Feuersbrunst und Waldbrände können jederzeit kommen -
Die Feuersbrunst vor knapp einem Jahr im bewohnten Bereich von El Paso und Los Llanos ist bei vielen schon aus dem Gedächtnis verschwunden. Am 17. August 2021 gegen 12.00 Uhr begann einer der verheerendsten Brände auf La Palma.
Ausgehend vom oberen Ortsrand in El Paso fraßen sich die Flammen rasend schnell in das untere Aridanetal von Los Llanos voran. Diesmal war es kein Waldbrand, sondern ein Flächenfeuer, das vor den bewohnten südlichen Randbereichen der Städte keinen Halt machte. Hunderte von Bewohnern wurden evakuiert.
Viele Gebäude, Schuppen und leerstehenden Fincas sind abgebrannt. Wie ein Feuersturm fegte das Flammenmeer über unzählige Bananenplantagen und vernichtete innerhalb von Minuten ganze Areale (nachzulesen „Der Albtraum im Aridane Tal“)
Übertrumpft wurde die Feuersbrunst nur einen Monat später vom Vulkanausbruch des Cabeza der noch viel mehr Leid und Schaden über das Aridanetal brachte.
In diesem Jahr hatten wir bisher Glück mit Feuer und Waldbränden. Gestern gab es einen kleinen Flächen- und Wohnhausbrand in Los Llanos, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Die trockenen und heißen Monate August und September stehen allerdings noch bevor. Nur ein Calima mit heißen Stürmen und ein Funke genügt, um wieder auf La Palma ein Inferno auszulösen.
Die Corona-Pandemie scheint auch vergessen zu sein
Das Gesundheitsministerium der Kanaren berichtet von 21 Todesfällen und 926 Fällen von Covid-19 bei Menschen über 60 Jahren in den letzten vier Tagen auf den Inseln.
Das Ministerium erklärt, dass seit der letzten Datenaktualisierung am vergangenen Freitag 926 neue positive COVID-19-Erkrankungen auf dem Archipel bei Personen über 60 Jahren registriert wurden.
Auf diese Weise beläuft sich die kumulierte Zahl der Coronavirus-Fälle in dieser Gruppe auf 91.282 Personen auf den Kanarischen Inseln. Somit liegt die kumulative Inzidenz für diese Altersgruppe bei 14 Tagen bei 1.108,19 Fällen pro 100.000 Einwohner und bei 7 Tagen bei 452,64. Seit dem letzten 8. Juli wurde ein anhaltender Rückgang der kumulativen Inzidenz nach 7 Tagen beobachtet, als wir 913 Fälle pro 100.000 Einwohner erreichten.
Derzeit werden im Archipel 460 Personen mit Coronavirus in Hospitals aufgenommen, davon 27 auf der Intensivstation und der Rest von 433 Erkrankten auf der Station. Von den 21 Todesfälle, gab es vierzehn auf Teneriffa, sechs auf Gran Canaria und einer auf El Hierro. Alle Personen im Alter zwischen 56 und 96 Jahren hatten frühere Pathologien und wurden bereits stationär im Krankenhaus versorgt.
Diese Zahlen verwundern. Die Statistik gibt nur einen Teil der über 60-Jährigen wieder. Die Gesamtzahl der Infizierten dürfte wesentlich höher liegen. Trotzdem wurden fast alle Schutzmaßnahmen aufgehoben. Vor zwei Jahren gab es in der ganzen Corona-Euphorie Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Impfungen und es herrschte Weltuntergangsstimmung. Jetzt wird es wie ein Grippevirus behandelt. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel? Die Todesfälle durch Corona waren noch nie höher als heute.
15.30 Uhr – Die Hexen werden den Berg von La Breña am Wochenende mit Geheimnissen und Zauber füllen. Nach den gemeinsamen Patronatsfesten von Santiago Apóstol und Santa Ana kehren die Feierlichkeiten von La Montaña unverzüglich nach Breña Baja zurück, die an diesem Wochenende zwischen dem 29. und 31. Juli im Erholungsgebiet von La Montaña de La Brena stattfinden
Donnerstag, der 28. Juli 2022
9.20 Uhr - Die Arbeitslosigkeit auf den Kanarischen Inseln ist zwischen April und Juni 2022 um 29.600 Personen auf 205.000 Arbeitslose zurückgegangen, sodass sie gegenüber dem Vorquartal um 12,60 Prozent gesunken ist.
