In den Schluchten der Caldera La Palma

Caldera de Taburiente

Vorstoß durch das Barranco Rio Taburiente -

Caldera La PalmaIn der Cal­de­ra La Pal­ma de Tabu­ri­en­te lässt es sich schön wandern.

Der 9,9 Kilo­me­ter brei­te und bis zu 1500 Meter tie­fe Senk­kra­ter liegt im nörd­li­chen Insel­teil und ist seit 1954 Natio­nal­park. Nach 2,5 Stun­den Fuß­marsch errei­chen wir, durch den ein­zi­gen Zugang über das Bar­ran­co de las Angus­ti­as (Schlucht der Todes­ängs­te), unse­ren Aus­gangs­punkt Dos Aqu­as. Der Zusam­men­fluss des Rio Tabu­ri­en­te und des Rio Almen­dro Arma­go an den hier begin­nen­den Kanä­len des Wasserwerks.

Wei­ter soll­te es heu­te nicht über die übli­che Wan­der­rou­te und dem ocker­gel­ben Rivan­ce­ro zur Cas­ca­da de Colo­res oder zur Playa de Tabu­ri­en­te (Zona de Acam­pa­da) gehen. Aus­ge­sucht hat­te ich die schwie­ri­ge Pas­sa­ge durch die enge Schlucht des Rio Tabu­ri­en­te. Kein Wan­der­weg und nur bei mini­ma­lem Was­ser­stand mit viel Kra­xe­lei über­haupt mög­lich. Vor 15 Jah­ren von mir fluss­ab­wärts von der Playa Tabu­ri­en­te das letz­te Mal erfolg­reich began­gen (Goog­le Map). Ein gefähr­li­ches Bar­ran­co in dem schon eini­ge Wan­de­rer ver­un­glückt sind.

Immer dem Bachlauf folgen …

Caldera de Taburiente

Beglei­tet von mei­nem klet­ter­freu­di­gen Sohn wur­de direkt bei Son­nen­auf­gang gegen 8.00 Uhr gestar­tet. Bis zum Son­nen­un­ter­gang um ca. 20.30 Uhr hat­ten wir unse­re Zeit­vor­ga­be begrenzt. Bei Dun­kel­heit ist ein Wei­ter­wan­dern in der Cal­de­ra La Pal­ma de Tabu­ri­en­te unmög­lich und wür­de eine Über­nach­tung an Ort und Stel­le erzwin­gen. Dar­auf hat­ten wir aber kei­nen Bock, da die Näch­te auch im Som­mer hier sehr kalt wer­den können.

Das Mit­schlep­pen eines sper­ri­gen Schlaf­sack usw. hät­te auch die Mobi­li­tät beim Klet­tern ein­ge­schränkt. Nur etwas Pro­vi­ant und über­le­bens­not­wen­di­ge Uten­si­li­en kamen in den Rucksack.

Caldera La Palma

Ein­gangs in den Bar­ran­co schien noch alles leicht zu sein. Schma­le Kies­strei­fen an den Rän­dern mach­te trotz mehr­fach erfor­der­li­cher Bach­über­que­rung ein Fort­kom­men pro­blem­los mög­lich. Mich wun­der­te aber schon hier wie viel Was­ser der Rio Tabu­ri­en­te Anfang Sep­tem­ber noch führt. Seit Mona­ten gab es kei­nen star­ken Regen mehr. Wenn Was­ser­tief­stand, dann doch jetzt im Spätsommer!

Die Caldera La Palma de Taburiente lässt sich nicht einfach erwandern

Caldera La PalmaDer Rio Tabu­ri­en­te ist übri­gens der ein­zi­ge Bach der Kana­ren der das gan­ze Jahr Was­ser führt. Meist zu die­ser Jah­res­zeit ein klei­nes Rinn­sal. Im Jah­re 2018 schei­nen aber die Quel­len noch nicht erschöpft zu sein.

