Neuer Exoplanet vom Galileo Teleskop La Palma entdeckt

Planet - Exoplanet

Ein Exoplanet, der die Suche nach außerirdischem Leben revolutionieren könnte!

Das ita­lie­ni­sche Natio­nal­te­le­skop Gali­leo auf dem Roque de Los Mucha­chos auf La Pal­ma ent­deckt einen Exo­pla­ne­ten, der die Theo­rien über Pla­ne­ten­ent­ste­hung und ‑ent­wick­lung infra­ge stellt (Künst­le­ri­sches Bild von Luca Naponiello).

Die Bedeu­tung die­ser Ent­de­ckung lie­ge dar­in, dass her­kömm­li­che Ansät­ze „nicht in Betracht zie­hen, dass ein sol­cher Pla­net so nah an sei­nem Stern exis­tie­ren könn­te“, beto­nen die Wissenschaftler.

Ein Exo­pla­net mit außer­ge­wöhn­li­chen Eigen­schaf­ten, TOI-1853b, wur­de von einem inter­na­tio­na­len Wis­sen­schaft­ler­team unter der Lei­tung der Uni­ver­si­tät Tor Ver­ga­ta in Rom und des Isti­tu­to Nazio­na­le di Astro­fi­si­ca (INAF) entdeckt.

Das ita­lie­ni­sche Teles­co­pio Nazio­na­le Gali­leo auf dem Roque

Zum ers­ten Mal mit dem NASA-Satel­li­ten TESS im Jahr 2020 iden­ti­fi­ziert, war es nur dank des HARPS-N-Spek­tro­gra­phen, der am ita­lie­ni­schen Teles­co­pio Nazio­na­le Gali­leo (TNG)-Teleskop am Roque de Los Mucha­chos-Obser­va­to­ri­um instal­liert ist mög­lich, sei­ne phy­si­ka­li­schen Eigen­schaf­ten zu unter­su­chen, das die her­kömm­li­che Theo­rien über die Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von Pla­ne­ten infra­ge stel­len, berich­tet die TNG.

Was ist eigent­lich ein Exo­pla­net? Eine ver­ständ­li­che und ein­fa­che Erklä­rung mit die­sem LINK.

Die TNG erklärt: „TOI-1853b ist äußerst eigen­ar­tig: Es braucht nur 30 Stun­den, um einen Umlauf um sei­nen Stern zu voll­enden (die Erde braucht ein Jahr, um einen Umlauf um die Son­ne zu voll­enden). Wir nen­nen die­sen Pla­ne­ten „Nep­tun“, weil sein Radi­us mit dem Radi­us von Nep­tun ver­gleich­bar ist (3,5‑mal grö­ßer als die Erde), sei­ne Mas­se jedoch etwa vier­mal so groß ist wie die von Nep­tun (73 Erd­mas­sen). Aus die­sem Grund hält er den Rekord für die höchs­te Dich­te unter den bis­her bekann­ten Nep­tun-Exo­pla­ne­ten, mit einer Dich­te, die dop­pelt so hoch ist wie die der Erde.“

Mit einer Ent­fer­nung von 545 Licht­jah­ren befin­det sich TOI-1853b im Stern­bild Boo­tes und sei­ne Ent­de­ckung wur­de in der Fach­zeit­schrift „Natu­re“ ver­öf­fent­licht. Von den Tele­sko­pen auf dem Roque wur­den schon mehr­fach neue Exo­pla­net (sie­he Bei­trag) ent­deckt.

Planet

Es ergeben sich viele Rätsel

„Wenn wir uns das Pla­ne­ten­sys­tem anse­hen, in dem TOI-1853b gebo­ren wur­de, befin­det es sich in einem Gebiet, das Wis­sen­schaft­ler ‚Nep­tun­wüs­te‘ nen­nen, einer Regi­on in der Nähe des Sterns, in der es kei­ne Pla­ne­ten von der Grö­ße Nep­tuns gibt: Hier wer­den die Pla­ne­ten stär­ker.“ Strah­lung des Sterns, sodass sie ihre gas­för­mi­ge Atmo­sphä­re nicht zurück­hal­ten kön­nen, die ver­duns­tet und so einen fes­ten Kern frei­legt, der viel klei­ner als Nep­tun ist. Die Bedeu­tung die­ser Ent­de­ckung, die her­kömm­li­che Theo­rien infra­ge stellt, ergibt sich aus der Tat­sa­che, dass Theo­rien zur Pla­ne­ten­ent­ste­hung und ‑ent­wick­lung nicht berück­sich­ti­gen, dass ein sol­cher Pla­net so nahe an sei­nem Stern exis­tie­ren könn­te.“ - betont die ING.