9.35 Uhr – Mehr als tausend Menschen fordern ein neues Zuhause. Das Wohnungsproblem der vom Vulkan betroffenen Menschen ist ohne Zweifel eines der schwerwiegendsten Probleme, die diese Naturkatastrophe auf der wunderschönen Insel hinterlassen hat. Viele davon leben immer noch in Hotels. Foto: Notunterkünfte in Los Llanos
17.30 Uhr – Die Kanarischen Inseln streben danach, das Hauptquartier des Nationalen Zentrums für Vulkanologie zu beherbergen, und werden ihre Kandidatur als Hauptquartier der spanischen Weltraumbehörde vorlegen
Freitag, der 29. Juli 2022
8.45 Uhr – Involcan: Wir führen weiterhin CO2-Konzentrationsmessungen an mehreren Stellen in der Stadt Puerto Naos durch. Ausgestattet mit autonomen Atemgeräten erreichen wir die gefährlichsten Orte. Die Konzentrationen haben zum Zeitpunkt der Messarbeiten maximal 30 % CO2 erreicht.
Continuamos realizando medidas de concentración de CO2 en múltiples puntos de la localidad de Puerto Naos. Equipados con Equipos de Respiración Autónoma accedemos a los lugares más peligrosos. Las concentraciones han alcanzado un máximo del 30% de CO2 en el punto la filmación. pic.twitter.com/QeOVeGIRDf
— INVOLCAN (@involcan) July 28, 2022
- Fortsetzung folgt
Hallo Manfred,
von mir noch ein Kommentar zum August-Feuer: alle Häuser, die ich als Gutachter besichtigt habe, fingen Feuer von oben durch das Dach und nicht etwa seitlich durch Türen und Fenster. Dies, weil verantwortungslose und/oder unwissende Architekten/aparejadores/Bauunternehmer/Selberbauer Baumaterial im Dachbereich verwendet haben, das zur zweitschlechtesten von 6 Brandschutzklassen gehört, Klasse E (normal entflammbar, hinnehmbarer Beitrag zur Brandlast) – hier die Fakten: https://www.feuertrutz.de/brandschutzklassen-nach-din-4102-und-en-13501–1‑26072017
Nach Zeugenaussagen haben alle Dächer innerhalb von ca. 10 Minuten Feuer gefangen – nach Aussagen der Feuerwehr El Paso gehen solche Flächenbrände wie der hier betrachtete mangels Brennmaterial typischer Weise nach 30 Minuten von selbst wieder aus.
Verantwortungsbewußt wäre daher der Gebrauch von Baumaterial der Klasse B (schwer entflammbar, sehr begrenzter Beitrag zum Brand), welches einer Flamme bzw. Hitze von außen mehr als 30 Minuten standhält.
Dieses Baumaterial gibt es, sowohl als Unterspannbahn, als auch als Dichtungsmasse, Wärme-/Kälteisolierung und Brandschutzfarbe für die Oberseite der Holzkonstruktion Balken + Brettchen.
Es war mit dem Pasenser Bürgermeister Sergio eine Vortragsreihe zum Thema in der Casa de Cultura geplant – dann kam der Vulkan Cabeza de Tajogaite.
Besonders witzig für die Ferreterías und sonstigen Lieferanten, die nach dem Brand das Ayuntamiento mit Reparaturmaterial beliefert haben: die Rechnungen sind bis heute nicht bezahlt. Warum? Weil die Rechnungen, die zum Thema „Incendio de El Paso“ gehören, nicht vom Ayuntamiento, sondern vom Cabildo bezahlt werden und denen fehlt der „Haushalt“. So bedankt man sich bei den Gewerbetreibenden auf La Palma.
Herzliche Grüße,
Neil Spindler
Betontechnologe VDB
Sachkundiger Planer für Betoninstandhaltung SKP
SIVV-Schein
Überwacher und Zertifizierer für Vergußarbeiten an WKA onshore
span. Gerichtsgutachter ANPEJUCI col. #301
YaYa Materiales, S.L.U.
Cno. de La Era, 16
ES-38750 El Paso
San Miguel de La Palma (TF) – Islas Canarias
T: +34 922.485.450
M: +34 629.870.077
Web: http://www.yaya.es
Hallo Herr Spindler,
Die Dachstühle sind fast alle aus Holz, okay.
