Wie die Hölle auf Erden

Flugplatz - Hölle

So könnte es in der Hölle aussehen -

La Pal­ma erlebt in 2021 fast die Höl­le auf Erden. Erst Coro­na, dann die gro­ßen Flä­chen­brän­de bei El Paso und Los Llanos im August 2021 und jetzt als Krö­nung noch ein Vul­kan­aus­bruch. Feu­er, Lava, ein Asche­sturm der wei­te Insel­tei­le mit einem schwar­zen Lei­chen­tuch über­deckt, Erd­be­ben und jetzt noch Starkregen.

Alles zum Don­ner­tag, den 25.11.21 auf die­ser Sei­te wei­ter unten

Die Ner­ven der Ein­woh­ner lie­gen blank. Jedes Natur­er­eig­nis für sich eine Kata­stro­phe. So geballt habe ich es in 25 Jah­ren mei­nes Insel­le­bens auf La Pal­ma auch noch nicht erlebt. Man wird es über­le­ben, auch wenn der Mythos einer ruhi­gen und grü­nen Insel in wei­ten Tei­len im Moment wie ein Mär­chen aus ver­gan­ge­ner Zeit aus­sieht. Tie­tel­fo­to: Arbei­ter auf dem Flug­ha­fen von Mazo.

Die Insel wird sich wie­der erho­len und anschlie­ßend im West­teil anders als frü­her aus­se­hen. Rie­si­ge schwar­ze Lava­strö­me, feh­len­de Dör­fer und vie­le ver­schwun­de­ne Häu­ser und Stra­ßen. Um einen Vul­kan nun rei­cher, der sich in eini­gen Jah­ren zum Tou­ris­ten­ma­gnet ent­wi­ckeln wird.

Bis dahin ist aber noch eini­ges zu erle­di­gen und jetzt zunächst gegen den her­an­rü­cken­de Stark­re­gen und sei­ne mög­li­chen Fol­gen gerüs­tet zu sein.

Regen und Lava-Asche, was wird das geben?

Die AEMET pro­gnos­ti­ziert, dass es mor­gen im Osten und am Frei­tag auf ganz La Pal­ma reg­nen wird, wo in zwölf Stun­den 60 Liter pro Qua­drat­me­ter fal­len können.

Wetteraussichten - Hölle

Die Höhe des Risi­kos hängt von der Stär­ke des Sturms ab, der laut AEMET in 12 Stun­den im Osten von La Pal­ma bis zu 60 Liter pro Qua­drat­me­ter in die Luft ent­la­den könn­te. Auch bei wenig Regen muss man beim Fah­ren sehr vor­sich­tig sein. Der Asphalt mit Asche und Regen ist extrem rut­schig. Da muss man mit gesun­dem Men­schen­ver­stand und Vor­sicht zirkulieren

Ein wei­te­res Risi­ko im Zusam­men­hang mit Regen und dem Erup­ti­ons­pro­zess geht von der Asche aus, die sich auf Dächern und Dächern von Gebäu­den abla­gert. Fei­ne Asche und Lapil­li (Picón) neh­men Was­ser auf und neh­men an Gewicht um ein Viel­fa­ches zu. Für Gebäu­den wäre das ein Pro­blem, weil es die­se stär­ker belas­ten wür­den, betont die Geophysik.

Bei stär­ke­ren Regen­fäl­len gibt es noch wei­te­re Pro­ble­me. Es ent­ste­hen Abflüs­se, die die Asche, auf die sie tref­fen, tra­gen und viel dich­ter als Was­ser allei­ne sind.

Je nach Regen­men­ge wird das vom Abfluss mit­ge­führ­ten Mate­ri­al mehr oder weni­ger schäd­lich sein. Auf der gefähr­lichs­ten Stu­fe ist Lahar: Ein Schlamm­strom, der bei sehr star­kem Was­ser­ab­fluss ent­steht. Soweit wird es aber auf La Pal­ma nicht kom­men, da gro­ße Regen­men­gen dafür not­wen­dig sind.

In jedem Fall wird ein Regen­ab­fluss nicht durch die übli­chen Gebie­te flie­ßen, da der Erup­ti­ons­pro­zess selbst die Topo­gra­phie und die Ein­zugs­ge­bie­te ver­än­dert hat.

