So könnte es in der Hölle aussehen -
La Palma erlebt in 2021 fast die Hölle auf Erden. Erst Corona, dann die großen Flächenbrände bei El Paso und Los Llanos im August 2021 und jetzt als Krönung noch ein Vulkanausbruch. Feuer, Lava, ein Aschesturm der weite Inselteile mit einem schwarzen Leichentuch überdeckt, Erdbeben und jetzt noch Starkregen.
Alles zum Donnertag, den 25.11.21 auf dieser Seite weiter unten
Die Nerven der Einwohner liegen blank. Jedes Naturereignis für sich eine Katastrophe. So geballt habe ich es in 25 Jahren meines Insellebens auf La Palma auch noch nicht erlebt. Man wird es überleben, auch wenn der Mythos einer ruhigen und grünen Insel in weiten Teilen im Moment wie ein Märchen aus vergangener Zeit aussieht. Tietelfoto: Arbeiter auf dem Flughafen von Mazo.
Die Insel wird sich wieder erholen und anschließend im Westteil anders als früher aussehen. Riesige schwarze Lavaströme, fehlende Dörfer und viele verschwundene Häuser und Straßen. Um einen Vulkan nun reicher, der sich in einigen Jahren zum Touristenmagnet entwickeln wird.
Bis dahin ist aber noch einiges zu erledigen und jetzt zunächst gegen den heranrückende Starkregen und seine möglichen Folgen gerüstet zu sein.
Regen und Lava-Asche, was wird das geben?
Die AEMET prognostiziert, dass es morgen im Osten und am Freitag auf ganz La Palma regnen wird, wo in zwölf Stunden 60 Liter pro Quadratmeter fallen können.
Die Höhe des Risikos hängt von der Stärke des Sturms ab, der laut AEMET in 12 Stunden im Osten von La Palma bis zu 60 Liter pro Quadratmeter in die Luft entladen könnte. Auch bei wenig Regen muss man beim Fahren sehr vorsichtig sein. Der Asphalt mit Asche und Regen ist extrem rutschig. Da muss man mit gesundem Menschenverstand und Vorsicht zirkulieren
Ein weiteres Risiko im Zusammenhang mit Regen und dem Eruptionsprozess geht von der Asche aus, die sich auf Dächern und Dächern von Gebäuden ablagert. Feine Asche und Lapilli (Picón) nehmen Wasser auf und nehmen an Gewicht um ein Vielfaches zu. Für Gebäuden wäre das ein Problem, weil es diese stärker belasten würden, betont die Geophysik.
Bei stärkeren Regenfällen gibt es noch weitere Probleme. Es entstehen Abflüsse, die die Asche, auf die sie treffen, tragen und viel dichter als Wasser alleine sind.
Je nach Regenmenge wird das vom Abfluss mitgeführten Material mehr oder weniger schädlich sein. Auf der gefährlichsten Stufe ist Lahar: Ein Schlammstrom, der bei sehr starkem Wasserabfluss entsteht. Soweit wird es aber auf La Palma nicht kommen, da große Regenmengen dafür notwendig sind.
In jedem Fall wird ein Regenabfluss nicht durch die üblichen Gebiete fließen, da der Eruptionsprozess selbst die Topographie und die Einzugsgebiete verändert hat.
„Das größte Problem ist das Verschleppen der Asche“, sagt ein Vulkanologe, der bemerkt, dass sie mit Regen vermischt die Kanalisation in städtischen Gebieten verstopfen kann.
11.00 Uhr – Binter streicht diesen Mittwoch alle Linienflüge mit La Palma wegen der Asche des Vulkans. Der Flughafen La Palma bleibt den fünften Tag in Folge aufgrund der Ansammlung von Asche außer Betrieb.
11.19 Uhr - Die Front eines Atlantiksturms wird ab Donnerstag über die Inseln fegen. Aemet aktiviert die ersten Warnungen vor intensiven Schauern auf La Palma und Teneriffa mit angesammelten bis zu 60 Litern pro Quadratmeter.
