Nicht aus Jux und Tollerei -
Gründe zum Auswandern sind oft tief verwurzelt.
Auswandern in eine andere Welt. In ein vielleicht noch heiles Land, wo ich in Ruhe und ohne Stress leben kann. Auf ein Fleckchen Land als Selbstversorger mit Gemüse und Kräuter im Garten. Eine Ziege, Kaninchen und einige freilaufende Hühner auf der grünen Weide und nur liebe Nachbarn und Mitmenschen.
Geträumt werden darf. Auch Karl Marx dachte damals „Alle Menschen werden Brüder“. Phantastereien wie eine multikulturelle Gesellschaft kommen schnell an ihre Grenzen.
Spätestens in der Realität hört es meist mit dem Verständnis und der Akzeptanz auf. Haustiere abgemagert und viel zu kurz angeleint, Tiere ohne Betäubung geschlachtet, weil es der Glaube so fordert, Hundegebell die ganze Nacht. Du bist nun der Ausländer und Emigrant und hast dich an die landestypischen Regeln zu halten.
Kein Einheimischer wird dich mit Blumen und Teddybären willkommen heißen. Das gibt es nur in Deutschland. Auch steht dir keine kostenlose Wohnung, freies Essen oder ein Taschengeld zur Verfügung. Nur das was du mitgebracht hast, kannst du auch verleben. Und wenn die Quelle versiegt, ist Hunger oder der Rückmarsch angesagt. Die anfängliche Euphorie ist meist schnell verflogen, wenn dich der Alltag einholt.
Warum dann Deutschland verlassen?
In welch einem wunderbaren Land lebst du doch. Deutschland das Paradies für alle die diesen Standard nicht kennen oder bisher erleben durften. Auch das Gesundheitssystem ist Weltspitze.
Ich kenne kein anderes Land wo die materielle und finanzielle Rundumversorgung besser gewährleistet wird. Selbst ohne Pass und ohne Sprachkenntnisse bist du willkommen.
Nur das Wörtchen „Asyl“ öffnet wie von Geisterhand all diese Wohltaten. Bis dann über dein Bleiberecht entschieden ist, dauert es Monate oder gar Jahre. Zeit sich in Ruhe alles anzuschauen, zu genießen und auf deutsche Staatskosten zu leben. Und wenn du dann doch wieder gehen musst, gibt es ein Freiflugticket und Starthilfen für eine erfolgreiche Rückkehr in die alte Heimat.
Kein Einzelfall, sondern in den vergangenen Jahren tausendfach erfolgreich getestet. Nur Araber, Asiate oder Afrikaner musst du sein. Für EU Staatsangehörige gilt diese Freizügigkeit nicht. Und der deutsche Michel – beschrieben als weltfremder, unpolitischer und etwas schlafmützige Deutsche – schaut bisher fast tatenlos zu. Im Zweifel kommt die NAZI-Keule und erschlägt jedes Aufmucken oder Aufbegehren gleich im Keime. Wie die europäischen Nachbarn das deutsche Syndrom sehen, schön beschrieben in der Basler-Zeitung „Die Welt als Wille und Wahn“
Zustände die vom Ausland nur mit Erstaunen und Verwunderung beobachtet werden. Jedes Volk erhält die Politik und die Macher die es verdient und auch gewählt hat. Das Mitleid hält sich daher in Grenzen.
Auswandern aus beruflichen Gründe
Auch mein Sohn hat einige Semester auf der Berkeley University in Kalifornien verbracht oder die Tochter beginnt jetzt in Münster ihr Studium. Mit Auswandern hat ein befristeter Aufenthalt aber nicht viel zu tun. Physisch befindet man sich wohl einige Zeit im „Ausland“ lässt aber die enge Bande zur Heimat deswegen nicht abreißen. Der Auslandsaufenthalt ist nur Mittel zum Zweck um den eigenen Horizont zu erweitern.
Etwas anders sieht es aus, wenn ein unbefristeter Job im Ausland angetreten wird. Hier wandert normal der ganze Hausstand plus Familie aus. Ob beruflicher Aufstieg, bessere Verdienstmöglichkeiten oder die Mitarbeit an einem ganz bestimmten Projekt, es gibt viele Gründe. Schon die Anwesenheit der Familie fordert das gesellschaftliche und soziale Leben zu sondieren und neu aufzubauen. Bei Kindern müssen die schulischen Möglichkeiten organisiert und geschaffen werden. Viele Details die es zu regeln gibt, bis das neue Land zur Heimat wird.
