Der Bajada Höhepunkt hat begonnen.
Das Wochenende auf La Palma stand ganz im Zeichen der Bajada 2015. Der eigentlich christliche Höhepunkt die Bajada de la Virgen de las Nieves – „Herabkunft der Jungfrau“ vollzieht sich in zwei Akten.
Am Samstagabend die Prozession mit der Schutzheiligen von der Wallfahrtskirche Real Santuario de Nuestra Señora de las Nieves, in die rund 5 Kilometer entfernt und tiefer liegende Hauptstadt Santa Cruz de La Palma (daher Herabkunft/Bajada).
Die Jungfrau vom Schnee (Virgen de las Nieves) ist eine Terrakottafigur aus dem 14. Jahrhundert und hat verschiedene Kleidungsstücke, die in Intervallen gewechselt werden. In einer Sänfte wird die 52 cm große Las Nieves – dieses Mal in einem roten Kleid – von ihrer Wallfahrtskirche zunächst zum Stadteingang von Santa Cruz getragen. Ein rotes Kleid lässt nach Aussagen von Kennern auf Not und Trauer schließen. Ob es im Zusammenhang mit dem Attentat vom Vortag in der Hauptstadt steht oder auf die Zukunft schließen lässt, war nicht zu erfahren.
Tausende von Menschen folgten unter Glockenläuten und Trommelschlägen der Bajada. Wie ein goldener Stern erhebt sich auf der Aufnahme der Kronenaufbau der Sänfte über die Orangenhaine. Die vielen Gläubigen sind unter dem Blätterdach verdeckt.
Über Stunden zieht sich ein Lindwurm an Menschen über enge Straßen, Gassen und Caminos hinab zur Hauptstadt. Erst mit Einbruch der Nacht wurde die Zwischenstation am Castillo de la Virgen erreicht.
„Genau gegenüber dem Columbus-Schiff , auf einem kleinen Hügel (nördlich), liegt das Castillo de la Virgen oder Castell de la Encarnacion. Ausstaffiert mit 21 Kanonen hatte es nie eine Schutzfunktion. Es wurde 1820 von dem Kaufmann Jose Gabriel nur für den Empfang der Virgen de las Nieves erbaut“ (Auszug aus meinem Buch: La Palma Rätselhafte Insel).
Hier nächtigt in der nahen Kirche La Encarnación die Schutzheilige, bevor am Sonntagvormittag die Fortsetzung der Bajada mit dem Diálogo entre el Castillo y la Nave, der Dialog zwischen der Festung (Castillo) und dem Columbus-Schiff, stattfindet. Nach einem genau festgelegten Ritual erfolgt die Begrüßung mit Böllerschüssen und die Prozession betritt feierlich die Stadt.
Endstation ist dann die Kirche El Salvador an der Plaza de España, wo die Virgen de las Nieves bis zum Ende der Feierlichkeiten Anfang August auch verbleibt.
Alles spielt sich um Santa Cruz auf der Ostseite ab. Die Hotels, Appartements, Ferienhäuser und auch so mancher Ziegenstall ist ausgebucht. Sonderflüge und zusätzliche Fähren bringen Scharen von Menschen auf die Insel.
Selbst als „Einheimischer“ betrachtet man das rege Treiben und die vielen Menschen aus allen Himmelsrichtungen nur mit Erstaunen. Alle wollen aber dabei sein – schließlich gibt es die nächste Bajada erst wieder im Jahre 2020.
infoisla meldete, dass sie rot trüge, ob der trauer