Nebulöser massiver Sternhaufen erstmalig entdeckt

Astronomie - Sternhaufen

Neuer Sternhaufen mit 15.000 Sonnen von La Palma aus aufgespürt -

Ein inter­na­tio­na­les Team von Astro­phy­si­kern unter der Lei­tung der Stel­lar Astro­phy­sics Group der Uni­ver­si­tät Ali­can­te (UA), des Insti­tuts für Astro­phy­sik der Kana­ri­schen Inseln (IAC) und der Uni­ver­si­tät Val­pa­raí­so (Chi­le) hat einen Stern­hau­fen, eine mas­si­ve Ansamm­lung von Ster­nen mitt­le­ren Alters im Stern­bild des Schil­des entdeckt.

Sternansammlung - Sternhaufen

Bild­nach­weis: Gabri­el Pérez Díaz, SMM (IAC)

Das Objekt, das sie Val­pa­raí­so 1 genannt haben, befin­det sich etwa sie­ben­tau­send Licht­jah­re von der Son­ne ent­fernt und ent­hält min­des­tens fünf­zehn­tau­send Ster­ne. Für sei­ne Detek­ti­on wur­den kom­bi­nier­te Beob­ach­tun­gen vom Gaia-Satel­li­ten, von der ESA und von ver­schie­de­nen boden­ge­stütz­ten Tele­sko­pen wie dem Isaac-New­ton-Tele­skop am Roque de los Mucha­chos-Obser­va­to­ri­um auf La Pal­ma ver­wen­det. Das Ergeb­nis wur­de in den Month­ly Noti­ces of the Roy­al Astro­no­mic­al Socie­ty (MNRAS) veröffentlicht.

Beobachtbare Sternhaufen bestehen aus lauter Sonnen

Offe­ne Stern­hau­fen sind Ansamm­lun­gen von Ster­nen, die gleich­zei­tig gebo­ren wur­den und sich zusam­men bewe­gen, gebun­den durch die Schwer­kraft. Auf­grund ihrer Eigen­schaf­ten stel­len sie natür­li­che Labo­ra­to­ri­en dar, um die Phy­sik und das Leben von Ster­nen zu studieren.

Observatorien - Sternenhaufen

Rechts eng­li­sches Are­al mit dem Isaak-New­ton auf La Palma

Aus die­sem Grund haben Astro­no­men nach den mas­se­reichs­ten Hau­fen unse­rer Gala­xie gesucht, die mehr als 10.000 Ster­ne enthalten.

Bis vor etwa zwan­zig Jah­ren glaub­te man, dass sie sich nur in fer­nen Gala­xien mit exo­ti­schen Eigen­schaf­ten gebil­det haben, aber dank die­ser Suche sind heu­te ein Dut­zend sehr jun­ger mas­se­rei­cher Hau­fen (weni­ger als 25 Mil­lio­nen Jah­re alt) und eini­ge sehr alte Hau­fen bekannt, die von ähn­li­chen Objek­ten abstam­men. Es sind jedoch kaum mas­si­ve Clus­ter mitt­le­ren Alters bekannt, und es ist nicht bekannt, ob es dar­an liegt, dass sie nicht exis­tie­ren oder nicht gefun­den wurden.

Ihre uner­war­te­te Ent­de­ckung in einem gut unter­such­ten Bereich des Him­mels deu­tet dar­auf hin, dass sich vie­le ande­re mas­se­rei­che Hau­fen in den sehr dich­ten Ster­nen­fel­dern ver­ste­cken könn­ten, die For­scher beob­ach­ten, wenn sie in Rich­tung Zen­trum unse­rer Gala­xie blicken.

„Val­pa­raí­so 1 ent­hält Dut­zen­de von Ster­nen, die hell genug sind, um mit einem Ama­teur­te­le­skop beob­ach­tet wer­den zu kön­nen, aber sie sind inmit­ten einer Viel­zahl von Ster­nen ver­lo­ren, die nicht zum Hau­fen gehö­ren, son­dern davor oder dahin­ter lie­gen, erklärt der For­scher der Uni­ver­si­tät Ali­can­te und Haupt­au­tor der Stu­die, Igna­cio Negueruela.