11.40 Uhr - Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden bei der vulkanischen Reaktivierung im Gebiet Cumbre Vieja insgesamt 72 Erdbeben lokalisiert, davon 5 von der Bevölkerung zu spüren. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,8 (mbLg) entsprechend dem heutigen Erdbeben um 4:44 UTC mit einer Tiefe von 35 km. Im betrachteten Zeitraum wurden 48 Erdbeben in einer Tiefe von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals setzt sich auf unteren mittleren Niveaus fort.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt bei der Station LP03, die den Eruptionszentren am nächsten liegt, eine leichte Verformung in Richtung Süden. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, mit Ausnahme von LP01, die sie weiterhin registriert. Im Hinblick auf das Bild, um 08:45 Uhr UTC kalibriert, eine Säulenhöhe von 4.300 m wird geschätzt und eine Streuwolke in die Ost – Richtung.
12.45 Uhr - Brena Baja (San Jose) auf der Ostseite im Ascheregen
Para que se puedan hacer una idea de la ceniza que ha caído y sigue cayendo en Breña Baja hoy. pic.twitter.com/CZDucNjDlq
— FRANCISCA GONZALEZ (@FRANCESCAGONZ37) November 23, 2021
14.30 Uhr – Schlammlawinen – In den Hängen von Vulkanen kann diese Art von Strömung sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und alles zerstören, was sich ihr in den Weg stellt. Ein „schreckliches Beispiel“ für Lahar ist das von 1985 in Kolumbien, verursacht durch das plötzliche Abschmelzen eines Gletschers beim Ausbruch des Nevado de Ruiz. In Italien, während der Eruption, die Pompeji im Jahr 79 begrub, wurde die Stadt Ercolano von einer solchen Schlammlawine begraben.
Im Fall des Ausbruchs von La Palma ist es sehr unwahrscheinlich „Es ist schwierig, dass ein Phänomen dieser Größenordnung auftritt, weil es keine so steilen Hänge wie in den oben genannten Fällen gibt, obwohl die mit dem Wasser vermischte Asche gewaltige Kräfte produzieren kann“ so die Vulkanologen. Kleine Abflüsse und Verstopfen der Abwasserkanäle und lokale Überschwemmungen werden aber entstehen.
15.04 Uhr - Mafiamethoden – El Paso fordert das Konsortium auf, Banken daran zu hindern, Geld von Familien zu „nehmen“, die ihr versichertes Zuhause verloren haben. Entschädigungen werden direkt von den Banken abgezweigt, um ihre Forderungen zu erfüllen. Wer sich mit dem Teufel einlässt, muss auch mit den Folgen rechnen.
16.20 Uhr – Der technische Direktor von Pevolca, Miguel Ángel Morcuende, hat die Bevölkerung am Mittwoch gebeten, am kommenden Freitag keine Fahrten durch Niederungen und instabile Hänge zu unternehmen, da es auf der ganzen Insel, einschließlich des Westens und der Sperrzone der Eruption, starke Regenfälle geben wird.
In einer Pressekonferenz zur Berichterstattung über die Vereinbarungen der Sitzung der wissenschaftlich-technischen Komitees wies er darauf hin, dass es an diesem Donnerstag im Norden und Osten der Insel regnen wird und für Freitag bis zu 15 Liter pro Quadratmeter auch im Westen pro Stunde zu erwarten sind.
18.30 Uhr - Bilder des Lavadeltas bei Tazacorte, das sich gestern um 18:00 Uhr kanarischer Zeit gebildet hat.
Imágenes del delta lávico formado ayer a las 18.00 hora canaria de hoy / Images of the new lava delta at 6.00 pm Canarian time of today pic.twitter.com/U5CXIWQULd
— INVOLCAN (@involcan) November 24, 2021
Donnerstag, der 25. November 2021
9.15 Uhr – Wie erwartet hat der Starkregen auf der Ostseite von La Palma eingesetzt. Teilweise bis zu 93 l/m² wurden an manchen Stellen schon gemessen. Bei mir zeigt der nun wieder gereinigte und funktionierende Regenmesser in Mazo, gerade 51,6 l/m² Niederschlag in den letzten Stunden an.
Interessant, dass bisher auf der Westseite kein Tropfen Niederschlag gefallen ist (gelbe Seite). Dort soll es nach den Wetterprognosen erst am Freitag richtig losgehen.
