Finanzielles Desaster um Flugplatz La Palma.
Der Flugplatz La Palma in Mazo hat im Jahre 2014 den größten Defizit aller spanischen Flughäfen eingefahren. Nach der jüngsten Statistik des Betreibers AENA belaufen sich die Verluste für den Flugplatz La Palma auf schlichte 18 Millionen Euro.
Er liegt damit noch hinter den Flughäfen von Santiago de Compostela (-15.420 000) und Vigo in Nordspanien (-10.850 000) auf dem letzten Platz aller spanischen Flugplätze.
Diese Zahlen kommen nicht überraschend. Seit dem Neubau des Flugplatz La Palma gab es noch nie einen Gewinn. Es musste ja auch ein neuer Monster-Flugplatz sein, der vor einigen Jahren aus dem Boden gestampft wurde.
Flugplatz La Palma „Krematorium“ und Groschengrab
Hatten wir doch einen wunderschönen und ausreichend großen Flugplatz der im Jahre 2007 noch locker 1.207.572 Passagiere abfertigen konnte.
Nein – Wachstum um jeden Preis war damals die Devise. Ein neuer großer Flugplatz La Palma musste her. Für 230 Millionen Euro wurde ein Betonmonster ohne individuelles Inselflair in die Landschaft gesetzt. 3 Millionen Passagiere haben die Oberplaner in Madrid für die nächsten Jahre in ihren euphorischen Träumereien erwartet. Eine Zukunftsinvestition sollte es werden.
Zu einer Euro-Grabstätte ist es aber geworden. Ganze 862.836 Passagiere wurden 2014 noch abgefertigt. Die Wachstumszahlen zerplatzten wie Schaumblasen und hinterlassen ein großes finanzielles Loch.
Nicht nur das finanzielle Schlusslicht ist der Flugplatz La Palma – er hat auch gute Chancen den Award für den hässlichsten Flughäfen Spaniens zu bekommen. Nicht umsonst spricht man vom Krematorium in Mazo. Der oder die Planer gehören heute noch an den „Pranger“ gestellt. Jeder normal denkende Mensch hatte bereits in der Planungsphase diesen kalten und übergroßen Zweckbau als Hirngespinst belächelt.
Vielleicht hätte man die Pläne besser nach Berlin weiterreichen sollen. Der Hauptstadtflughafen würde dann sicher schon stehen und wir hätten kein Ungetüm
EU kritisiert Flugplatz La Palma
Es ist der Europäische Rechnungshof der bereits 2014 die Fehlplanung und Geldverschwendung von acht spanischen Flughäfen verurteilt hat. An der Spitze steht der Flugplatz La Palma. Mangel an richtiger Planung, eine unnütze Größe und falsche Prognosen und Zukunfts-Berechnungen haben die bereit gestellten EU-Mittel wirkungslos verpuffen lassen.
Kritik ist aber auch an Brüssel angebracht. Hätte doch die EU auch gleich sachkundige Berater zur Seite gestellt, dann wären nicht nur diese Subventionen sondern auch eine ganze Reihe weiterer Groschengräber vielleicht erspart geblieben. Das ist aber leider der Aufgabenbereich und die Hoheit des entsprechenden Mitgliedslandes.
Die Entscheidungsgewalt liegt beim Flugplatz La Palma sicher in Händen der ehemals staatlichen AENA mit Sitz in Madrid. Aber auch unsere Inseloberen haben hier nicht wirklich helfend in die Entscheidungsfindung eingegriffen. Man lies Madrid gewähren und freute sich vielleicht über die zusätzlichen Arbeitsplätze für die Insel.
Wenn es aber um Folge- und Unterhaltskosten geht, ist auch das Cabildo La Palma blind. Gewährte Subventionen wurden in allen Fällen genommen und für so manche fragwürdigen Prestigeprojekte mit vollen Händen gleich wieder ausgegeben. Die weiteren Kosten werden dabei meist nicht berücksichtigt oder nicht bedacht. Aber vielleicht findet sich doch wieder ein Zahlmeister in Brüssel – so die Gedankenwelt.
Diese Denkweise nicht nur implizit auf La Palma, sondern für das gesamte Königreich Spanien, war mit ausschlaggebend für die große Rezession und dem jähen Niedergang. Gelder die nun auch nicht mehr in Madrid vorhanden sind, können auch nicht auf den Kanarischen Inseln verteilt werden .. und Brüssel hat inzwischen ganz andere Prioritäten.
Kommentar hinterlassen zu "Flugplatz La Palma Schlusslicht"