Vernichtet gefrässige Raupe den Kiefernwald auf La Palma?

Schädlingsbefall - Kiefernwald

Verheerende Befall durch Calliteara fortuneta Falter im westlichen Kiefernwald -

Die „Kie­fernech­se“  (Cal­li­te­ara for­tu­n­e­ta) befällt den Kie­fern­wald Mon­ta­ña Enri­que. Die­ser ende­mi­sche Schmet­ter­ling der Kana­ri­schen Inseln stellt nor­mal „kei­ne ernst­haf­te Gefahr“ für die­se Bäu­me dar, die sich im Lau­fe der Mona­te erho­len, obwohl eini­ge jun­ge Kie­fern abster­ben können.

Seit meh­re­ren Wochen über­wa­chen Beam­te der Natur­schutz­be­hör­de des Cabil­dos von La Pal­ma (Fotos) das als Mon­ta­ña Enri­que bekann­te Gebiet in El Paso, das von den Rau­pen eines Fal­ters, der soge­nann­ten „Kana­ri­schen Eidech­se“, befal­len ist.

Auf­grund der erheb­li­chen Schä­den, die sie dem Kie­fern­wald bereits zufügt hat, ent­steht der Ein­druck, die Bäu­me wür­den aus­trock­nen. Die Bewoh­ner des Gebiets sind in gro­ßer Besorg­nis, wie das Cabil­do La Pal­ma berichtet.

Raupe

Die Cal­li­te­ara for­t­u­na­ta ist eine Mot­te aus der Fami­lie der Eulen­fal­ter. Sie kommt auf den Kana­ri­schen Inseln vor. Die Flü­gel­spann­wei­te beträgt beim geschlüpf­ten Männ­chen 35 bis 45 mm und beim Weib­chen 43 bis 60 mm.

Trotz ihres lie­bens­wer­ten Aus­se­hens kann die­se Rau­pe, die sich haupt­säch­lich von kana­ri­schen Kie­fern­na­deln, aber auch von ande­ren Arten wie Gins­ter ernährt, erheb­li­che Schä­den in Kie­fern­wäl­dern anrichten.

Das Gespinnst­nes­ter in den Kiefern

Die­ser nacht­ak­ti­ve Schmet­ter­ling ist eine ende­mi­sche Art unse­rer Inseln und kommt das gan­ze Jahr über in allen unse­ren Kie­fern­wäl­dern vor. Der Scha­den an Kie­fern ent­steht in der Rau­pen­pha­se, in der sie die Kie­fern­na­deln fres­sen und deren Knos­pen durch­ste­chen, wodurch die­se aus­trock­nen. Wenn ihre Popu­la­tio­nen inner­halb nor­ma­ler Gren­zen lie­gen, bleibt die­ser Scha­den unbe­merkt, aber wenn sie ein abnor­ma­les Wachs­tum auf­wei­sen, ist der Zustand viel auf­fäl­li­ger und kann zu einer Gefahr für den Baum­be­stand führen.

Dies ist nicht das ers­te Mal, dass wir auf La Pal­ma einen sol­chen Fall hat­ten, der letz­te ereig­ne­te sich Anfang 2007 in der Gegend von Hoyo de La Sima, eben­falls in der Gemein­de El Paso, und betraf gro­ße Berei­che des Kiefernwaldes.

Der Befall des Kie­fern­wal­des auf La Pal­ma durch den Cal­li­te­ara for­tu­n­e­ta ist ein alar­mie­ren­des Pro­blem, das drin­gend ange­gan­gen wer­den muss. Es erfor­dert eine enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen Wis­sen­schaft­lern, Natur­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen und Regie­rungs­be­hör­den, um effek­ti­ve Lösun­gen zu fin­den. Nur durch gemein­sa­me Anstren­gun­gen kön­nen wir den Kie­fern­wald schüt­zen und sicher­stel­len, dass er auch zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen erhal­ten bleibt.

Ursachenforschung, Gefahren und Thesen

Der Grund für die­sen Anstieg der Rau­pen könn­te laut Fach­leu­ten wahr­schein­lich in der Kom­bi­na­ti­on meh­re­rer Fak­to­ren liegen:

  • dem Wald­brand, der die­ses Gebiet im Jahr 2012 heim­ge­sucht hat
  • die Jah­re der Dürre 
  • die Aus­wir­kun­gen von Asche und sau­rem Regen infol­ge des Aus­bruchs des Tajogaite-Vulkans
  • Die Zer­stö­rung des Lebens­raums und der Zufluchts­or­te ande­rer Arten wie Vögel, Fle­der­mäu­se und Insek­ten, die sich von die­sen Rau­pen ernähren
  • Fol­gen der Hit­ze­wel­len in die­sem Jahr, die die Kie­fern geschwächt und das Popu­la­ti­ons­wachs­tum des Fal­ters begüns­tigt haben

Sobald es reg­net und kalt wird, wer­den die Rau­pen in ihren Fort­schritt stop­pen und ster­ben. Dann wol­len wir ein­mal hof­fen, dass es bald ergie­big regnet.

Gleich­zei­tig wird emp­foh­len, ins­be­son­de­re älte­ren Men­schen, Kin­dern oder All­er­gi­kern, vor­sich­tig zu sein, da die Haa­re der Rau­pen ste­chend und juckend sind und all­er­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ru­fen könn­ten. Die Behör­den raten außer­dem, vor­sich­tig mit Haus­tie­ren umzu­ge­hen, da die Haa­re der Rau­pen ihnen scha­den kön­nen, wenn sie sie fres­sen oder Tei­le davon ein­at­men. Am bes­ten mei­det man im Moment die­se Gebie­te, bis sich die Situa­ti­on sta­bi­li­siert hat.

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3 Kommentare zu "Vernichtet gefrässige Raupe den Kiefernwald auf La Palma?"

  1. Klei­ne Kor­rek­tur: Frü­her wur­den die Eulen­fal­ter als eige­ne Fami­lie (Noc­tui­dae) ange­se­hen. Seit eini­gen Jah­ren betrach­tet man sie als Über­fa­mi­lie (Noc­tuo­idea). Dar­un­ter gibt es die Fami­lie der Ere­bi­dae (kein deut­scher Namen), zu der Cal­li­te­ara for­t­u­na­ta gehört.

  2. Dan­ke und korrigiert …

  3. Der wis­sen­schaft­li­che Name des Schmet­ter­lings ist Cal­li­te­ara for­t­u­na­ta (das Art­epi­the­ton wird immer klein geschrie­ben) und er gehört zur Fami­lie der Eulen­fal­ter (Noc­tui­dae). Den deut­schen Namen „Kie­fernech­se“ oder „Kana­ri­sche Eidech­se“ habe ich noch nie gehört und ist mir auch völ­lig rät­sel­haft. Sofern man über­haupt einen deut­schen Namen benutzt, kenn ich ihn nur als „Kana­ren-Streck­fuß“.

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