11.00 Uhr - Mitteilung des Cabildo La Palma: Vorsicht auf den Straßen angesichts der Regenfälle von heute. Besondere Vorsicht auf Straßen, auf denen Erdrutsche auftreten können.
11.30 Uhr - Es regnet intensiv auf der Ostseite von La Palma mit der Ankunft des Sturms auf den Kanarischen Inseln. Der Niederschlag wird sich auf den Rest des Archipels ausbreiten und morgen auch das Vulkangebiet von La Palma erfassen.
12.00 Uhr – Seismische Aktivität auf La Palma in diesem Monat November bis zum heutigen Morgen des 25., zusammengefasst in 30 Sekunden.
[25/11/2021] 🔘 Actividad sísmica en La Palma durante este mes de noviembre, hasta la mañana de hoy día 25, resumida en 30 segundos.
Con datos del @IGNSpain, @lapalmaopendata y @CopernicusEMS.#VigilanciaLaPalma #LaPalma #ErupciónLaPalma #VolcandeLaPalma pic.twitter.com/3NN8G5uJG0
— Pedro Suárez 🔗 x‑y.es (@x_y_es) November 25, 2021
13.15 Uhr – Mitteilung der IGN – Seit der letzten Stellungnahme wurden bei der vulkanischen Reaktivierung im Gebiet Cumbre Vieja insgesamt 26 Erdbeben lokalisiert, davon 4 von der Bevölkerung zu spüren. Die maximale aufgezeichnete Magnitude beträgt 3,9 (mbLg) entsprechend dem heutigen Erdbeben um 7:53 UTC mit einer Tiefe von 11 km und einer Intensität IV (EMS92). Im betrachteten Zeitraum wurden 7 Erdbeben in einer Tiefe von etwa 30 km lokalisiert, die restlichen Hypozentren des Zeitraums befinden sich in geringerer Tiefe, etwa 12 km. Die Amplitude des vulkanischen Tremorsignals setzt sich auf unteren mittleren Niveaus fort.
Das Netz der permanenten GNSS- Stationen der Insel zeigt keinen klaren Trend in der Deformation der Stationen, die den Eruptionszentren am nächsten sind. In den übrigen Stationen hat sich die leichte Deflation, die möglicherweise mit der tiefen Seismizität zusammenhängt, stabilisiert, mit Ausnahme von LP01, die sie weiterhin registriert. Gestern um 12:50 UTC veröffentlichte das IGN aufgrund der Zunahme der Höhe der Eruptionssäule eine neue VONA (Volcano Observatory Notice for Aviation) mit der Mitteilung, dass diese Höhe 4800 m über dem Meeresspiegel beträgt.
13.30 Uhr – War gerade mal draußen um in San Pedro etwas zu besorgen. Rutschige und mit Vulkan-Asche verschmierte Straßen. Dazu Dauerregen und mit Aschepartikel vermischt. Fällt wie kleine Kiesel oder feiner Hagel. Dazu dunkler Himmel, dass am Tage mit Licht gefahren werden muss. Unangenehm – war froh schnell wieder Zuhause zu sein.
14.45 Uhr - Ein Lavastrom aus dem Süden des Vulkans hat den Cogote-Berg umgangen, die Sonnenkollektoren mitgenommen und den Friedhof Las Manchas erreicht, das was wochenlang befürchtet wurde und heute leider eingetreten ist.
15.00 Uhr – Wie Aemet mitgeteilt, könnte es Morgen Schnee geben. Jedoch nicht auf den Vulkan Cumbre Vieja, wo es nur regnen wird, sondern im höchsten Teil der Insel, auf dem Roque de Los Muchachos, oberhalb von 2.300 Meter Höhe. Im restlichen Archipel könnten sich morgen, Freitag, bis zu 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in 12 Stunden auf den westlichen Inseln und 40 Liter pro Quadratmeter im gleichen Zeitraum auf den östlichen Inseln ansammeln.
