­ze Lava­flan­ken zum abrut­schen bringen.

Das ist auch der Grund war­um wir heu­te die Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te haben. Die Cal­de­ra ist kein Vul­kan­kra­ter, son­dern ein Ero­si­ons- oder Senk­kra­ter. Vor 1,2 Mil­lio­nen Jah­ren kol­la­bier­te der Vul­kan­ke­gel und hin­ter­ließ ein aus­ge­dehn­tes Trüm­mer­feld in süd­west­li­che Rich­tung. Ein rie­si­ger Berg­rutsch der sich über das heu­ti­ge Los Llanos und Taza­cor­te in den Atlan­tik ergoss.

Sonar­mes­sun­gen erga­ben eine Trüm­mer­wüs­te auf dem Mee­res­grund von 2000 km² mit einer Aus­deh­nung nach Wes­ten von 80 km und einem geschätz­ten Schütt­vo­lu­men von 650 km³. Mehr als genug um einen rie­si­gen Tsu­na­mi aus­zu­lö­sen. Die Über­le­gun­gen des eng­li­schen Geo­lo­gen Dr. Simon Day zu einem erneu­ten Berg­rutsch im süd­li­chen West­teil der Insel, haben also auch einen his­to­ri­schen Vor­gän­ger und sind nicht nur „aus der Luft gegriffen“.

SenkkraterEs gibt viel zu ent­de­cken. Die Wan­de­rung in den Senk­kra­ter Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te ist kein „Spa­zier­gang“. Mit etwas Kon­di­ti­on, Freu­de am Kra­xeln und wich­tig …nur mit Wan­der­schu­hen, aber ein erleb­nis­rei­cher Ausflug.

End­punkt der Wan­de­rung ist der Zusam­men­fluss des Rio Tabu­ri­en­te mit dem Rio Almen­dro Arma­go am Was­ser­werk Dos Aqu­as. Sie­he auch mei­nen letz­ten Bei­trag vom 16.09.2018.

Wer noch Lust und Kraft hat, geht wei­ter zu der 30 Minu­ten ent­fern­ten Cas­ca­da de Colo­res.

 

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