„Das größ­te Pro­blem ist das Ver­schlep­pen der Asche“, sagt ein Vul­ka­no­lo­ge, der bemerkt, dass sie mit Regen ver­mischt die Kana­li­sa­ti­on in städ­ti­schen Gebie­ten ver­stop­fen kann.

11.00 UhrBin­ter streicht die­sen Mitt­woch alle Lini­en­flü­ge mit La Pal­ma wegen der Asche des Vul­kans. Der Flug­ha­fen La Pal­ma bleibt den fünf­ten Tag in Fol­ge auf­grund der Ansamm­lung von Asche außer Betrieb.

11.19 Uhr - Die Front eines Atlan­tik­sturms wird ab Don­ners­tag über die Inseln fegen. Aemet akti­viert die ers­ten War­nun­gen vor inten­si­ven Schau­ern auf La Pal­ma und Tene­rif­fa mit ange­sam­mel­ten bis zu 60 Litern pro Quadratmeter.

11.40 Uhr - Mit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den bei der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung im Gebiet Cumbre Vie­ja ins­ge­samt 72 Erd­be­ben loka­li­siert, davon 5 von der Bevöl­ke­rung zu spü­ren. Die maxi­ma­le auf­ge­zeich­ne­te Magni­tu­de beträgt 3,8 (mbLg) ent­spre­chend dem heu­ti­gen Erd­be­ben um 4:44 UTC mit einer Tie­fe von 35 km. Im betrach­te­ten Zeit­raum wur­den 48 Erd­be­ben in einer Tie­fe von etwa 30 km loka­li­siert, die rest­li­chen Hypo­zen­tren des Zeit­raums befin­den sich in gerin­ge­rer Tie­fe, etwa 12 km. Die Ampli­tu­de des vul­ka­ni­schen Tre­mor­si­gnals setzt sich auf unte­ren mitt­le­ren Niveaus fort.

Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt bei der Sta­ti­on LP03, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten liegt, eine leich­te  Ver­for­mung in Rich­tung Süden. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, sta­bi­li­siert, mit Aus­nah­me von LP01, die sie wei­ter­hin regis­triert. Im Hin­blick auf das Bild, um 08:45 Uhr UTC kali­briert, eine Säu­len­hö­he von 4.300 m wird geschätzt und eine Streu­wol­ke in die Ost – Richtung.

12.45 Uhr - Bre­na Baja (San Jose) auf der Ost­sei­te im Ascheregen

14.30 UhrSchlamm­la­wi­nen – In den Hän­gen von Vul­ka­nen kann die­se Art von Strö­mung sehr hohe Geschwin­dig­kei­ten errei­chen und alles zer­stö­ren, was sich ihr in den Weg stellt. Ein „schreck­li­ches Bei­spiel“ für Lahar ist das von 1985 in Kolum­bi­en, ver­ur­sacht durch das plötz­li­che Abschmel­zen eines Glet­schers beim Aus­bruch des Neva­do de Ruiz. In Ita­li­en, wäh­rend der Erup­ti­on, die Pom­pe­ji im Jahr 79 begrub, wur­de die Stadt Erco­la­no von einer sol­chen Schlamm­la­wi­ne begraben.

Im Fall des Aus­bruchs von La Pal­ma ist es sehr unwahr­schein­lich „Es ist schwie­rig, dass ein Phä­no­men die­ser Grö­ßen­ord­nung auf­tritt, weil es kei­ne so stei­len Hän­ge wie in den oben genann­ten Fäl­len gibt, obwohl die mit dem Was­ser ver­misch­te Asche gewal­ti­ge Kräf­te pro­du­zie­ren kann“ so die Vul­ka­no­lo­gen. Klei­ne Abflüs­se und Ver­stop­fen der Abwas­ser­ka­nä­le und loka­le Über­schwem­mun­gen wer­den aber entstehen.

15.04 Uhr - Mafia­me­tho­den – El Paso for­dert das Kon­sor­ti­um auf, Ban­ken dar­an zu hin­dern, Geld von Fami­li­en zu „neh­men“, die ihr ver­si­cher­tes Zuhau­se ver­lo­ren haben. Ent­schä­di­gun­gen wer­den direkt von den Ban­ken abge­zweigt, um ihre For­de­run­gen zu erfül­len. Wer sich mit dem Teu­fel ein­lässt, muss auch mit den Fol­gen rechnen.

