Die Realität und Nachteile des Lebens auf La Palma

La Palma - Nachteile

Nachteile des Lebens auf La Palma: Was man beachten sollte -

Obwohl La Pal­ma vie­le Vor­tei­le bie­tet, gibt es auch eini­ge Her­aus­for­de­run­gen und Nach­tei­le, die künf­ti­ge Bewoh­ner berück­sich­ti­gen müs­sen. Hier sind eini­ge der häu­figs­ten Aspek­te, die man im Hin­ter­kopf behal­ten sollte:

1. Isolation und Erreichbarkeit

La Pal­ma ist eine rela­tiv klei­ne Insel im Atlan­tik, was bedeu­tet, dass sie geo­gra­fisch iso­liert ist. Die Anrei­se erfolgt in der Regel über Fäh­ren oder Flü­ge. Oft auch über ande­re Kana­ri­schen Inseln oder dem Fest­land. Dies kann die Erreich­bar­keit ein­schrän­ken und gele­gent­lich zu län­ge­ren Rei­se­zei­ten füh­ren. In den Win­ter­mo­na­ten kann auch an Tagen der ein­zi­ge Flug­ha­fen Mazo wegen Fall­win­de oder Nebel nicht ange­flo­gen wer­den bzw. star­ker Wel­len­gang das Anlan­den von Fäh­ren unmög­lich machen.

2. Begrenzte Infrastruktur

Die Infra­struk­tur auf La Pal­ma ist im Ver­gleich zu grö­ße­ren Städ­ten oder tou­ris­ti­sche­ren Inseln begrenzt. Es gibt weni­ger Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, Restau­rants und Frei­zeit­an­ge­bo­te. Für bestimm­te Dienst­leis­tun­gen oder Pro­duk­te muss man mög­li­cher­wei­se nach Tene­rif­fa oder Gran Cana­ria reisen.

3. Wetterbedingungen

Obwohl das Kli­ma auf La Pal­ma all­ge­mein mild ist, kann es in bestimm­ten Regio­nen der Insel stark vari­ie­ren. Eini­ge Gebie­te sind sehr feucht und neb­lig, wäh­rend ande­re tro­cke­ner sind. Die­se Unter­schie­de kön­nen die Lebens­qua­li­tät beein­flus­sen, ins­be­son­de­re für Men­schen mit bestimm­ten gesund­heit­li­chen Bedürf­nis­sen. Für Rheu­ma­kran­ke sind höher gele­ge­ne Gebie­te nicht als Ide­al einzustufen.

4. Das Wohnangebot

Das Wohn­an­ge­bot auf La Pal­ma ist viel­fäl­tig und reicht von char­man­ten Apart­ments in den male­ri­schen Küs­ten­or­ten bis hin zu groß­zü­gi­gen Vil­len im Lan­des­in­ne­ren. Seit dem Vul­kan­aus­bruch 2021 und dem Weg­fall von knapp 2000 Häu­sern und Woh­nun­gen ist der Woh­nungs­markt aller­dings leer­ge­fegt und sehr angespannt.

Ein­hei­mi­sche müs­sen in Con­tai­nern und Not­be­hau­sun­gen leben. Das Preis­ni­veau ist um mehr als das dop­pel­te ange­stie­gen, da kaum noch frei­er Wohn­raum zur Ver­fü­gung steht. Es kommt zu einer Kon­kur­renz­si­tua­ti­on zwi­schen Ein­hei­mi­schen und oft finan­zi­ell bes­ser aus­ge­stat­te­ten Aus­län­dern, die sich dann als Nach­tei­le bei der Inte­gra­ti­on her­aus­stel­len können.

5. Arbeitsmöglichkeiten

Die Arbeits­markt­si­tua­ti­on auf La Pal­ma kann her­aus­for­dernd sein, beson­ders für Fach­kräf­te in bestimm­ten Bran­chen. Die Wirt­schaft der Insel ist stark vom Tou­ris­mus und der Land­wirt­schaft abhän­gig, was bedeu­tet, dass es mög­li­cher­wei­se weni­ger Mög­lich­kei­ten in spe­zia­li­sier­ten Beru­fen gibt. Die Arbeits­lo­sig­keit ist hoch und zwingt vie­le Ein­hei­mi­sche auf ande­ren Inseln oder im Aus­land zu arbei­ten. Wer sich als Aus­län­der hier nie­der­las­sen möch­te und auf Arbeits­ein­kom­men ange­wie­sen ist, soll­te sei­nen Arbeits­platz (z.B. Tele­ar­beit) am bes­ten mitbringen.

6. Eingeschränkte medizinische Versorgung

Obwohl es auf La Pal­ma medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen gibt, sind die­se nicht so umfang­reich wie in grö­ße­ren Städ­ten oder Län­dern. Bei schwer­wie­gen­den Gesund­heits­pro­ble­men könn­te es not­wen­dig sein, ins Kran­ken­haus nach Tene­rif­fa zu rei­sen, was zusätz­li­che Zeit und Auf­wand erfor­dert. Auch ist die Qua­li­tät durch den Fach­ärz­te­man­gel nicht auf deut­schem Niveau und mit Nach­tei­len und lan­gen War­te­zei­ten ver­bun­den. Für Pri­vat­pa­ti­en­ten und Bar­zah­ler gibt es auch hier eini­ge Vorteile.

Die Not­fall­ver­sor­gung bei Unfall oder Herz­in­farkt funk­tio­niert aller­dings gut und schnell. Das konn­te ich bei mei­nem Herz­in­farkt vor Jah­ren selbst testen.