In die­sem Sin­ne unter­su­chen Wis­sen­schaft­ler „zwei mög­li­che Trai­nings­sze­na­ri­en“. Einer­seits könn­te sein Ursprung mit Kol­li­sio­nen zwi­schen mas­se­rei­chen Pro­to­pla­ne­ten, also Pla­ne­ten, die sich im Pla­ne­ten­sys­tem bil­den, zusam­men­hän­gen. Sol­che Kol­li­sio­nen zwi­schen Pla­ne­ten könn­ten fast die gesam­te Atmo­sphä­re des Pla­ne­ten zer­stört haben, was sei­ne gerin­ge Grö­ße und hohe Dich­te erklä­ren wür­de, als ob nur der nack­te Kern des Pla­ne­ten selbst übrig geblie­ben wäre.

Als Alter­na­ti­ve zur Pla­ne­ten­kol­li­si­ons­hy­po­the­se könn­te der Pla­net ursprüng­lich ein Gas­rie­se wie Jupi­ter oder sogar noch mas­se­rei­cher gewe­sen sein und auf­grund dyna­mi­scher Insta­bi­li­tä­ten auf­grund von Gra­vi­ta­ti­ons­wech­sel­wir­kun­gen mit ande­ren Pla­ne­ten eine stark ellip­ti­sche Umlauf­bahn ange­nom­men haben. Dies hät­te dazu geführt, dass es sehr nahe an sei­nem Stern vor­bei­ge­kom­men wäre, was dazu geführt hät­te, dass es die äuße­ren Schich­ten sei­ner Atmo­sphä­re ver­lo­ren hät­te und gleich­zei­tig sei­ne Umlauf­bahn in sei­ner aktu­el­len Ent­fer­nung vom Stern zir­ku­la­ri­siert und sta­bi­li­siert hätte.

Es eröffnen sich zwei Hypothesen

Auch hin­sicht­lich sei­ner Zusam­men­set­zung haben Wis­sen­schaft­ler zwei Hypo­the­sen: Einer­seits „wird erwar­tet, dass TOI-1853b größ­ten­teils aus Gestein besteht und von einer klei­nen Gas­at­mo­sphä­re aus Was­ser­stoff und Heli­um umge­ben ist.“ Eine wei­te­re sehr fas­zi­nie­ren­de Hypo­the­se besagt, dass es zur Hälf­te aus Gestein und zur Hälf­te aus Was­ser­eis bestehen könn­te. In die­sem Fall könn­te TOI-1853b ange­sichts der hohen Tem­pe­ra­tur des Pla­ne­ten (etwa 1.200 Grad Cel­si­us) eine was­ser­dampf­rei­che Atmo­sphä­re haben“.

„Dies ist eine wirk­lich inter­es­san­te Ent­de­ckung, die einen wei­te­ren Mei­len­stein in der Suche nach dem Ver­ständ­nis der Ent­ste­hung und Ent­wick­lung von Pla­ne­ten­sys­te­men setzt. Es zeigt auch die Bedeu­tung eines leis­tungs­star­ken Instru­ments wie HARPS‑N, das uns, wenn es in die Hän­de fähi­ger For­scher gelegt wird, an die Spit­ze der wis­sen­schaft­li­chen For­schung bringt“, schließt A. Ghe­di­na, Direk­tor des TNG.

Dienstag, der 5. September 2023

14.00 Uhr – Die Kana­ri­schen Inseln erleb­ten den wärms­ten und feuch­tes­ten August seit 1961 und ver­zeich­ne­ten eine Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 25,4 Grad Cel­si­us, was eine Stei­ge­rung von 2,3 Grad über dem Durch­schnitt der Refe­renz­rei­he dar­stellt. Auch fie­len 2,6 Mil­li­me­ter mehr Regen als üblich.

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