16.20 Uhr – Der tech­ni­sche Direk­tor von Pevol­ca, Miguel Ángel Mor­cuen­de, hat die Bevöl­ke­rung am Mitt­woch gebe­ten, am kom­men­den Frei­tag kei­ne Fahr­ten durch Nie­de­run­gen und insta­bi­le Hän­ge zu unter­neh­men, da es auf der gan­zen Insel, ein­schließ­lich des Wes­tens und der Sperr­zo­ne der Erup­ti­on, star­ke Regen­fäl­le geben wird.

In einer Pres­se­kon­fe­renz zur Bericht­erstat­tung über die Ver­ein­ba­run­gen der Sit­zung der wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Komi­tees wies er dar­auf hin, dass es an die­sem Don­ners­tag im Nor­den und Osten der Insel reg­nen wird und für Frei­tag bis zu 15 Liter pro Qua­drat­me­ter auch im Wes­ten pro Stun­de zu erwar­ten sind.

18.30 Uhr - Bil­der des Lava­del­tas bei Taza­cor­te, das sich ges­tern um 18:00 Uhr kana­ri­scher Zeit gebil­det hat.

Donnerstag, der 25. November 2021

9.15 Uhr – Wie erwar­tet hat der Stark­re­gen auf der Ost­sei­te von La Pal­ma ein­ge­setzt. Teil­wei­se bis zu 93 l/m² wur­den an man­chen Stel­len schon gemes­sen. Bei mir zeigt der nun wie­der gerei­nig­te und funk­tio­nie­ren­de Regen­mes­ser in Mazo, gera­de 51,6 l/m² Nie­der­schlag in den letz­ten Stun­den an.

Niederschlag

Inter­es­sant, dass bis­her auf der West­sei­te kein Trop­fen Nie­der­schlag gefal­len ist (gel­be Sei­te). Dort soll es nach den Wet­ter­pro­gno­sen erst am Frei­tag rich­tig losgehen.

11.00 Uhr - Mit­tei­lung des Cabil­do La Pal­ma: Vor­sicht auf den Stra­ßen ange­sichts der Regen­fäl­le von heu­te. Beson­de­re Vor­sicht auf Stra­ßen, auf denen Erd­rut­sche auf­tre­ten können.

11.30 Uhr - Es reg­net inten­siv auf der Ost­sei­te von La Pal­ma mit der Ankunft des Sturms auf den Kana­ri­schen Inseln. Der Nie­der­schlag wird sich auf den Rest des Archi­pels aus­brei­ten und mor­gen auch das Vul­kan­ge­biet von La Pal­ma erfassen.

12.00 UhrSeis­mi­sche Akti­vi­tät auf La Pal­ma in die­sem Monat Novem­ber bis zum heu­ti­gen Mor­gen des 25., zusam­men­ge­fasst in 30 Sekunden.

13.15 UhrMit­tei­lung der IGN – Seit der letz­ten Stel­lung­nah­me wur­den bei der vul­ka­ni­schen Reak­ti­vie­rung im Gebiet Cumbre Vie­ja ins­ge­samt 26 Erd­be­ben loka­li­siert, davon 4 von der Bevöl­ke­rung zu spü­ren. Die maxi­ma­le auf­ge­zeich­ne­te Magni­tu­de beträgt 3,9 (mbLg) ent­spre­chend dem heu­ti­gen Erd­be­ben um 7:53 UTC mit einer Tie­fe von 11 km und einer Inten­si­tät IV (EMS92). Im betrach­te­ten Zeit­raum wur­den 7 Erd­be­ben in einer Tie­fe von etwa 30 km loka­li­siert, die rest­li­chen Hypo­zen­tren des Zeit­raums befin­den sich in gerin­ge­rer Tie­fe, etwa 12 km. Die Ampli­tu­de des vul­ka­ni­schen Tre­mor­si­gnals setzt sich auf unte­ren mitt­le­ren Niveaus fort.