Darüber liegen doch meistens die Adobes aus
nicht brennbaren Material ?
Roland, ein interessierter Laie
Hallo,
es handelt sich um Selbstentzündung durch Strahlungswärme, hier sind die Grundlagen gut dargestellt:
https://www.boden-wand-decke.de/so-verhaelt-sich-holz-bei-unterschiedlichen-temperaturen/150/4991/196191
Noch viel gefährlicher ist die Lage bei Unterspannbahnen der Brandschutzklsse E und natürlich Bitumenbahnen (tela asfáltica).
Daher ist es unabdingbar, die richtigen Materialien zu verwenden und vor allem das Dach möglichst winddicht zu gestalten, damit eventuelle Flammen nichty in das Gebäude hinein gezogen werden.
Hallo Manfred, ich bin beim Lesen auch auf frühere Beiträge des Blogs gestoßen, u.a. auf „ Schnauze voll „. Ich kann mit arabischen und afrikanischen Mitbürgern leben, habe allerdings auch noch keine schlechten Erfahrungen machen müssen. Aber das gesellschaftliche Klima in D , das Zwischenmenschliche, geht mir gehörig auf die Nerven. Wir waren im März, wie schon seid einigen Jahren auf LaPalma , also nach dem Vulkanausbruch. Aber neben all dem menschlichen Leid , den Zerstörungen, der Ungewissheit wie es weitergeht, gehen die Palmeros, nach meinem Eindruck anders miteinander um. Und das bringt mich zur Überlegung, ob ich ( und meine Liebste natürlich) die letzten Jahre des Lebens nicht auch bei euch verbringen sollte. Wir werden im Feb und März 23 wieder da sein und da werde ich sehr aufmerksam beobachten, ob das eine Lebensalternative ist.
Hallo Frank,
das war auch der Untertitel meines Buches “ Schauze voll “ aus dem Jahre 2011.
Nun lebe ich ununterbrochen seit 25 Jahren auf La Palma und habe es bis heute nicht bereut. Natürlich hat sich im Laufe der Zeit auch hier einiges geändert.
Wenn ich mir allerdings die deutschen Nachrichten ansehe oder die Kommentare vieler Besucher so anhöre, scheint La Palma die bessere Wahl zum Leben zu sein. Ich glaube nicht, dass irgendetwas mich noch nach Deutschland zurückziehen wird.
Mein letzter Besuch in der alten Heimat liegt jetzt 15 Jahre zurück und das wird es auch gewesen sein.
Ich hoffe wir finden kommendes Jahr Gelegenheit einen Cortado zusammen zu trinken. Ich möchte auch gern ein Autogramm in unsere beiden Bücher von dir.
„Wenn ich mir allerdings die deutschen Nachrichten ansehe oder die Kommentare vieler Besucher so anhöre, scheint La Palma die bessere Wahl zum Leben zu sein.“
Zumindest diejenigen, die regelmäßig La Palma besuchen, dürften auf höherem Niveau leben. Im Urlaub sieht man zudem vieles mit anderen Augen und kann eher nicht beurteilen, wie die Lebensbedingungen auf La Palma für Arbeitnehmer sind. Zudem dürften es im Durchschnitt ältere Besucher sein, viele bereits in Rente; soweit ich das beobachten kann.
Käme in den Sommermonaten auch nicht auf die Idee zu buchen, da die Landschaft Nordeifel in dieser Zeit vorzügliche Lebensqualität bietet. Unser letzter Besuch auf La Palma liegt jetzt 3 Jahre zurück, aber das wird es hoffentlich nicht gewesen sein. 🙂
Mit anderen Worten: La Palma ist eine wunderschöne Insel für alternativen Urlaub!
Hallo Frau oder Herr Laudenberg , natürlich muss man sich einen Urlaub auf LaPalma leisten können. Nach mehrjährigen Urlauben kann man die Situation sicher schon ein bisschen besser beurteilen. Wenn jemand auf die Insel kommt und arbeiten will / muss , ist es schwieriger und man wird dann sicher auch als Konkurrent auf dem Arbeitsmarkt betrachtet . Auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen. Als Rentner finde ich es dort ideal. Man wird ja nochmal träumen dürfen