15.10 Uhr - Strassensperrungen auf der LP‑1 von Santa Cruz de La Palma Richtung Norden wegen Erdrutsch und Steinschlag.
17.40 Uhr - Vorstoß eines neuen Lavastroms, der um 17.15 Uhr bei Las Manchas aus einer neuen Spalte austritt. Es bewegt sich mit 600 m/h
Avance de la nueva colada de lava emergiendo de la nueva fisura a las 17.15 hora canaria desde Las Manchas. Se mueve a 600 m/h / Advance of the new lava flow emerging from the new fissure at 5:15 p.m. Canarian time from Las Manchas. It moves at 600 m/h pic.twitter.com/TdMZxqWTuI
— INVOLCAN (@involcan) November 25, 2021
- Fortsetzung folgt
Jetzt ist es also doch um den Cojote rumgeflossen. Schlimmer als Solar und Friedhof finde ich die zwei Dutzend Eignheime dazwischen, die werden gar nicht mehr erwähnt. Wie ein böser Treppenwitz mutet dabei an, dass auch die Finca La Conda, deren Schicksal wir hier von nunmehr zwei Monaten diskutierten, als eines von drei Häuser auf einer Insel im Lavameer sitzt. Nicht, dass das irgendwie positiver wäre.
Wo findet man denn das Video, aus dem Manfred’s Standbild stammt?
Mir ist noch nicht klar, woher die Lava denn tatsächlich genau kommt. Den einzigen Hinweis dazu entnehme ich bisher diesem Video. Doch darin fällt die Orientierung schwer, welcher Bergrücken da genau zu sehen ist, auch wenn ich mir fast sicher bin, dass es die Südwestflanke des Hauptkegels im unteren Bereich ist, vielleicht aber auch noch ein Rest des Original-Höhenrückens im alten Cabeza-Krater. Und diese Unterscheidung wäre wichtig, denn so lässt sich kaum sagen, ob sich da eine Kegelflanke womöglich fortschreitend destabilisiert, oder ob es „nur“ ein weiterer Spalt im Alt-Gestein ist. In letzterem Falle wäre es eigenartig, dass es da keine erkennbaren Vorzeichen gab.
Ich möchte allerdings annehmen, dass es nicht ZWEI neue Öffnungen gibt, sondern dass die Meldung von 17:40 sich auf eine Video-Aufnahme von 17:15 des EINEN neuen Stroms bezieht, und nicht etwa auf einen weiteren Spalt, der sich um 17:15 geöffnet hat. Das ist im Blog mehrdeutig dargestellt.
Bei 0:28 sieht man den Austrittspunkt des (reaktivierten) Lavastromes Nummer 10: https://www.youtube.com/watch?v=5vNL3PMnxPI
Da scheint sich keine neue Spalte aufgetan zu haben, sondern nur ein jetzt ergiebigeres Ventil im Kegel. Dumm halt, dass dieser Strom den Berg Cogote erstmals südlich umfliesst, er zeigt aber keine Tendenz, weiter nach Süden auszubrechen.
Vielleicht helfen diese Filme zur Verortung der neuen Stelle weiter:
https://www.youtube.com/watch?v=BL_l1DGAjho&ab_channel=InstitutoGeol%C3%B3gicoyMinerodeEspa%C3%B1a
https://www.youtube.com/watch?v=jTgl0GFl_UE&ab_channel=InstitutoGeol%C3%B3gicoyMinerodeEspa%C3%B1a
Anbei noch ein Foto vom Twitterkanal von Involcan – Vergleich September zu November:
[spoiler title=„“] [/spoiler] Heute mittag stößt ein neuer Lavastrom auf den Friedhof von Las Manchas … Es blutet einem das Herz
Ja, das ist wirklich furchtbar. Ich kenne so viele Dörfer, Häuser, Landschaften in La Palma. Immer mehr davon wird zur Erinnerung, weil vom Vulkan und der Lava vernichtet. Meine Gedanken sind in La Palma und bei den Menschen vor Ort.
Verstehe ich nicht. Was ist daran schlimmer als am Verlust von Eigenheimen? Besser kann man ewige Totenruhe nicht hinbekommen.
