Vermehrte Erdstöße um Vilaflor -
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Donnerstag, 2.11.17 – 7.30 Uhr – in der vergangenen Nacht um 23.01 Uhr ein ML1,5 Beben aus 21 km nördlich von Barlovento (La Palma) – um 1.07 Uhr von ML1,5 aus 27 km Tiefe bei Fasnia (Teneriffa) und ein stärkeres Erdbeben von ML2,8 um 5.06 Uhr aus großer Tiefe von 33 km westlich von El Hierro.
Mittwoch, 1.11.17 – 10.00 Uhr – unter Vilaflor auf Teneriffa bleibt es ruhig – aber ein ML2,7 Erdbeben westlich von Lanzarote und heute um 4.02 Uhr ein ML2,6 Erdstoß aus 11 km Tiefe bei Gran Canaria.
Seit den frühen Morgenstunden werden auf Teneriffa Erdbeben registriert. Ein Schwarm von 11 Erdstößen ereignete sich bislang heute am Dienstag. Es sind schwache und für den Mensch nicht spürbare Erschütterungen. Der stärkste Erdstoß wurde um 11.05 Uhr mit ML2,0 aus 9 Kilometer Tiefe registriert (Grafiken IGN).
Oben der seismische Verlauf von Involcan mit vielen kleinen Erschütterungen am Vormittag. Im Grunde kein Anlass zur Besorgnis und in vulkanisch aktiven Gebieten durchaus normal. Nur die geringe Ausgangstiefe zwischen 3 und 9 km lässt aufhorchen. Der durchschnittliche Schwerpunkt liegt in 6 km Tiefe im Süden der Insel. Der Erdbebenschwarm vor zwei Wochen auf La Palma hatte eine Tiefe von rund 20 km. Die Tiefenmessung der IGN erfolgt immer ab dem Meeresspiegel.
Das Zentrum der Teneriffa Erdbeben liegt um die Gemeinde Vilaflor.
Vilaflor ist der höchst gelegene Ort von Teneriffa auf 1.400 Meter Höhe. Etwa 1630 Einwohner (Stand 1. Januar 2016) leben hier.
Zum Flughafen Reina Sofia sind es 25 Kilometer und zu dem Touristenort Los Cristianos an der Südküste rund 20 km Luftlinie.
Bereits in den letzten Wochen und Monaten fanden eine Reihe von Erdbeben im Süden von Teneriffa und dem östlich angrenzenden Atlantik statt.
Seit dem 28. Oktober wird nun verstärkt unter der Inseloberfläche ein neuer seismischer Schwarm registriert. Nach Meinung der Involcan spiegeln die Ereignisse einen Druckanstieg im hydrothermalen System wider. Aufsteigende Magma verschaffe sich Raum und löse dadurch die Teneriffa Erdbeben aus. 90 % dieser Bebenschwärme verschwinden nach einigen Tagen wieder. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe zur Zeit nicht.
Teneriffa Erdbeben müssen global betrachtet werden
Trotzdem sind auch die jetzigen Teneriffa Erdbeben im Zusammenhang mit dem vergangenen Erbebenschwarm auf La Palma zu sehen. Gespeist werden alle kanarischen Vulkane aus einer großen Magmakammer – dem sogenannten Hotspot unter den Inseln. Der Standort dürfte sich durch die Nordost-Trifft der afrikanischen Festlandplatte unter den Westinseln La Palma und El Hierro befinden. Über Seitenkanäle und höher liegende kleinere Magmakammern leiten sich Druckveränderungen schnell in benachbarte Vulkansysteme weiter.
Den genauen Zusammenhang hat die Wissenschaft bis heute noch nicht verstanden. Es bleibt nur genaues beobachten und messen. Dies wird von der spanischen IGN und der kanarischen Involcan auch getan. Es dürfte außer den Hawaii-Inseln und vielleicht Island heute kein besser überwachtes aktives Vulkangebiet geben als die kanarischen Westinseln. Die Anzeichen einer zukünftigen Eruption werden damit rechtzeitig erkannt.
Ob allerdings alle Informationen auch rechtzeitig an die Öffentlichkeit gelangen, ist wieder eine andere Sache. La Restinga auf El Hierro war dazu im Jahre 2011 ein Musterbeispiel.
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