Evakuierung in Villa de Mazo
AKTUELL
18.30 Uhr – Das sind Aufnahmen von heute Nachmittag im Gebiet von Montes de Luna und Tigalate.
Über viele Quadratkilometer qualmt der Wald. Immer wieder fackeln Brandherde auf. 20 Meter hohe Flammen schießen urplötzlich in die Höhe. Die Hubschrauber versuchen die immer wieder aufkeimenden Brände zu ersticken und den Boden abzukühlen.
Wie ein Katz und Maus Spiel suchen die Hubschrauber Besatzungen den Boden nach Flammen ab. Das Feuer reicht bis auf die Verbindungsstraße LP2 Santa Cruz – Fuencaliente herab. Ab Tigalate ist von Norden kommend auch die untere Straße von der Guardia Civil gesperrt. Es weht ein kräftiger Wind aus unterschiedlichen Richtungen.
Auf dem Foto ist der Berg El Cabrito und rechts die aktive Feuerstelle zu sehen. Hier sind die Flächenflugzeuge im Einsatz. Inzwischen wurde die Canadair-Flotte auf 5 Maschinen aufgestockt.
Trotz ihrer Ladung von 6500 Liter Löschwasser pro Flug konnten sie heute diesen Brand noch nicht löschen und höchstens aufhalten.
Sobald die Nacht herein bricht und die Flugaktivität eingestellt werden muss, werden die Flammen weiter lodern.
Die Bodentruppen versuchen ein übergreifen auf urbane und bewohnte Zonen zu verhindern. Die obere Straße Mazo – Montes de Luna gilt als Stopplinie die mit allen Kräften in der Nacht verteidigt werden muss.
Im Moment sehe ich nur eine Lösung: Windstille und ein Platzregen von mindestens 15 Minuten Dauer und alle Sorgen wären Vergangenheit.
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Inzwischen ist auf der Ostseite leichte Bewölkung aufgezogen. Fast im Minutentakt starten die Löschflugzeuge und Helikopter vom Flugplatz Mazo Richtung Süden und in die Cumbre.
Meist als Einzelkämpfer aber auch im Verband. Oft sind es die gelben BRIF und die roten Gobierno Helikopter die im Verband fliegen. Ein Gebrumme und Knattern liegt seit Tagen von Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang in der Luft. Die vier Canadair Löschflugzeuge müssen vollbeladen erst über dem Meer Höhe gewinnen, bevor sie die 2000 Meter hohe Cumbre anfliegen können.
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Gestern mussten die Löschflugzeuge und Hubschrauber um die Brandstellen am Berg El Cabrito gelenkt werden. Das vor Ort Kommando wird von der Einsatzleitung bzw. von der militärischen UME übernommen.
Der zivile Flugverkehr und die Steuerung direkt am Flugplatz Mazo aber vom Tower.
Leicht dass hier die Orientierung verloren geht, da die Löschflugzeuge nach keinem festen Plan oder einer Zeitvorgabe starten und landen und oft nicht eine bestimmte Anflugrichtung einhalten können.
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Links Fuencaliente – rechts oben El Paso. Unten reicht das Feuer bis zur LP2 von Montes de Luna und Tigalate. Auf dem Inselgrat (Vulkanroute) ist bereits eine Feuerstelle auf die Westseite über gesprungen.
Im Osten schreitet das Feuer auf breiter Front Richtung Norden (rechts) vor.
700 Bewohner mussten evakuiert werden. Viele kamen bei der Familie und Freunden unter. Häuser wurden nach meinen Informationen nicht zerstört. 4073 Hektar Wald sollen bisher abgebrannt sein.
Auf dem Flugplatz Mazo herrscht reges Treiben. Flugzeuge und Hubschrauber starten in alle Himmelsrichtungen. Auch gab es schon gefährliche Situationen mit dem zivilen Flugverkehr. Könnte mir gut vorstellen, dass der zivile Flugverkehr heute noch komplett eingestellt bzw. in die Nacht verlegt wird. Die Brandbekämpfung hat Vorrang !
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10.20 Uhr – Cabildo La Palma – ATENCION Cortadas Carretera LP2 en tramo Puente Roto-Montes de Luna y LP206 en Albergue de Tiguerorte (Mazo) – Straße nach Süden wurde gesperrt.
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Das Feuer breitet sich nun immer weiter nach unten bis in bewohnte Gegenden aus. Die Orte Montes de Luna und Tigalate am Südrand der Gemeinde Mazo wurden geräumt.
Die Flammen springen in rasender Geschwindigkeit von Wipfel zu Wipfel und sind nicht zu stoppen. Die Bewohner wurden in das Hotel Princess an der Küste von Fuencaliente und in gemeindeeigene Sporthallen, wie Andares im Hauptort verlegt.
Von einer Entwarnung oder gar dem baldigen Ende der Feuersbrunst kann nicht gesprochen werden. Trotz des Einsatzes aller verfügbaren Löscheinheiten und einer Vielzahl von Flugzeugen und Hubschrauber ist dieser Brand kaum zu stoppen.
In der Nacht kamen noch neue Löschhubschrauber aus Festlandspanien auf dem Flugplatz Mazo an.
Das Feuer hat sich auch auf der Cumbre weiter nach Norden ausgebreitet und dürfte bald den Berg Deseada bzw. Nambroque erreicht haben. Immer noch besteht die Gefahr, dass es auch wieder auf die Westseite abdriftet. Der Wind ist der entscheidende Faktor.
Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, werde ich berichten.