Erstes digitales Modell der Tajogait-Eruption

Lavastrom - digitales Modell

Hochauflösendes digitales Modell der Vulkan-Eruption veröffentlicht -

Im Fach­jour­nal „Sci­en­ti­fic Data“ der Natu­re Group erschien erst­mals ein digi­ta­les Modell der Tajo­gait (Cabeza)-Eruption. For­scher der ital. Isti­tu­to Nazio­na­le di Geo­fi­si­ca e Vul­ca­no­lo­gia, Isti­tu­to Nazio­na­le di Geo­fi­si­ca e Vul­ca­no­lo­gia (INGV) und die kana­ri­sche INVOLCAN und ITER haben ihr Werk präsentiert.

Der Tajo­gai­te-Vul­kan­aus­bruch hat­te enor­me Aus­wir­kun­gen auf die Mor­pho­lo­gie und das Öko­sys­tem der Insel, und die Erstel­lung die­ses digi­ta­len Modells wird auch für den Wie­der­auf­bau­pro­zess des Gebiets nütz­lich sein.

Die Daten wur­den aus pho­to­gram­me­tri­schen Luft­auf­nah­men gewon­nen, die mit Droh­nen wäh­rend der Erup­ti­on und am Ende durch die „Struc­tu­re from Motion“-Techniken durch­ge­führt wur­den. Das INGV-For­scher­team, eben­falls spe­zia­li­siert auf Film­auf­nah­men in vul­ka­ni­schen Risi­ko­ge­bie­ten, arbei­te­te von Beginn des Aus­bruchs an im Bereich der inter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Zusam­men­ar­beit in Abstim­mung mit den INVOLCAN-Kollegen.

Ric­car­do Civico, INGV-For­scher und Erst­au­tor der Stu­die, erklärt: „Mehr als 200 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Abla­ge­run­gen, die haupt­säch­lich aus Lava bestehen, haben im west­li­chen Teil der Insel tief­grei­fen­de mor­pho­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen ver­ur­sacht, die sowohl die natür­li­che als auch die mensch­li­che Umwelt beein­träch­ti­gen. Auf einer Flä­che von meh­re­ren zehn Qua­drat­ki­lo­me­tern, wie das in die­ser Ver­öf­fent­li­chung vor­ge­stell­te digi­ta­le Modell belegt“.

Grafik

Die durch den Aus­bruch ent­stan­de­ne Lava, die an eini­gen Stel­len 60 Meter dick ist, zer­stör­te mehr als 1.600 Gebäu­de, mehr als 200 Hekt­ar Bana­nen­plan­ta­gen, neben dem Tou­ris­mus die wich­tigs­te wirt­schaft­li­che Res­sour­ce der Insel, sowie stra­te­gi­sche Infra­struk­tu­ren wie Stra­ßen, Strom­lei­tun­gen, Aquä­duk­te und ver­än­der­te nach dem Errei­chen des Mee­res die Küstenlinie.

Droh­nen sind nach wie vor das ent­schei­den­de Instru­men­te zur siche­ren Erken­nung von Gebie­ten, die von Natur­phä­no­me­nen betrof­fen sind, die auf ande­re Wei­se nicht erreicht wer­den kön­nen, ins­be­son­de­re wäh­rend ein Vulkanausbruchs.

„Bei den mehr als 800 km Über­flü­gen unse­rer Droh­nen wur­den mehr als 12.000 hoch­auf­lö­sen­de und geo­re­fe­ren­zier­te Luft­bil­der gesam­melt, die es uns ermög­lich­ten, eine detail­lier­te Kar­te des Lava­fel­des und des bereits ent­stan­de­nen neu­en Vul­kan­ge­bäu­des zu erstel­len wäh­rend des Aus­bruchs. Das Gesamt­vo­lu­men und die Emis­si­ons­ra­te der vom Vul­kan zwi­schen Sep­tem­ber und Dezem­ber 2021 aus­ge­sto­ße­nen Vul­kan­pro­duk­te konn­ten berech­net wer­den. In den ers­ten Tagen des Aus­bruchs wur­de ein Durch­schnitts­wert von etwa 60 Kubik­me­tern pro Sekun­de gemes­sen“. Hier der Text der Natu­re Ver­öf­fent­li­chung.

