La Palma ist ein Paradies – aber es lauern auch Risiken …
Gefährlicher Steinschlag und abgerutschte Hänge gehören auf La Palma zum Alltag. Es grenzt oft an Wunder, dass dabei nur wenige Personen verletzt oder gar getötet werden.
Es gibt wohl verbeulte Autos und Glasbruch – aber außer leichteren Verletzungen von Insassen sind „Gottseidank“ noch keine größeren Schäden bekannt geworden.
Nach starken Regenfällen lösen sich Steine oder auch tonnenschwere Felsbrocken und stürzen ins Tal oder auf Wege und Strassen. Auch an touristisch viel genutzten Orten wie Foto oben am Parkplatz Los Tilos oder auf der Zufahrt zum Roque de los Muchachos.
Besonders in den Wintermonaten von November bis Februar tritt gefährlicher Steinschlag auf La Palma auf. Es sind die „Regenmonate“ die mit ergiebigen Niederschlägen die Struktur der Felswände instabil machen. 100 Liter Regen auf den Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden sind dabei keine Ausnahmen.
Nicht nur Autofahrer, sondern auch Wanderer müssen sich darauf einstellen. Gefährlicher Steinschlag auch auf Wanderrouten in den oft engen und steilen Schluchten und Barancos die an hohen Felswänden vorbei führen.
Gefährlicher Steinschlag durch porösen Gesteinsaufbau
Unsicher und problematisch ist in dieser Zeit der nördliche Teil von La Palma. Wanderungen im Cubo de la Galga , die Marcos y Corderos-Quellen, Los Tilos aber auch auf Touren durch die Caldera de Taburiente.
Durch Frost begünstigt kommt es natürlich in Höhenlagen von mehr als 2000 Meter noch häufiger zu Bergrutsch. Gefährlicher Steinschlag auf der Verbindungsstraße über den Roque de los Muchachos (2426 m) ist in der nassen Jahreszeit schon normal.
Auf der Nordtangente LP‑1 über Barlovento bis nach Garafia sind bereits vor wenigen Tagen die ersten Felsstürze registriert worden (Fotos Jorge Gonzales). Hier nützen auch neu errichtet Stützmauern nicht viel und das Anbringen von Stahlnetzen kann nur punktuell an besonders gefährdeten Stellen erfolgen.
Durch die kurvige und oft nicht einsehbare Streckenführung steht der Fahrer plötzlich vor dem Handikap nur mit einer Vollbremsung oder einem gewagten Ausweichmanöver die Kollision mit einem Felsbrocken zu vermeiden.
La Palma als steilste Insel der Welt ist auch den Naturgesetzen unterworfen. Der Zahn der Zeit und die Erosion lockert das Gestein und der Schwerkraft folgend knallt die abgetrennte Last zu Tal und oft auf die Straße. Begünstigt durch den lockeren vulkanischen Gesteinsaufbau ist der Fels mehr als feinporig und wasserdurchlässig .
Viele kleine Luftkanäle und kapillare Gänge machen die Lavaschichten sehr brüchig. Löchrig wie ein Schweizer Käse saugt die Lava Wasser auf und beschleunigt den Erosionsprozess. Mit der bloßen Hand lassen sich bereits Steine und Fragmente herauslösen.
Ergo: In den nächsten Wochen und Monaten im betroffenen Bereich langsam und vorausschauend fahren. Nach Regenfällen die gefährdeten Wandergebiete meiden und lieber eine Tour im Süden oder auf den Bergen planen.
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