Rückblick: Zwei Jahre nach dem Vulkanausbruch auf La Palma

Vulkanausbruch - Rückblick

Ein Video Rückblick auf das dramatische Ereignis und den Wiederaufbau -

Zwei Jah­re Rück­blick sind ver­gan­gen seit dem ver­hee­ren­den Vul­kan­aus­bruch auf der spa­ni­schen Insel La Pal­ma. Die Ereig­nis­se von damals sind noch immer in den Köp­fen der Men­schen prä­sent und haben tie­fe Spu­ren hinterlassen.

Am Sonn­tag, dem 19. Sep­tem­ber 2021 um 15.12 Uhr begann der Vul­kan auf der Cumbre Vie­ja auf La Pal­ma plötz­lich aus­zu­bre­chen. Eine gewal­ti­ge Erup­ti­on schleu­der­te Lava, Asche und Gesteins­bro­cken in die Luft und ver­wan­del­te die Land­schaft in eine apo­ka­lyp­ti­sche Sze­ne­rie. Die Bewoh­ner der Insel waren gezwun­gen, ihre Häu­ser zu ver­las­sen und sich in Sicher­heit zu bringen.

Knapp 2.000 Häu­ser wur­den unter den Lava­mas­sen begra­ben und Mate­ri­al­vo­lu­men mit mehr als 215 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Lava und geschätz­ten wei­te­ren 50 Mil­lio­nen Kubik­me­tern Tephra (Lapil­li und Asche) aus­ge­wor­fen. Dass ein Vul­kan die­ser Grö­ßen­ord­nung fast 1.300 Hekt­ar frucht­ba­ren Boden mit bis zu 60 Meter hoher Lava ver­schlingt und wei­ter eini­ge Tau­send Hekt­ar mit Aschen­ber­gen beschä­digt, die sich in Höhen­la­gen meter­hoch erhe­ben … gilt als „dra­ma­ti­sche Szene“.

Die Zahl der Eva­ku­ier­ten betrug knapp 7.000 Per­so­nen, davon 400 Tou­ris­ten, die nach Tene­rif­fa umge­lei­tet wur­den. Fast 6.000 Ein­woh­ner sind in den Häu­sern von Fami­li­en und Freun­den unter­ge­kom­men. Der Rest im Prin­cess Hotel in Fuen­ca­li­en­te und wei­te­ren Pen­sio­nen. 9 Per­so­nen mit ein­ge­schränk­ter Mobi­li­tät wur­den in der Kaser­ne von Bre­na Baja betreut.

Die Bil­der von damals gin­gen um die Welt. Glü­hen­de Lava, die sich unauf­halt­sam ihren Weg durch die Dör­fer bahn­te, die zer­stör­ten Häu­ser und Stra­ßen, die ver­zwei­fel­ten Men­schen, die alles ver­lo­ren hat­ten – es war ein Anblick, der nie­man­den kaltließ.

Die Spuren werden immer sichtbar sein

Doch trotz der Zer­stö­rung und des Leids, das der Vul­kan­aus­bruch mit sich brach­te, hat sich La Pal­ma in den letz­ten zwei Jah­ren erstaun­lich gut erholt. Die Hoff­nung stirbt zuletzt. Die Bewoh­ner haben mit viel Ein­satz und Zusam­men­halt einen Teil ihrer Insel wie­der­auf­ge­baut. Eini­ge Häu­ser wur­den wie­der auf­ge­baut, die Stra­ßen repa­riert und die Infra­struk­tur wie­der­her­ge­stellt. Die Poli­tik sprüht vor Ener­gie und setzt dabei auch Ver­spre­chen und Hoff­nun­gen in Umlauf, die sich auf die Schnel­le so nicht umset­zen lassen.

Auch die Natur hat sich erstaun­lich schnell erholt. Die Lava­strö­me haben neue Lebens­räu­me geschaf­fen und die Flo­ra und Fau­na auf der Insel berei­chert. Die Vul­kan­asche macht den Boden in eini­ger Zeit fruchtbar.

Der Vul­kan­aus­bruch auf La Pal­ma hat gezeigt, wie zer­brech­lich unse­re Exis­tenz sein kann und wie schnell sich alles ändern kann. Doch er hat auch gezeigt, dass wir als Men­schen in der Lage sind, uns wie­der auf­zu­rap­peln und stär­ker als zuvor aus sol­chen Kata­stro­phen hervorzugehen.

Die Bewoh­ner sind stolz auf ihre Insel und auf das, was sie gemein­sam erreicht haben. Sie haben gezeigt, dass sie nicht nur den Natur­ge­wal­ten trot­zen kön­nen, son­dern auch den Mut und die Ent­schlos­sen­heit haben, sich von sol­chen Rück­schlä­gen nicht unter­krie­gen zu lassen.