Das Netz der per­ma­nen­ten GNSS- Sta­tio­nen der Insel zeigt kei­nen kla­ren Trend in der Defor­ma­ti­on der Sta­tio­nen, die den Erup­ti­ons­zen­tren am nächs­ten sind. In den übri­gen Sta­tio­nen hat sich die leich­te Defla­ti­on, die mög­li­cher­wei­se mit der tie­fen Seis­mi­zi­tät zusam­men­hängt, sta­bi­li­siert, mit Aus­nah­me von LP01, die sie wei­ter­hin regis­triert. Ges­tern um 12:50 UTC ver­öf­fent­lich­te das IGN auf­grund der Zunah­me der Höhe der Erup­ti­ons­säu­le eine neue VONA (Vol­ca­no Obser­va­to­ry Noti­ce for Avia­ti­on) mit der Mit­tei­lung, dass die­se Höhe 4800 m über dem Mee­res­spie­gel beträgt.

13.30 Uhr – War gera­de mal drau­ßen um in San Pedro etwas zu besor­gen. Rut­schi­ge und mit Vul­kan-Asche ver­schmier­te Stra­ßen. Dazu Dau­er­re­gen und mit Asche­par­ti­kel ver­mischt. Fällt wie klei­ne Kie­sel oder fei­ner Hagel. Dazu dunk­ler Him­mel, dass am Tage mit Licht gefah­ren wer­den muss. Unan­ge­nehm – war froh schnell wie­der Zuhau­se zu sein.

14.45 Uhr - Ein Lava­strom aus dem Süden des Vul­kans hat den Cogo­te-Berg umgan­gen, die Son­nen­kol­lek­to­ren mit­ge­nom­men und den Fried­hof Las Man­chas erreicht, das was wochen­lang befürch­tet wur­de und heu­te lei­der ein­ge­tre­ten ist.

 

15.00 Uhr – Wie Aemet mit­ge­teilt, könn­te es Mor­gen Schnee geben. Jedoch nicht auf den Vul­kan Cumbre Vie­ja, wo es nur reg­nen wird, son­dern im höchs­ten Teil der Insel, auf dem Roque de Los Mucha­chos, ober­halb von 2.300 Meter Höhe. Im rest­li­chen Archi­pel könn­ten sich mor­gen, Frei­tag, bis zu 60 Liter Nie­der­schlag pro Qua­drat­me­ter in 12 Stun­den auf den west­li­chen Inseln und 40 Liter pro Qua­drat­me­ter im glei­chen Zeit­raum auf den öst­li­chen Inseln ansammeln.

15.10 Uhr - Stras­sen­sper­run­gen auf der LP‑1 von San­ta Cruz de La Pal­ma Rich­tung Nor­den wegen Erd­rutsch und Steinschlag.

17.40 Uhr - Vor­stoß eines neu­en Lava­stroms, der um 17.15 Uhr bei Las Man­chas aus einer neu­en Spal­te aus­tritt. Es bewegt sich mit 600 m/h

  • Fort­set­zung folgt

Wetteraussichten La Palma



Kanaren Küche

Bollas de Almendras

Bollas de Almendras

Köst­li­che Tra­di­ti­on: Bol­las de Almen­dras aus La Pal­ma – Bol­las de Almen­dras y Pasas sind eine köst­li­che Spe­zia­li­tät von der kana­ri­schen Insel La Pal­ma, die Lieb­ha­ber von süßen Lecke­rei­en begeis­tert. Die­se klei­nen Man­del­ku­geln sind ein tra­di­tio­nel­les Gebäck, das […]

30 Kommentare zu "Wie die Hölle auf Erden"

  1. Jetzt ist es also doch um den Cojo­te rum­ge­flos­sen. Schlim­mer als Solar und Fried­hof fin­de ich die zwei Dut­zend Eig­n­hei­me dazwi­schen, die wer­den gar nicht mehr erwähnt. Wie ein böser Trep­pen­witz mutet dabei an, dass auch die Fin­ca La Con­da, deren Schick­sal wir hier von nun­mehr zwei Mona­ten dis­ku­tier­ten, als eines von drei Häu­ser auf einer Insel im Lava­meer sitzt. Nicht, dass das irgend­wie posi­ti­ver wäre.