In die­sem alten Vul­kan­kra­ter hat sich in den ver­gan­ge­nen 1,8 Mio. Jah­ren ein eige­nes Leben mit vie­len ende­mi­schen Pflan­zen ent­wi­ckelt. Auch das Kli­ma und das eige­ne Kra­ter­wet­ter ist nicht zu unter­schät­zen. Vie­le Schluch­ten, Berg­rü­cken oder Fels­na­deln beher­ber­gen den Kra­ter­bo­den. Alles ist recht unübersichtlich.

Schnell wur­de nach dem Bar­ran­co Ein­stieg die Schlucht schma­ler und die Begren­zungs­fel­sen höher. Nur durch Klet­tern über die acht bis zehn Meter hohen Sei­ten­wän­de konn­ten vie­le Pas­sa­gen gemeis­tert werden.

Das geht aber auf Kos­ten der Kraft. Irgend­wann war es uns egal, ob die Füs­se nass wer­den. Direkt im Bach­bett ging es im knie­tie­fen Was­ser wei­ter. Erst als Was­ser­fäl­le den Weg ver­sperr­ten, muss­te wie­der die anstren­gen­de Kra­xe­lei in den fast senk­rech­ten und vom Was­ser aus­ge­wa­sche­nen Wän­den auf­ge­nom­men werden.

Vor­bei an Kas­ka­den und bis zu zwei Meter tie­fen Was­ser­lö­chern zog sich in engen Kur­ven der Rio Tabu­ri­en­te dahin. Unzäh­li­ge Win­dun­gen, Strom­schnel­len und das Rau­schen und Grol­len der Was­ser­mas­sen beklei­de­te uns für die nächs­ten Stunden.

Caldera La Palma

Auch gro­ße Mur­meln muss­ten aus dem Weg geräumt wer­den. Ein beein­dru­cken­des Bar­ran­co auch wenn die Lauf­leis­tung nur ca. 500 Meter in der Stun­de betrug. Selbst die Brot­zeit muss­te aus­fal­len, da die Zeit und die her­ein­bre­chen­de Nacht im Nacken sass.  Wie weit es noch bis zum ange­streb­ten Ziel der Playa Tabu­ri­en­te sein wird, konn­te nicht ein­ge­schätzt wer­den. Für die­se Stre­cke gibt es kein Kar­ten­ma­te­ri­al und ein Aus­guck auf einem über­ra­gen­den Fel­sen eröff­ne­te auch nur die nächs­ten 100 Meter an Sicht.

Caldera La PalmaBis zum 6. Was­ser­fall schaff­ten wir es mit eini­gen Schram­men und Bles­su­ren und zwei unfrei­wil­li­gen Voll­bä­dern. Kurz vor 17.00 Uhr wur­de die Exkur­si­on dann abge­bro­chen und der Rück­marsch ein­ge­lei­tet. Rela­tiv schnell – wir kann­ten inzwi­schen den gang­ba­ren Pfad – ging es zurück. Um 21.00 Uhr ver­lie­ßen wir erschöpft und müde den Bar­ran­co de las Angustias.

13 Stun­den am Stück ohne gro­ße Pau­sen waren wir nun unter­wegs gewe­sen. Die geplan­te Wan­der­stre­cke war also an einem Tag unter die­sen Bedin­gun­gen nicht zu schaffen.

In mei­nen 20 Insel­jah­ren habe ich schon man­che schwe­re und unbe­kann­te Bar­ran­cos erwan­dert. Der Rio de Tabu­ri­en­te ist aber ein Ham­mer für sich. Bit­te nicht nach­ma­chen. Die Stre­cke ist gefähr­lich und extrem Stein­schlag gefähr­det. Es gibt ande­re schö­ne und gut begeh­ba­re Wan­der­we­ge in der Cal­de­ra de Tabu­ri­en­te. In einem der nächs­ten Bei­trä­ge wer­de ich eine emp­feh­lens­wer­te (leich­te) Tour vorstellen.

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