Vor allem in Deutschland, wo nach spätestens 25 Jahren „neu belegt“ wird (Original-Euphemismus), oder jahrhunderte alte Friedhöfe von Bauhaien und Stadtplanern endwidmet und überbaut werden. Da wünscht man sich einen zielgenauen Minivulkan.
Vielen Menschen ist eben der Ort des Friedhofes wichtig, als Ort der Erinnerung und des Gedenkens, stillen Einkehr, Danksagung oder auch des Gebetes. Das ist natürlich jedem selbst überlassen,wie man das sieht, aber es ist halt so. Die deutsche Belegungszeit ist eine Abwägung der durchschnittlichen (aktiven) Gedenkzeit. Ein Vierteljahrhundert ist da nicht wenig und kann i. d.R. auch verlängert werden. Jedenfalls war dies sicher auch die Intention des Blumenblätterabwurfes an Allerheiligen, weil genau dieser Friedhof eben nicht besucht werden konnte. Das ist für viele besonders schlimm, wenn das Begräbnis etwa vor Kurzem erst stattgefunden hat. Tote aufgrund des Vulkanes gab es ja bis dato nicht.
Historische Friedhöfe hingegen sind in der Regel keine Frage der Pietät mehr, sondern des Denkmalschutzes in Abwägung mit der Stadtentwicklungsplanung.
Ich finde es absolut pietätlos, eine „Abwägung der durchschnittlichen Gedenkzeit“ zu machen und die Totenruhe bei „historischen Friedhöfen“ aus stadtplanerischen Gründen aufzuheben. Schädel, die jahrhundertelang in Museen gelegen haben, werden afrikanischen und asiatischen Volksstämmen zurückgegeben, die sie dann beerdigen. Aber wir lassen Bulldozer über unsere Vorfahren rollen. Schande. Im Hinblick auf die Investoren, die auch auf La Palma ihr Haupt erheben, um vom Vulkan auch noch zu profitieren: mögen alle Friedhöfe von Lava verschüttet werden. Scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die Totenruhe dauerhaft zu gewährleisten.
Und eine schöne Kapelle oben auf die Lava drauf zum Gedenken, der Rest drumrum absolutes Schutzgebiet.
Guten Mittag Manfred
Danke für das super spannende Zeitraffer Video „Seismische Aktivität auf La Palma in diesem Monat November bis zum heutigen Morgen des 25., zusammengefasst in 30 Sekunden.“
Anmerkung zum Satelitenbild von heute:
Soweit nicht ohnehin schon im Einsatz empfehle ich die App Windy. Die versierteren Wetterfrösche finden dort u. a. auch die neusten Satelitenbilder.
Guten Morgen Herr Betzwieser,
was passiert da auf El Hierro? Wie sind diese Ausschläge zu deuten?
https://www.ign.es/web/ign/portal/vlc-senales-sismicas/-/senales-sismicas/getInfoDia?fecha=2021–11-25&tipoFO=2&tipoSP=2&estacion=HI01
Herzlichen Dank für eine Antwort, gerne auch im neuen Artikel verpackt.
Liebe Grüße nach La Palma und bleiben Sie gesund!
Hallo Claudi,
interessant – sieht aus wie ein kräftiger Tremor oder eine Explosion. Aber keine aufgezeichneten Erdbeben.Vielleicht auch ein Erdrutsch oder kräftiger Steinschlag! Oder auch Bauarbeiten in unmittelbarer Umgebung zum Seismografen. Warten wir mal die Pausenzeiten ab. Das werde ich mal genauer beobachten.
Liebe Grüße
Manfred
Für ein Erdbeben ist das zu abrupt und dann genau 2 Stunden gleichmäßig und wieder aus. Zwei Stunden Erdrutsch oder Steinschlag sind auch nicht wahrscheinlich, das wäre kurz mit Spitzen. Ich tippe auch auf Bauarbeiten oder irgen ein anderes Gerät, wobei, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, um 7 Uhr morgens passt mehr zu Berlin als zu Hierro…
Hi Gert,
zu deiner Bemerkung „passt mehr zu Berlin als zu Hierro…“ kann ich nur voll zustimmen.
Wir sind zur Zeit im Golfo-Tal auf El Hierro und haben nichts bemerkt.