    • Wo fin­det man denn das Video, aus dem Manfred’s Stand­bild stammt?
      Mir ist noch nicht klar, woher die Lava denn tat­säch­lich genau kommt. Den ein­zi­gen Hin­weis dazu ent­neh­me ich bis­her die­sem Video. Doch dar­in fällt die Ori­en­tie­rung schwer, wel­cher Berg­rü­cken da genau zu sehen ist, auch wenn ich mir fast sicher bin, dass es die Süd­west­flan­ke des Haupt­ke­gels im unte­ren Bereich ist, viel­leicht aber auch noch ein Rest des Ori­gi­nal-Höhen­rü­ckens im alten Cabe­za-Kra­ter. Und die­se Unter­schei­dung wäre wich­tig, denn so lässt sich kaum sagen, ob sich da eine Kegel­flan­ke womög­lich fort­schrei­tend desta­bi­li­siert, oder ob es „nur“ ein wei­te­rer Spalt im Alt-Gestein ist. In letz­te­rem Fal­le wäre es eigen­ar­tig, dass es da kei­ne erkenn­ba­ren Vor­zei­chen gab.

      Ich möch­te aller­dings anneh­men, dass es nicht ZWEI neue Öff­nun­gen gibt, son­dern dass die Mel­dung von 17:40 sich auf eine Video-Auf­nah­me von 17:15 des EINEN neu­en Stroms bezieht, und nicht etwa auf einen wei­te­ren Spalt, der sich um 17:15 geöff­net hat. Das ist im Blog mehr­deu­tig dargestellt.

  2. [spoi­ler title=„“] [/spoiler] Heu­te mit­tag stößt ein neu­er Lava­strom auf den Fried­hof von Las Man­chas … Es blu­tet einem das Herz

    • Ja, das ist wirk­lich furcht­bar. Ich ken­ne so vie­le Dör­fer, Häu­ser, Land­schaf­ten in La Pal­ma. Immer mehr davon wird zur Erin­ne­rung, weil vom Vul­kan und der Lava ver­nich­tet. Mei­ne Gedan­ken sind in La Pal­ma und bei den Men­schen vor Ort.

    • Ver­ste­he ich nicht. Was ist dar­an schlim­mer als am Ver­lust von Eigen­hei­men? Bes­ser kann man ewi­ge Toten­ru­he nicht hinbekommen.

      • Vor allem in Deutsch­land, wo nach spä­tes­tens 25 Jah­ren „neu belegt“ wird (Ori­gi­nal-Euphe­mis­mus), oder jahr­hun­der­te alte Fried­hö­fe von Bau­hai­en und Stadt­pla­nern end­wid­met und über­baut wer­den. Da wünscht man sich einen ziel­ge­nau­en Minivulkan.

        • Vie­len Men­schen ist eben der Ort des Fried­ho­fes wich­tig, als Ort der Erin­ne­rung und des Geden­kens, stil­len Ein­kehr, Dank­sa­gung oder auch des Gebe­tes. Das ist natür­lich jedem selbst überlassen,wie man das sieht, aber es ist halt so. Die deut­sche Bele­gungs­zeit ist eine Abwä­gung der durch­schnitt­li­chen (akti­ven) Gedenk­zeit. Ein Vier­tel­jahr­hun­dert ist da nicht wenig und kann i. d.R. auch ver­län­gert wer­den. Jeden­falls war dies sicher auch die Inten­ti­on des Blu­men­blät­ter­ab­wur­fes an Aller­hei­li­gen, weil genau die­ser Fried­hof eben nicht besucht wer­den konn­te. Das ist für vie­le beson­ders schlimm, wenn das Begräb­nis etwa vor Kur­zem erst statt­ge­fun­den hat. Tote auf­grund des Vul­ka­nes gab es ja bis dato nicht.

          His­to­ri­sche Fried­hö­fe hin­ge­gen sind in der Regel kei­ne Fra­ge der Pie­tät mehr, son­dern des Denk­mal­schut­zes in Abwä­gung mit der Stadtentwicklungsplanung.