„Die in der Ver­gan­gen­heit durch­ge­führ­ten Suchen haben ver­sucht, offe­ne Stern­hau­fen zu loka­li­sie­ren, aber Val­pa­raí­so 1 hat nicht das Aus­se­hen eines Stern­hau­fens, der nor­ma­ler­wei­se die­se Art von Struk­tur auf­weist. Des­halb war es bis­her nicht mög­lich, ihn zu iden­ti­fi­zie­ren“, sagt Ricar­do Dor­da , IAC-For­scher und Co-Autor der Studie.

 

Das Europäische Sonnenteleskop wird auf La Palma installiert

Das Inter­na­tio­na­le Wis­sen­schaft­li­che Komi­tee (CCI) der Kana­ri­schen Obser­va­to­ri­en hat den vor­ge­schla­ge­nen Stand­ort für die Instal­la­ti­on des Euro­päi­schen Son­nen­te­le­skops (EST) am Obser­va­to­ri­um Roque de los Mucha­chos (Garafía, La Pal­ma) genehmigt.

Die auf der ers­ten halb­jähr­li­chen Sit­zung des Aus­schus­ses gefass­te und vir­tu­ell abge­hal­te­ne Ent­schei­dung umfasst den Bau der größ­ten euro­päi­schen Infra­struk­tur zur Son­nen­be­ob­ach­tung und die Ein­wei­hung der Kana­ri­schen Inseln als Ort mit der höchs­ten Kon­zen­tra­ti­on an Son­nen­te­le­sko­pen der Welt.

Sonnenteleskop

Euro­päi­sches Son­nen­te­le­skop (EST). Bild­nach­weis: Gabri­el Pérez Díaz, SMM (IAC)

EST wird sich im Bereich der schwe­di­schen (SST) und nie­der­län­di­schen (DOT) Son­nen­te­le­sko­pe am Roque de Los Mucha­chos-Obser­va­to­ri­um befin­den. Der SST ist welt­weit dafür bekannt, dass er eini­ge der bes­ten Bil­der der Son­nen­ober­flä­che erhal­ten hat. Der end­gül­ti­ge Stand­ort von EST wur­de unter Berück­sich­ti­gung der Anfor­de­run­gen fest­ge­legt, die ein Son­nen­te­le­skop erfül­len muss, um sei­ne wis­sen­schaft­li­chen Ergeb­nis­se zu opti­mie­ren und Stö­run­gen in nahe gele­ge­nen Infra­struk­tu­ren zu ver­mei­den. Die bei­den bestehen­den Son­nen­te­le­sko­pe in einem bereits anthro­pi­sier­ten Gebiet kön­nen ihren Platz an das EST abge­ben, wodurch die Umwelt­aus­wir­kun­gen der neu­en Instal­la­ti­on mini­miert werden.

Bis in 8 Jahren soll es betriebsbereit sein

Der Bau des Euro­pean Solar Telescope auf La Pal­ma soll 202324 begin­nen, sobald die not­wen­di­gen Mit­tel kon­so­li­diert sind. Das ers­te Licht wird vor­aus­sicht­lich 202829 erbli­cken. EST wird über einen 4,2 m gro­ßen Haupt­spie­gel und ein fort­schritt­li­ches adap­ti­ves Optik­sys­tem ver­fü­gen – eine Tech­no­lo­gie, die ent­wi­ckelt wur­de, um Bild­ver­zer­run­gen durch die atmo­sphä­ri­schen Tur­bu­len­zen der Erde zu reduzieren.

Daher wird die­ses Tele­skop in der Lage sein, Struk­tu­ren auf der Son­nen­ober­flä­che bis zu einer Grö­ße von 30 km zu erken­nen. Dank sei­nes gro­ßen Spie­gels und sei­nes spe­zi­el­len opti­schen Designs wird EST auch in der Lage sein, hoch­ge­naue Mes­sun­gen von Magnet­fel­dern durch­zu­füh­ren, was die Fähig­kei­ten jedes heu­te bestehen­den Son­nen­te­le­skops erheb­lich verbessert.

Das Haupt­ziel des Tele­skops, das ein bes­se­res Ver­ständ­nis der sola­ren magne­ti­schen Akti­vi­tät ermög­li­chen wird, besteht dar­in, die Struk­tur, Dyna­mik und Ener­gie der unte­ren Son­nen­at­mo­sphä­re zu unter­su­chen, um Phä­no­me­ne wie Son­nen­fle­cken oder Fla­res mit bei­spiel­lo­ser Prä­zi­si­on zu untersuchen.

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