7. Kulturelle Unterschiede

Für Neu­an­kömm­lin­ge kann es eine Her­aus­for­de­rung sein, sich an die loka­le Kul­tur und Lebens­wei­se anzu­pas­sen. Die Gemein­schaft ist oft eng ver­bun­den, was für Außen­ste­hen­de manch­mal als aus­schlie­ßend emp­fun­den wer­den kann. Akzep­tanz und Anpas­sung an die Art und Lebens­wei­se der Pal­me­ros ist der Schlüssel.

Auch Heim­weh nach der alten Hei­mat, den Eltern, Geschwis­tern und Freun­den kann Men­schen beein­träch­ti­gen und das Ein­le­ben erschweren.

8. Naturkatastrophen

Wie vie­le ande­re kana­ri­sche Inseln ist auch La Pal­ma vul­ka­nisch aktiv. Obwohl Vul­kan­aus­brü­che sel­ten sind, besteht immer ein gewis­ses Risi­ko. Zuletzt hat­ten wir einen ver­hee­ren­den Vul­kan­aus­bruch im Jah­re 2021 erle­ben müs­sen. Dar­über hat­te ich viel berich­tet. In gewis­sen Inter­val­len 1949, 1971 und 2021 kommt es auf La Pal­ma zu einer Erup­ti­on und so wird es auch in Zukunft wei­ter­ge­hen. Beson­ders gefähr­det ist dabei der Süd­wes­ten der Insel von El Paso/ Los Llanos bis in den Süden nach Fuencaliente.

Auch die zuneh­men­den Wald­brän­de in den Som­mer­mo­na­ten berei­ten immer mehr Sor­gen. Die Brän­de wer­den durch die zuneh­men­de Tro­cken­heit grö­ßer und bedro­hen und zer­stö­ren auch Wohn­ge­bie­te. Das haben wir in den letz­ten Jah­ren in Pun­tagor­da, El Paso oder Fuen­ca­li­en­te gesehen.

Zudem kön­nen Erd­rut­sche und ande­re Natur­er­eig­nis­se auf­tre­ten, die das Leben auf der Insel beein­träch­ti­gen kön­nen. Zu die­sem The­ma gibt es mein neu­es Buch Vul­kan­feu­er und Insel­fe­e­ling“.

Trauminsel mit versteckten Hürden

Das Leben auf La Pal­ma hat sei­ne Vor­zü­ge, aber auch eini­ge Her­aus­for­de­run­gen. Es ist wich­tig, die­se Aspek­te sorg­fäl­tig abzu­wä­gen und sich gut zu infor­mie­ren, bevor man den Schritt wagt, auf die­ser wun­der­schö­nen Insel zu leben. Wer bereit ist, sich den Gege­ben­hei­ten anzu­pas­sen und die Vor­zü­ge der Insel zu schät­zen weiß, kann jedoch ein erfüll­tes Leben in die­sem ein­zig­ar­ti­gen Para­dies führen.

Ich lebe nun bereits mit mei­ner Fami­lie und drei inzwi­schen erwach­se­nen Kin­dern seit 27 Jah­ren fest auf der Insel. Die dama­li­ge Ent­schei­dung hat bis heu­te nie­mand bereut. Auch wenn es nicht immer leicht war, war es der rich­ti­ge Schritt.

 

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6 Kommentare zu "Die Realität und Nachteile des Lebens auf La Palma"

  1. Wilfried Butzmann | 6. August 2024 um 17:41 | Antworten

    So einen Quatsch habe ich seit lan­gem nicht gehört.
    Ich lebe mitt­ler­wei­le 11 Jah­re auf der Insel(als Rent­ner) und möch­te auch nicht wie­der weg. Medi­zi­ni­sche Betreu­ung ist gut. Manch­mal dau­ert es etwas län­ger aber in Deutsch­land ist das wohl auch nicht anders. Es hört sich so an, als ob hier jeden Tag eine ande­re Kata­stro­phe pas­siert. Also, ich hal­te den Bericht für völ­lig daneben.

  2. Siglinde wegler, El Paso | 5. August 2024 um 21:28 | Antworten

    Dan­ke für den wirk­lich tref­fen­den Bericht über ein Leben auf La Pal­ma. Zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung kann ich nur hin­wei­sen, dass wir seit kur­zem Uni­ver­si­täts­kli­nik sind. Im Hos­pi­tal arbei­ten Spe­zia­lis­ten aus aller Welt.
    Ich lebe seit 34 Jah­ren Glück­se­lig­keit auf der Insel, habe hier gear­bei­tet, mir Ren­te erar­bei­tet und bezah­le jetzt als spa­ni­sche Rent­ne­rin kei­ne Krankenkasse.

  3. Sabine Schmelzer | 5. August 2024 um 14:08 | Antworten

    Dan­ke, das hört sich schon anders an.
    einen schö­nen rest­li­chen Feiertag
    Gruß von der Westseite

  4. „Auch wenn es nicht immer leicht war, war es der rich­ti­ge Schritt.“

    Auf Grund der poli­ti­schen Lage in Deutsch­land, wie Kriegs­ge­fahr, Isla­mi­sie­rung, Ener­gie­ver­sor­gung, Frei­heits­ein­schrän­kun­gen und vie­le ande­re besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lun­gen seit der Mer­kel u. Ampel­re­gie­rung haben Sie ganz sicher das rich­ti­ge getan!

    • Die Grün­de aus­zu­wan­dern sind sicher indi­vi­du­ell. Die von Ihnen ange­ge­be­nen sind für mich nicht nachvollziehbar.

    • für mich sehr gut nach­voll­zieh­bar, jedes mal wenn ich nach­rich­ten aus deutsch­land lese.….

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