          • stefan körner | 26. November 2021 um 11:35 |

            Ich fin­de es abso­lut pie­tät­los, eine „Abwä­gung der durch­schnitt­li­chen Gedenk­zeit“ zu machen und die Toten­ru­he bei „his­to­ri­schen Fried­hö­fen“ aus stadt­pla­ne­ri­schen Grün­den auf­zu­he­ben. Schä­del, die jahr­hun­der­te­lang in Muse­en gele­gen haben, wer­den afri­ka­ni­schen und asia­ti­schen Volks­stäm­men zurück­ge­ge­ben, die sie dann beer­di­gen. Aber wir las­sen Bull­do­zer über unse­re Vor­fah­ren rol­len. Schan­de. Im Hin­blick auf die Inves­to­ren, die auch auf La Pal­ma ihr Haupt erhe­ben, um vom Vul­kan auch noch zu pro­fi­tie­ren: mögen alle Fried­hö­fe von Lava ver­schüt­tet wer­den. Scheint die ein­zi­ge Mög­lich­keit zu sein, die Toten­ru­he dau­er­haft zu gewährleisten.

          • Und eine schö­ne Kapel­le oben auf die Lava drauf zum Geden­ken, der Rest drum­rum abso­lu­tes Schutzgebiet.

  3. Guten Mit­tag Manfred

    Dan­ke für das super span­nen­de Zeit­raf­fer Video „Seis­mi­sche Akti­vi­tät auf La Pal­ma in die­sem Monat Novem­ber bis zum heu­ti­gen Mor­gen des 25., zusam­men­ge­fasst in 30 Sekunden.“ 

  4. Anmer­kung zum Sate­li­ten­bild von heute:
    Soweit nicht ohne­hin schon im Ein­satz emp­feh­le ich die App Win­dy. Die ver­sier­te­ren Wet­ter­frö­sche fin­den dort u. a. auch die neus­ten Satelitenbilder.

  5. Guten Mor­gen Herr Betzwieser,
    was pas­siert da auf El Hier­ro? Wie sind die­se Aus­schlä­ge zu deuten?

    https://www.ign.es/web/ign/portal/vlc-senales-sismicas/-/senales-sismicas/getInfoDia?fecha=2021–11-25&tipoFO=2&tipoSP=2&estacion=HI01

    Herz­li­chen Dank für eine Ant­wort, ger­ne auch im neu­en Arti­kel verpackt.

    Lie­be Grü­ße nach La Pal­ma und blei­ben Sie gesund!

    • Manfred Betzwieser | 25. November 2021 um 10:02 | Antworten

      Hal­lo Claudi,

      inter­es­sant – sieht aus wie ein kräf­ti­ger Tre­mor oder eine Explo­si­on. Aber kei­ne auf­ge­zeich­ne­ten Erdbeben.Vielleicht auch ein Erd­rutsch oder kräf­ti­ger Stein­schlag! Oder auch Bau­ar­bei­ten in unmit­tel­ba­rer Umge­bung zum Seis­mo­gra­fen. War­ten wir mal die Pau­sen­zei­ten ab. Das wer­de ich mal genau­er beobachten.

      Lie­be Grüße
      Manfred

    • Für ein Erd­be­ben ist das zu abrupt und dann genau 2 Stun­den gleich­mä­ßig und wie­der aus. Zwei Stun­den Erd­rutsch oder Stein­schlag sind auch nicht wahr­schein­lich, das wäre kurz mit Spit­zen. Ich tip­pe auch auf Bau­ar­bei­ten oder irgen ein ande­res Gerät, wobei, ohne jeman­dem zu nahe tre­ten zu wol­len, um 7 Uhr mor­gens passt mehr zu Ber­lin als zu Hierro…

      • Hi Gert,
        zu dei­ner Bemer­kung „passt mehr zu Ber­lin als zu Hier­ro…“ kann ich nur voll zustimmen.
        Wir sind zur Zeit im Gol­fo-Tal auf El Hier­ro und haben nichts bemerkt.
        Wo auf der Insel ist der Seis­mo­graph „CJUL(EHZ)?
        Habe die Lage der Seis­mo­gra­phen nicht zur Hand.
        Danke

        • Hal­lo Rai­ner, der Seis­mo­graph CJUL steht irgend­wo im west­li­chen Berg­land, ich ver­mu­te in der Umge­bung des „Cruz de los Humilladores“.
          Also nicht wirk­lich in der Nähe einer Hotel­bau­stel­le oder ähnlichem…

          • Wäre es eine Hotel-/Dau­er­bau­stel­le, gäbe es stän­dig Aus­schlä­ge, nicht nur 1x 2h. Viel­leicht muss­te auf der HI45 irgend­ein Loch gefüllt und mit einer Rüt­tel­plat­te ver­dich­tet wer­den, bevor Alphalt drauf­kommt… Ist auch müßig, hat nix mit dem Kuh­kopf zu tun.

