Alpenkrähen auf La Palma zur Touristenbelustigung -
Die Alpenkrähe will gefüttert werden. Als Touristenattraktion entwickeln sich inzwischen auf dem Roque de los Muchachos auf La Palma – wie hier auf den Fotos am Abzweig zum Pico de La Nieve – die zutraulichen Alpenkrähen. Hanibal unser Fahrer, zieht dabei nicht nur das Interesse der Alpenkrähe, sondern den Blick zahlreicher Gäste im Hintergrund auf sich. Vegetarische Kost wird heute verschmäht, man möchte Fleisch, möglichst gegrillt vom Bocadillo.
Die Alpenkrähe (Pyrrhocorax pyrrhocorax) ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Dabei ist die Alpenkrähe vor allem auf ein ausreichendes Angebot an Felsnischen zur Brut angewiesen. Sie ernährt sich vorwiegend von Samen und Beeren sowie von Insekten und anderen Wirbellosen. Die Art bildet monogame, lebenslange Brutpaare und baut ihr Nest für gewöhnlich auf überdachten Felsvorsprüngen, aber bisweilen auch in Gebäudenischen oder Tierbauten. Die Raben und Krähen bilden zusammen die Gattung Corvus in der Familie der Rabenvögel. Die größeren Vertreter werden als „Raben“, die kleineren als „Krähen“ bezeichnet.
Die gereichte Mahlzeit wird nicht sofort verschlungen, sondern mit mehreren Happen zunächst im Schnabel gesammelt und dann in ein sicheres Depot geflogen.
So manchem Besucher auf La Palma‚s höchstem Berg wurde schon unfreiwillig im Tiefflug die Brotzeit entrissen.
Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge sind Raben und Krähen die Vögel mit der größten Intelligenz.
Beispielsweise zeigen sie in Experimenten die Fähigkeit, komplexe Handlungen im Voraus zu planen. Beim Verstecken von Futter zeigen sie sowohl große Merkleistungen als auch die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Ein Rabe scheint zu wissen, dass ein Futterversteck nur dann sicher ist, wenn er beim Verstecken nicht beobachtet wird.
Nach der Mahlzeit reicht Trix noch einen Schluck Wasser zum „Runterspülen“. Jetzt wäre noch ein Keks oder ein Rippchen Schokolade als Postre angebracht. Aber heute Fehlanzeige.
Krähen gelten als gefiederte Intelligenzbestien. Sie benutzen Werkzeuge, lösen komplexe Aufgaben und sind sogar in der Lage, sich versteckte Zusammenhänge zu erklären. Nun haben Experimente erste Hinweise darauf gegeben, wie das Hochleistungsgehirn der Vögel arbeitet. Müssen diese schwierige Entscheidungen treffen, dann werden in ihrem Gehirn offenbar ähnliche Muster aktiviert wie bei Primaten.
Eine besondere Spezies – die La Graja
Auf La Palma existiert noch eine besondere endemische Gattung der Alpenkrähe – die La Graja.
Mit einem schmalen, gebogenen roten Schnabel und roten Beinchen. Die La Graja gilt hier auf La Palma als Glücksbringer. Die rötliche Färbung von Schnabel und Beinen inspirierte verschiedene Legenden in der europäischen Folklore. So wurden die Vögel im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Großbritannien als die Wiedergänger Artus betrachtet, die vom Blut seiner letzten Schlacht noch immer rot gefärbt seien. Ihr charakteristisches Erscheinungsbild ließ die Alpenkrähe regional auch zum Wappenvogel werden.
Nach der La Graja sind ein Barranco, ein Restaurant und auch ein Unternehmen auf La Palma benannt. Auch auf Lotterielosen ist der Vogel als Glückssymbol oft abgebildet.
Wer mehr zu diesem Vogel wissen möchte – Rabe, Elster, und Co. – Gefiederte Schlaumeier
Nachtrag: Auf dem Roque ist es kalt. Um 12.00 Uhr heute nur 12,8°C und ein eisiger Wind. Vor Tagen lag bereits eine dünne Schneeschicht bei ‑3,3°C. Nur mit langer Hose und Jacke auf den Berg starten. Erst einen Blick auf die Webcam des Northern Teleskop werfen.
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