Wo auf der Insel ist der Seismograph „CJUL(EHZ)?
Habe die Lage der Seismographen nicht zur Hand.
Danke
Hallo Rainer, der Seismograph CJUL steht irgendwo im westlichen Bergland, ich vermute in der Umgebung des „Cruz de los Humilladores“.
Also nicht wirklich in der Nähe einer Hotelbaustelle oder ähnlichem…
Wäre es eine Hotel-/Dauerbaustelle, gäbe es ständig Ausschläge, nicht nur 1x 2h. Vielleicht musste auf der HI45 irgendein Loch gefüllt und mit einer Rüttelplatte verdichtet werden, bevor Alphalt draufkommt… Ist auch müßig, hat nix mit dem Kuhkopf zu tun.
Simmt
Was ist mit dem Teide auf Teneriffa? Liegt ebenfalls auf dem Vulkangürtel. Bricht dieser auch auf??
Mit dem Teide auf Teneriffa hat der Ausbruch auf La Palma nicht allzu viel zu tun. Hier gibt es keinen Vulkangürtel. Die einzelnen Vulkane agieren autark und werden von einem Hotspot gefüttert.
In Ergänzung dazu: Hier ist kein Vulkan ausgebrochen, es hat sich ein neuer gebildet. Auf den Kanaren gibt es mehrere Dutzend Vulkane und zig hundert einzelne ehemalige und nicht ganz so ehemalige Schlote, wie auf jedem Luftbild aller Inseln überall zu sehen. Nicht einer davon rührt sich, außer dem Kuhkopf.
Ich beobachte jetzt seit Tagen über die Webcam weiße und schwarze Wolken. Die weißen verdecken großteils die schwarzen Wolken. Mir kommt das vor wie jede Menge Wasserdampf und ich frage mich, wie kommen so große Mengen Wasser in den obersten Bereich des Vulkankegels?
Es ist nicht nur Wasserdampf. Es sind auch viele andere Gase, die ausgeworfen werden. Die schwarzen Wolken bestehen aus Lava-Asche und am Fuß aus flüssiger Lava, die den Hang hinab fließt.
Manfred, bist Du sicher, daß die Fotounterschrift „Titelfoto: Arbeiter auf dem Flughafen von Mazo“ lauten soll oder eher „völlig verantwortungslose Geisteskranke/Selbstmörder auf dem Flughafen von Mazo“ ?
Gut, die arbeiten mit Schutzanzügen und Schutzmasken. Irgendwer muss die Arbeit wohl machen. Maschinen sind an diesen Stellen nicht einsetzbar und mit dem Handbesen würde es bis Weihnachten dauern.
Hier ein aktuelles Video von den Lava-Strömen von heute morgen.
Die Dynamik der oberirdischen Lava-Ströme ist bemerkenswert, sie ändern sich substantiell von Tag zu Tag.
Während gestern der Schwerpunkt klar auf einem nördlich gelegenen Strom lag, welcher die Lavazunge #7 speiste, ist heute mehr sichtbare Aktivität im Lavastrom #4, welche erst im unteren Bereich in einem Abzweig zur #7 wechselt und somit zur neuen Landzungen-Bildung beiträgt. Und zwischen diesen beiden Zungen ist ebenfalls eine starke Aktivität feststellbar, welche dort zu weiteren Zerstörungen bisher verschonter Plantagen und Gebäuden führen wird.
Asche und Wasser würde doch gut zusammenbacken und diente den Römern schon als Beton.Wenn man die Asche trocken lagern könnte würde man sie zum Aufbau von neuen Häusern hernehmen können.
Möge der Regen nicht noch zu größeren Schäden führen.Ich drücke die Daumen.
Ja, wenn es so einfach wäre. Falls ein bißchen Fachwissen gefragt sein sollte, bitte hier nachschlagen: https://www.amazon.de/Caementitium-Bautechnik‑R%C3%B6mer-Heinz-Otto-Lamprecht/dp/3764003103
NUR Asche und Wasser geben jedenfalls keinen Beton oder Mörtel. Aufgrund des hohen Schwefelgehalts ist die Asche im momentanen Zustand darüberhinaus extrem schädlich für Zementprodukte.