          • Simmt

  6. Was ist mit dem Tei­de auf Tene­rif­fa? Liegt eben­falls auf dem Vul­kan­gür­tel. Bricht die­ser auch auf??

    • Manfred Betzwieser | 25. November 2021 um 9:48 | Antworten

      Mit dem Tei­de auf Tene­rif­fa hat der Aus­bruch auf La Pal­ma nicht all­zu viel zu tun. Hier gibt es kei­nen Vul­kan­gür­tel. Die ein­zel­nen Vul­ka­ne agie­ren aut­ark und wer­den von einem Hot­spot gefüttert.

    • In Ergän­zung dazu: Hier ist kein Vul­kan aus­ge­bro­chen, es hat sich ein neu­er gebil­det. Auf den Kana­ren gibt es meh­re­re Dut­zend Vul­ka­ne und zig hun­dert ein­zel­ne ehe­ma­li­ge und nicht ganz so ehe­ma­li­ge Schlo­te, wie auf jedem Luft­bild aller Inseln über­all zu sehen. Nicht einer davon rührt sich, außer dem Kuhkopf.

  7. Ich beob­ach­te jetzt seit Tagen über die Web­cam wei­ße und schwar­ze Wol­ken. Die wei­ßen ver­de­cken groß­teils die schwar­zen Wol­ken. Mir kommt das vor wie jede Men­ge Was­ser­dampf und ich fra­ge mich, wie kom­men so gro­ße Men­gen Was­ser in den obers­ten Bereich des Vulkankegels?

    • Manfred Betzwieser | 24. November 2021 um 18:23 | Antworten

      Es ist nicht nur Was­ser­dampf. Es sind auch vie­le ande­re Gase, die aus­ge­wor­fen wer­den. Die schwar­zen Wol­ken bestehen aus Lava-Asche und am Fuß aus flüs­si­ger Lava, die den Hang hin­ab fließt.

  8. Man­fred, bist Du sicher, daß die Foto­un­ter­schrift „Titel­fo­to: Arbei­ter auf dem Flug­ha­fen von Mazo“ lau­ten soll oder eher „völ­lig ver­ant­wor­tungs­lo­se Geisteskranke/Selbstmörder auf dem Flug­ha­fen von Mazo“ ?

    • Manfred Betzwieser | 24. November 2021 um 14:20 | Antworten

      Gut, die arbei­ten mit Schutz­an­zü­gen und Schutz­mas­ken. Irgend­wer muss die Arbeit wohl machen. Maschi­nen sind an die­sen Stel­len nicht ein­setz­bar und mit dem Hand­be­sen wür­de es bis Weih­nach­ten dauern.

  9. Hier ein aktu­el­les Video von den Lava-Strö­men von heu­te morgen.
    Die Dyna­mik der ober­ir­di­schen Lava-Strö­me ist bemer­kens­wert, sie ändern sich sub­stan­ti­ell von Tag zu Tag.
    Wäh­rend ges­tern der Schwer­punkt klar auf einem nörd­lich gele­ge­nen Strom lag, wel­cher die Lava­zun­ge #7 speis­te, ist heu­te mehr sicht­ba­re Akti­vi­tät im Lava­strom #4, wel­che erst im unte­ren Bereich in einem Abzweig zur #7 wech­selt und somit zur neu­en Land­zun­gen-Bil­dung bei­trägt. Und zwi­schen die­sen bei­den Zun­gen ist eben­falls eine star­ke Akti­vi­tät fest­stell­bar, wel­che dort zu wei­te­ren Zer­stö­run­gen bis­her ver­schon­ter Plan­ta­gen und Gebäu­den füh­ren wird.

  10. Asche und Was­ser wür­de doch gut zusam­men­ba­cken und dien­te den Römern schon als Beton.Wenn man die Asche tro­cken lagern könn­te wür­de man sie zum Auf­bau von neu­en Häu­sern her­neh­men können.
    Möge der Regen nicht noch zu grö­ße­ren Schä­den führen.Ich drü­cke die Daumen.

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*