Die Direk­to­rin des Natio­nal Geo­gra­phic Insti­tu­te (IGN), Car­men López, hat an die­sem Don­ners­tag die „anoma­le“ Geschwin­dig­keit der Abfol­ge seis­mi­scher Bewe­gun­gen unter­stri­chen, die vor dem Aus­bruch statt­fan­den und die den Vul­kan La Pal­ma so kata­stro­phal gemacht haben. „Was in den drei Mona­ten vor dem Aus­bruch vor der Insel El Hier­ro pas­siert ist, ist auf La Pal­ma in nur 24 Stun­den ent­stan­den“, beton­te sie.

Ganz kann ich der Aus­sa­ge von Car­men López nicht fol­gen. Es war bereits 5 Tage vor der Erup­ti­on anhand der vor­lie­gen­den Daten abseh­bar, dass unmit­tel­bar ein Vul­kan­aus­bruch bevor­steht. Nur der genaue Erup­ti­ons­punkt konn­te bis auf 8 Kilo­me­ter in Nord – Süd­rich­tung nicht genau bestimmt werden.

14.00 Uhr – Das Cabil­do öff­net die Lava­stra­ße La Lagu­na – Las Nori­as ab Mon­tag, den 1. August 2022  zwi­schen 06:30 und 22:00 Uhr für den Ver­kehr in bei­de Rich­tun­gen für alle Arten von Fahr­zeu­gen.  Es gilt ein Ver­bot, ent­lang der Stra­ßen­tras­se anzu­hal­ten. Es wird eine Geschwin­dig­keits­be­gren­zung von 20 km/h ein­ge­führt und die Stra­ße wird per­ma­nent überwacht.

Sonntag, der 31. Juli 2022

9.00 Uhr - 287.488 Aus­län­der leben auf den Kana­ri­schen Inseln: Die ita­lie­ni­sche Gemein­de ist auf dem Vor­marsch. Die Inseln haben seit 2012 – 23.353 Aus­län­der ver­lo­ren. Vor zehn Jah­ren waren die Deut­schen die größ­te aus­län­di­sche Bevölkerungsgruppe.

 

14.50 Uhr - Die Regie­rung der Kana­ri­schen Inseln erklärt durch die Gene­ral­di­rek­ti­on für Sicher­heit und Not­fäl­le die Alarm­si­tua­ti­on auf­grund der Gefahr von Wald­brän­den auf El Hier­ro, La Pal­ma, La Gome­ra, Tene­rif­fa und Gran Cana­ria für Mon­tag, den 1. August – 12.00 Uhr.

Die­se Ent­schei­dung wird unter Berück­sich­ti­gung der ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen und in Anwen­dung des Son­der­plans für Kata­stro­phen­schutz und Not­fall­maß­nah­men bei Wald­brän­den der Auto­no­men Gemein­schaft der Kana­ri­schen Inseln (INFOCA) getroffen.

Montag, der 1. August 2022

8.50 Uhr - In den ers­ten sie­ben Mona­ten des Jah­res 2022 kamen auf den Kana­ri­schen Inseln ins­ge­samt 35 Men­schen durch Ertrin­ken ums Leben, acht mehr als im glei­chen Zeit­raum des Jah­res 2021 (27) und 13 mehr als im Janu­ar-Juli 2020 (22).

Bis Juli waren 67 % der iden­ti­fi­zier­ten Ver­stor­be­nen Aus­län­der mit bis zu 8 ver­schie­de­nen Natio­na­li­tä­ten: Polen (2), Deutsch­land (1), Ver­ei­nig­tes König­reich (1), Hol­land (1), Nor­we­gen (1), Irland (1), Por­tu­gal (1), Saha­ra (1) und Aus­län­der (4). Nach Inseln ver­zeich­ne­te Tene­rif­fa 9 Todes­fäl­le durch Ertrin­ken; Gran Cana­ria (8), Fuer­te­ven­tura (7), Lan­za­ro­te (6); La Gome­ra, (3); El Hier­ro und La Pal­ma (je 1); La Gra­cio­sa ver­zeich­ne­te kei­ne Todesfälle.

12.20 Uhr – Der „gro­ße Schritt“ in Rich­tung Nor­ma­li­tät: die Stra­ße zwi­schen La Lagu­na-Las Nori­as in zwei Rich­tun­gen wur­de heu­te durch­ge­hend und ohne Ein­schrän­kun­gen für alle Fahr­zeug­ty­pen zwi­schen 6:30 Uhr und 22:00 Uhr geöffnet.

  • Fort­set­zung folgt

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