La Pal­ma ist ein Bei­spiel dafür, wie aus der Asche etwas Neu­es ent­ste­hen kann. Sie ist ein Sym­bol für den mensch­li­chen Über­le­bens­wil­len und die Fähig­keit, aus schwie­ri­gen Situa­tio­nen gestärkt hervorzugehen.

Zwei Jah­re nach dem Vul­kan­aus­bruch auf La Pal­ma kön­nen wir auf eine Insel bli­cken, die lang­sam ihre Wun­den heilt.

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Bollas de Almendras

Bollas de Almendras

Köst­li­che Tra­di­ti­on: Bol­las de Almen­dras aus La Pal­ma – Bol­las de Almen­dras y Pasas sind eine köst­li­che Spe­zia­li­tät von der kana­ri­schen Insel La Pal­ma, die Lieb­ha­ber von süßen Lecke­rei­en begeis­tert. Die­se klei­nen Man­del­ku­geln sind ein tra­di­tio­nel­les Gebäck, das […]

5 Kommentare zu "Rückblick: Zwei Jahre nach dem Vulkanausbruch auf La Palma"

  1. Hal­lo Ingeborg,

    da stim­me ich Ihnen voll zu. Das ken­nen Sie ja auch aus mei­nen Bei­trä­gen. Zum Glück ist vie­les nur Pla­nung und ver­schwin­det wie­der in den Schubladen.
    Wenn das Geld und die Sub­ven­tio­nen aus­ge­hen, wird es auch wie­der ruhi­ger. 79 Vul­kan eva­ku­ier­te leben immer noch im Prin­cess Hotel. Hät­te man hier lie­ber ein paar Wohn­blocks oder Häu­ser für die­se Men­schen gebaut.
    MfG Manfred

    • Hal­lo Herr Bet­z­wie­ser, ja, zum Glück ist so man­ches nur Pla­nung und wird nicht umge­setzt. Aber am Bei­spiel Stra­ßen­bau Tija­ra­fe – Gara­fia sieht man lei­der, dass es nicht bei der Pla­nung geblie­ben ist. Soll­te das Geld aus­ge­hen – die Zer­stö­rung bleibt und wird / kann nicht rück­gän­gig gemacht werden.

  2. Hal­lo Herr Bet­z­wie­ser, ich bin gera­de in La Palma.
    Auf der einen Sei­te ist es rich­tig, dass sich La Pal­ma in den letz­ten zwei Jah­ren recht gut von dem Vul­kan­aus­bruch erholt hat (Aus­nah­me die beson­de­re Situa­ti­on in Puer­to Naos). Dafür ist jetzt der Nor­den durch das Feu­er gra­vie­rend geschä­digt, sehr vie­le Wein­ber­ge ver­brannt, das Wein­gut Tend­al auch.)
    Was mir auf­fällt: War­um sind Restau­rants wie Bode­ga Taman­ca, Grill Seca­de­ro oder die neu gestal­te­te Bar in Jeday (um nur eini­ge zu nen­nen) noch immer geschlos­sen? Haben die Inha­ber kein Inter­es­se an einer Öffnung?
    Stra­ßen­re­pa­ra­tu­ren wur­den vor­ge­nom­men, ja. Das war not­wen­dig. Ob die Küs­ten­stra­ße so „umfang­reich“ hät­te wer­den müs­sen, wohl nicht. Kreis­ver­keh­re an jeder mög­li­chen und unmög­li­chen Stel­le (z. B. Taza­cor­te). Aber was soll der Bau­boom der „Auto­bahn“, die jetzt ab Tija­ra­fe nach Gara­fia umge­setzt wird? Es sol­len drei Brü­cken über die Bar­ran­cos von Los Gome­ros, El Jesús und El Jor­a­do und ein Tun­nel gebaut wer­den. Bau­zeit wohl vier Jah­re. Damit zer­stört man aus mei­ner Sicht den land­schaft­lich beson­ders schö­nen Nor­den und die Zeit­er­spar­nis ist minimal.
    Auch der Bau von gro­ßen Hotel­kom­ple­xen ist für mich unver­ständ­lich: Golf­res­sort und Luxus­ho­tel in Puer­to de Taza­cor­te zum Bei­spiel. La Pal­ma hat so viel zu bie­ten, muss auch La Pal­ma so „tou­ris­tisch“ wie die Nach­bar­inseln wer­den und damit ihre Beson­der­heit verlieren?
    Vie­le Grü­ße Ingeborg

  3. Der Fach­be­griff für noch nicht ver­fes­tig­te vul­ka­ni­sche Locker­mas­sen ist Tephra. Tetra heißt grie­chisch „vier“.

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*