Gründe zum Auswandern können auch soziale und politische Motive sein
Das ist im Augenblick die größte Gruppe die mit Leistungsdruck, Stress und aufkommenden Krankheits-Symptomen zu kämpfen hat und den Absprung wagt. Die offene Flüchtlingspolitik mit ihren täglich spürbaren Konsequenzen und die gegen ihren Willen spürbare gesellschaftliche Veränderung wird nicht mehr verkraftet. Mangelnder politischer Wille und eine schleichende Entwurzelung sind die Auslöser.
Immer mehr dieser Auswanderer haben von ihrer alten Heimat die „Schnauze voll“ und sehnen sich nach Ruhe. Meist über 40-jährige mit entsprechender Berufserfahrung und Finanzreserven. Auch das sind Emigranten oder Flüchtlinge die vor psychischem Leid und Traumatisierung flüchten.
Dann gibt es noch die Rentner und Menschen die der Altersarmut entrinnen möchten. Den Gesundheits‑, Wetter- und Naturfreak, den Liebesapostel oder den abenteuerlustigen Typ. Viele Gründe die zur Emigration führen können. Alles ausführlich analysiert und beschrieben, mit umsetzbaren Möglichkeiten in meinem neuen Buch „Erfolgreich Auswandern“
Wie schrieb eine Leserin (Mauela auf LovelyBooks) :
„Auswandern. Viele haben schon davon geträumt, die meisten haben den Traum dann aber verworfen und von denen die es versucht haben, sind die meisten gescheitert. Serien wie „Die Auswanderer“ zeigen jede Woche, was man alles falsch machen kann und führen vor Augen, daß Auswandern gar nicht so einfach ist (ich weiß, die Szenen sind gestellt) und Frust und Versagen oft vorprogrammiert sind.
Was machen diese Menschen falsch? Oder sind ihre Vorstellungen einfach nicht realitätsnah und können gar nicht umgesetzt werden? Muß der Auswanderertraum nur ein unerfüllter Traum bleiben? Ich selber kenne drei Personen, die erfolgreich ausgewandert sind und eine Person die kläglich gescheitert ist. Beim Lesen des Buches „Erfolgreich Auswandern – 17 clevere Ideen die zum Erfolg führen“ von Manfred Betzwieser habe ich festgestellt, daß die Erfolgreichen tatsächlich viele der Tipps, die Herr Betzwieser in seinen Buch zusammen getragen hat berücksichtigt haben. Tipps, die eigentlich zum großen Teil logisch sind, wenn man genauer darüber nachdenkt, die man aber in der Auswanderereuphorie vielleicht vergessen hat. Eines der Basics ist zum Beispiel das Erlernen der Landessprache damit Integration im Job und im Privatleben richtig funktioniert. Das bisschen Englisch, mit dem man sich im Urlaub verständigen kann reicht dafür nämlich meist nicht, aber das scheinen viele Auswanderwillige zu vergessen.
Allerdings fängt das Buch mit einem komplett anderen Thema an. Es fängt am Anfang an, noch bevor der erste Schritt getan ist, noch bevor der vermeintliche Auswanderer genaue Pläne gesponnen hat. Es fängt an mit der Suche nach der Antwort auf die Frage, welche Art von Auswanderer der Leser denn ist und es geht der Frage auf den Grund, warum der Auswandererwunsch überhaupt entstanden ist. Erst wenn man sich darüber Gedanken gemacht hat, kommen die Tipps die der Autor zusammen getragen hat und von Krankenversicherungen über das Finden einer Mietwohnung bis hin zum fahrbaren Untersatz werden alle Themen kurz gestreift und Denkanstöße gegeben. Da Manfred Betzwieser aus Erfahrung sprechen kann, ( er hat selber 20 Jahre in Spanien gelebt) wirkt das Buch authentisch und persönlich.
Von mir eine Leseempfehlung für alle die übers Auswandern nachdenken.“
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